Hermann Dürre

Hermann Christian August Konrad Dürre (* 18. Januar 1819 in Braunschweig; † 11. Dezember 1893 ebenda) war ein deutscher Pädagoge und Historiker.
Leben
Hermann Dürre wurde als Sohn des Braunschweiger Bierbrauers und Brauereibesitzers Christian Dürre und der Charlotte Elisabeth Henriette, geb. Dreyer, geboren. 1850 heiratete er Johanne Sophie Wilhelmine Schuhard (1828–1885).
Er besuchte von 1828 bis 1838 das Pro- und Obergymnasium in Braunschweig. Nach seinem Schulabschluss studierte er ab Mai 1838 an der Universität Göttingen und ab 1841 in Leipzig Theologie, Philologie und Geschichte. In Braunschweig bestand er im April 1842 sein Staatsexamen. 1842 war er als ehrenamtlicher Mitarbeiter am Stadtarchiv Braunschweig tätig. 1847 wurde er in Marburg zum Dr. phil. promoviert.
Als Gymnasiallehrer kehrte er in seine Heimatstadt zurück und unterrichtete von 1846 bis 1870 am Martino-Katharineum (1846 Kollaborator, 1854 Oberlehrer). Gleichzeitig war er von 1857 bis 1862 Lehrbeauftragter für Geschichte und alte Sprachen am Collegium Carolinum. In dieser Zeit unterrichtete er auch an der Höheren Töchterschule.[1] Ab 1870 bekleidete er den Direktorenposten am Gymnasium in Holzminden und anschließend ab 1882 bis zu seiner Pensionierung am 1. Januar 1889 an der Großen Schule in Wolfenbüttel[2]. Zu diesem Anlass wurde ihm der Titel Schulrat verliehen. 1890 zog er nach Braunschweig, wo er 1893 starb. Er wurde auf einem Friedhof in Wolfenbüttel bestattet.[3]
Dürres Hauptwerk ist die 1861 erschienene „Geschichte der Stadt Braunschweig im Mittelalter“, die auch heute noch zu den grundlegenden Schriften zum Thema gerechnet wird. Dürres umfangreicher Nachlass zur Geschichte der Stadt Braunschweig befindet sich heute im Niedersächsischen Landesarchiv-Staatsarchiv in Wolfenbüttel.
Ehrungen
- 1881: Ritterkreuz des Ordens Heinrichs des Löwen
- Benennung der Dürrestraße in Holzminden
Veröffentlichungen (Auswahl)
- De Ungarorum incursionibus seculo X in Saxoniae ducatum factis. (Dissertation Universität Marburg) Braunschweig 1847. (Digitalisat) auf books.google.de
- Geschichte der Stadt Braunschweig im Mittelalter. Braunschweig 1861. (Digitalisat) auf books.google.de
Literatur
- Hermann Lentz: Album des Herzoglichen Gymnasiums zu Holzminden von Michaelis 1826 – Ostern 1894. Holzminden 1894, S. 5 f.
- Manfred Garzmann: Dürre, Hermann. In: Braunschweiger Stadtlexikon. Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 62 f.
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hannover 1996.
- Paul Zimmermann: Dürre, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 212 f.
- Duerre, Hermann Christian August Konrad. In: Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts: Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825–1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen. (Mit ausführlicher Liste seiner Veröffentlichungen.)
Einzelnachweise
- ↑ U. Wahnschaffe und P. Zimmermann (Bearb.): Album des Herzoglichen Gymnasiums (der Herzoglichen Grossen Schule) zu Wolfenbüttel 1801–1903. Zweite Ausgabe, Wolfenbüttel 1903, S. 6.
- ↑ Wilhelm Brandes: Jahresbericht über das Herzogliche Gymnasium zu Wolfenbüttel. Von Ostern 1893 bis dahin 1894. Wolfenbüttel 1894, S. 16.
- ↑ Wilhelm Brandes: Jahresbericht über das Herzogliche Gymnasium zu Wolfenbüttel. Von Ostern 1893 bis dahin 1894. Wolfenbüttel 1894, S. 16.
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Dürre im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag von Hermann Christian August Konrad Dürre im Braunschweiger Professor*innenkatalog (abgerufen am 30. August 2025)