Obwohl seine Malerei immer figurativ war, wurde sie zunächst (vor 1970) stark von bestimmten Bewegungen der modernen Kunst inspiriert und stand manchmal der Abstraktion nahe.[3] Sie erlebte einen entscheidenden Wendepunkt, als der Künstler 1968 endgültig in Paris niederließ. Durch den Kontakt mit den Werken der großen Meister der Malerei wird Braun-Vega die Kunst des malerischen Zitierens entwickeln. Er beschließt, seine Malerei nicht auf eine ästhetische Forschung zu beschränken, sondern eine klare Bildsprache zu verwenden, die auch für Nicht-Spezialisten zugänglich ist, auch wenn seine Werke oft mehrere Leseebenen aufweisen, um seine Kunst zu einem bevorzugten Kommunikationsmittel mit dem Publikum zu machen.[4] Seine mit Verweisen auf die Kunstgeschichte angereicherte Malerei[5] stellt häufig Figuren, Landschaften, Obst und Gemüse aus seiner Heimat Peru in den Mittelpunkt. Er bekräftigt seine gemischte Herkunft durch ein synkretistisches Werk, das oft sehr farbenfroh ist und mit politischen Botschaften übersät ist, insbesondere durch die Übertragung von Zeitungsausschnitten.[6] Manche werden sagen, er sei engagiert. Der Künstler, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, nicht zu malen, um nichts zu sagen, definiert sich vielmehr als Zeuge, der das Gedächtnis des Betrachters aktivieren will. Obwohl er nicht den Anspruch erhebt, einer Bewegung anzugehören, wird sein künstlerisches Schaffen von Kunstkritikern in die Bewegungen der neuen Figuration[7][4],[8] und der narrativen Figuration[9] mit den Merkmalen der Aneignung[10] und manchmal des Gesamtkunstwerks[11] eingeordnet.
Leben
Familie
German Braun ist der zweite Sohn von Francisco Braun Weisbrod, einem österreichisch-ungarischen Juden, der 1902 in der Stadt Stuhlweißenberg (Ungarn) geboren wurde, und Armida Vega Noriega, einer peruanischen Katholikin, die im protestantischen Glauben erzogen wurde, und die spanischer sowie indianischer Mestizin aus Iquitos (Peru) ist. Seine gemischte Herkunft wird in seinem Werk eine führende Rolle spielen.[12]
Sein Vater Francisco (Franz auf Deutsch) war der erste der Familie Braun, der nach Peru auswanderte. Er war der ältere Bruder von Jacob Braun, der 1934 zu ihm nach Peru kam und dessen Geschichte in dem Buch The Journey of Jacob Braun : A New Orbit erzählt wird.[13]
Francisco schmückte das Familienhaus mit einer großen Anzahl von Reproduktionen von Gemälden aus allen Epochen und entwickelte so die Vorliebe seiner Kinder für grafische Künste. Der älteste Sohn Max ist der erste, der Maler werden will. Der junge German, der immer wie sein älterer Bruder sein wollte, verdankt seine Berufung zum Maler auch seiner Faszination für das Gemälde Interieur à la fillette[14] de Matisse, dessen Reproduktion in seinem Zimmer hängt.[15] Seine anderen Geschwister haben alle eine Neigung für die grafischen Künste (Herbert (bekannt als Berti), Architekt und Stadtplaner; Alex, Dekorateur; Aurora, Malerin und Zeichnerin).
Ausbildung
1950 posiert Herman Braun-Vega mit seinem Gemälde La bajada de Chorrillos[16] vor dem Bus der Nationalen Schule der Schönen Künste von Lima, umgeben von seinen Klassenkameraden.
1950 wurde er Schüler von Carlos Quizpez Asín an der Kunsthochschule in Lima.[17] Doch schon Ende 1951 schloss er sich in Paris seinem Bruder Max an, der inzwischen der Maler Fernando Vega geworden war.[18] Verärgert über die französische Aussprache seines Vornamens nennt er sich nun Herman. Von seinem Bruder dem Dichter Jean Sénac vorgestellt, tauchte er bei seiner Ankunft als Bewohner des Hôtel du Vieux-Colombier, das damals von Maria Manton und Louis Nallard geleitet wurde, auf privilegierte Weise in das Pariser Kunstmilieu ein. In Paris hatte er erstmals Gelegenheit, Originalwerke großer Meister zu sehen, die er bisher nur durch Reproduktionen kannte. Von diesem Zeitpunkt an setzte er seine Ausbildung als Autodidakt fort, indem er den Kontakt zu anderen Künstlern pflegte und in Museen die Werke der großen Meister der Malerei studierte.
Paris-Lima
1952 wurde aus einer flüchtigen Affäre mit der jungen Französin Camille Mülder, die als Modell für den Fotografen Albert Monier arbeitete und häufig in Saint-Germain-des-Prés verkehrte, sein Sohn Eric geboren. Daraufhin legte er seine Karriere als Maler auf Eis und arbeitete für Jean Royère, der ihn mit der Eröffnung einer Dekorationsagentur in Peru beauftragte. 1955 kehrte er mit seinem Sohn nach Lima zurück, wo er sich mit dem Architekten Juan Günther Doering zusammenschloss, um diese Agentur zu gründen. Doch schon bald meldete sich trotz des Erfolgs des Unternehmens wieder die Lust am Malen. In Lima lernte er Nicole Boussel kennen, eine junge Mutter von zwei blonden Kindern. Die Patchworkfamilie, die er mit seinem Sohn, Nicole und ihren beiden Söhnen bildete, war in den Jahren 1963 bis 1966 eine wiederkehrende Inspirationsquelle. 1966 wurde er Präsident der Fundación para las Artes (Stiftung für die Künste), die 1966 und 1967 in Lima Ausstellungen für zeitgenössische Kunst veranstaltete.[19]
Ein Peruaner in Paris
Doch 1967 kehrte er allein mit seinem Sohn nach Paris zurück, um dort zu leben. Dort lernte er die junge Deutsche Lisbeth Schaudinn, eine Beamtin der UNESCO,[20] kennen, die die Frau seines Lebens wurde.[21] Bei ihr entdeckte er 1968 bei einem Besuch im Picasso-Museum in Barcelona die Serie, die der Meister den Meninas von Velázquez widmete. Diese Entdeckung markiert einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Werk. Lisbeth, seine Frau und sein Modell,[22] bot Herman die logistische Unterstützung, die es ihm ermöglichte, sich ganz seiner Kunst zu widmen. Während er in Paris lebte, vergaß er Peru nicht und unternahm zahlreiche Rückreisen nach Lima. Die peruanische Presse berichtete sehr schnell über den Erfolg des Landessohns bei der Pariser Kritik.[23] Er stellte in Paris, Lima, New York, Brüssel usw. aus. In den 1970er Jahren entwickelte er von Ausstellung zu Ausstellung neue Techniken und Themen, die seine späteren Werke bereichern sollten. Er reiste viel und pendelte so häufig zwischen Frankreich und Peru, dass er sich in Los Cóndores, einem Vorort von Lima, ein Haus bauen ließ.[24] Ab den 1980er Jahren ähnelte sein Werk seinem Leben, das zwischen der europäischen Kultur und seinen lateinamerikanischen Wurzeln geteilt war.
Arcueil
1999, als er es leid war, täglich zwischen seiner Wohnung in der Rue des Apennins und seinem Atelier in Saint-Denis hin und her zu pendeln, beschloss er, alles zu verkaufen und in Arcueil, unweit des Hauses seines Freundes Antonio Segui und des Ateliers seines Freundes Vladimir Velickovic, eine alte Fabrik zu kaufen, die er umbaute, um dort sowohl seinen Wohnsitz als auch sein Atelier einzurichten.[25] Trotz des Umfangs des Projekts, dessen Architektur er selbst entwarf, ließ das Tempo seiner künstlerischen Produktion nicht nach. Im Jahr 2001 war er Gegenstand einer Doppelausstellung in Berlin.[26] Doch dann begannen die gesundheitlichen Probleme. 2009 starb seine Frau Lisbeth an einer Krankheit. Nach dieser schmerzhaften Episode fand er schließlich eine viel jüngere Partnerin, Violette Wojcik, eine begeisterte Verehrerin, die nur wenige Monate nach ihrer Begegnung an Leukämie erkrankte. Er selbst litt an der Parkinson-Krankheit und vollendete 2014 mühsam seine letzten Gemälde. Am Boden zerstört durch den Verlust von Violette im Jahr 2016, konnte er aufgrund seines Gesundheitszustands nicht an der Beerdigung teilnehmen. Trotz allem zeigte er sich entschlossen und behauptete, dass er sein nächstes Gemälde im Auge hatte, aber bis zu seinem Tod am 2. April 2019 malte er nicht mehr.
Werk
Die erste Periode (1949–1968), zwischen Lima und Paris.
Der junge Herman Braun praktizierte eine Malerei, die die Prinzipien der modernen Kunst[27] perfekt integrierte und sich von Bewegungen wie dem Kubismus (Naturaleza muerta con botella de tinto,[28] 1949) und dem Impressionismus (Platanales,[29] 1951) inspirierte, was ihn von jeder Versuchung einer fotografischen Darstellung abhielt. In seinem Schaffen finden sich Spuren seines ersten Aufenthalts in Paris (La Seine,[30] 1952). Der Großteil der Werke aus dieser Zeit wurde jedoch ab 1963 in Lima geschaffen.
Bereits sehr früh wendete er eine ausgesprochen gestische und freie Maltechnik an, die in scharfem Kontrast zur Meisterschaft, Planung und strengen Ausführung seiner späteren Werke (ab 1973) steht. So frei, dass seine Figuration fast an die Abstraktion grenzt (Nature morte au bougeoir,[31] 1960; La jaula,[32] 1963). Doch schon bald genügten ihm rein ästhetische Erwägungen (Palomas en vuelo,[33] 1963) nicht mehr; er verspürte das Bedürfnis, sich auch durch seine Malerei auszudrücken.
Die Malerei, die spricht
So verleiht er einigen seiner Figuren manchmal eine Stimme (Adam und Eva,[34] 1965; Encuentro en el campo,[35] 1965) oder unterteilt sein Gemälde wie einen Comic in Tafeln, um erzählerische Inhalte einzufügen (El artista y su modelo,[36] 1968).
Im Jahr 1966 schuf er ein herzzerreißendes Porträt seines Bruders Max,[37] des Malers Fernando Vega, der im Alter von 33 Jahren auf Ibiza an einem Herzstillstand infolge einer Überdosis verstarb.[38] Das Gesicht seines Bruders wird in großen Lettern von der Aufschrift „MI HERMANO MAX“ (spanisch für „Mein Bruder Max“) eingerahmt. Die Unregelmäßigkeit dieser Buchstaben und die Pinselstriche, aus denen sich das Porträt zusammensetzt, zeugen von Zorn. An der Stelle des Herzens offenbart ein Riss die Buchstaben des Ortes des Geschehens: IBIZA. Auch wenn dieses Gemälde in der von ihm ausgedrückten Emotion einzigartig bleibt, ist es ein besonders repräsentatives Beispiel für eine feurige, kraftvolle Malerei, die von Emotionen getragen und von Intuition geleitet wird. Aber es ist auch ein Gemälde, das spricht, das Zeugnis ablegt (in diesem Fall von einem persönlichen Drama).
Indem er seine Malerei sprechen lässt, offenbart er auch einen sehr persönlichen Humor. In seiner Version der Verkündigung (La anunciación,[39] 1966) fragt der Engel Gabriel beim Betrachten eines Ultraschallbilds: „Bist du Jungfrau?“ („Eres virgen?“ auf Spanisch), worauf Maria antwortet: „Noch nicht“ („todavia no“ auf Spanisch).
Den narrativen Effekt, den er durch die Aufteilung seines Gemäldes in Kästchen (La mort d'un pompier,[40] 1969) erzielt, erreicht er auch durch die Schaffung eines Polyptychons (Bodegón,[41] 1967), bei dem jedes Panel dem Kästchen eines Comic-Strips entspricht. So entstand im Mai 1968 ein Triptychon (Liberté? Égalité? Fraternité?),[42] das erstmals in seinem Werk von einem Ereignis der sozialen und politischen Aktualität seiner Zeit zeugt.
Die Aneignung der großen Meister der Malerei (1968–1978)
Im Juni 1992 erklärte Braun-Vega in einem Interview mit Eduardo Arroyo und Jorge Semprún: „Picasso ist mein Vater, er hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Velázquez ist mein Meister, er hat mich zum Maler ausgebildet“.[43] Tatsächlich verdankt er Picasso die große Metamorphose, die in seinem Werk ab 1968 begann und Anfang der 1980er Jahre ihren Höhepunkt fand. Er erklärt es folgendermaßen: „Das Werk anderer mir zu eigen zu machen, das ist die große Lektion, die mir Picasso gegeben hat“. Und tatsächlich, als er 1968 im Picasso-Museum in Barcelona die Meninas-Serie entdeckte, wurde ihm klar, dass man keine Angst davor haben muss, sich die Werke anderer anzueignen.
Die Velázquez-Serie (1968)
Velázquez‘ Las Meninas sind das Thema von Herman Brauns Serie Velázquez mis à nu accompagné des menines.
Deshalb stellte er sich nach seiner Rückkehr nach Paris einer Herausforderung[44] und schuf wie Picasso (ohne ihn jedoch zu imitieren)[45] innerhalb von zweieinhalb Monaten eine Gemäldeserie mit dem Titel Vélasquez mis à nu accompagné des ménines en cinquante-trois tableaux. Es handelt sich um eine kinematische Studie („eine Art Zeichentrickfilm“)[46] mit hellen Seitenlichtern und kontrastreichen Farben,[47] von Momenten, die angeblich der Positionierung der Figuren in der Pose des berühmten Gemäldes von Velázquez vorausgingen. Herman Braun greift die in den Vorjahren erprobte Polyptychon-Technik auf, um den gewünschten narrativen Effekt zu erzielen.
Er stellte diese Serie in der Galerie 9 in Paris aus. Die Pariser Kritik war begeistert. Claude Bouyeure urteilte in La Galerie des Arts, dass es sich um eine „gelungene Stilübung“ handele.[48] Suzanne Tenand, in der Tribune des Nations, sah darin „Gemälde voller Geist, Schwung und Talent“.[49] Paule Gauthier, die für Les Lettres françaises schrieb, blieb „angesichts der Richtigkeit von Brauns System tief beeindruckt“.[50] Jean-Jacques Lévêque, in Les Nouvelles littéraires,[51] sah darin den Beweis, „dass eine große Zukunft für die ‚bemalte Oberfläche‘ noch möglich ist“, und lobte im Le Nouveau Journal „eine erstaunliche Virtuosität in der Perspektive des Layouts und der Animation, die für die narrative Figuration spezifisch ist“.[52] Carol Cutler, Herald Tribune, bemerkte „Eine atemberaubende Leistung“.[53] Frédéric Megret, Le Figaro Littéraire, fand den „Maler fesselnd“.[54] Monique Dittière, L'Aurore, lobte „eine große Kühnheit“ und bezeichnete es als „eine gewonnene Wette“.[55] Philippe Caloni, Combat, fasste zusammen: „In der Substanz große Intelligenz. In der Form perfekte Meisterschaft.“.[56]
Das Hauptpolyptychon der Serie, das aus 17 Tafeln besteht, ist im Museo de Antioquia in Medellín, Kolumbien, in der Sammlung der Coltejer Kunstbiennalen ausgestellt.[57] Weitere Gemälde aus der Serie Velásquez mis à nu accompagné des menines, en cinquante-trois tableaux, Nr. 3[58] und Velázquez yendo a su caballete,[59] sind Teil der lateinamerikanischen Kunstsammlung des Blanton Museum of Art an der University of Texas in Austin, USA.
Picasso und Manet (1969–1970)
Manets Das Frühstück im Grünen dient als Kulisse, in der Picasso in der Serie Picasso dans un déjeuner sur l'herbe erscheint.
Nachdem er von Picasso dazu inspiriert worden war, Velázquez zu studieren, untersuchte er anschließend Picasso selbst und insbesondere dessen Beziehung zu Manet für eine neue Ausstellung in der Galerie 9 mit dem Titel Pour l’amour de l’art. In dieser Ausstellung konnte man in einer humorvollen[60] Serie mit dem Titel Picasso dans un déjeuner sur l’herbe sehen, wie Picasso seine Liebe zu Frauen zum Ausdruck brachte, indem er den Platz einer der Figuren aus Das Frühstück im Grünen einnahm.
Dies veranlasste John Canaday dazu, die Ausstellung als „ernsthaft urkomisch“ zu bezeichnen.[61] Man erkennt darin jedoch «weder Ironie noch Aggressivität», sondern vielmehr «einen Willen, den evolutionären Prozess der Kunst zu zeigen» nach der Zeitung Le Monde.[62] Aufgrund dieser Serie wurde er in der International Herald Tribune als „Virtuose mit einer Vorliebe für Pastiche“ bezeichnet.[63]
Braun widmete sich zum ersten Mal der Praxis des Bildzitats, indem er bestimmte Elemente aus Picassos Gemälden in seinen eigenen Werken reproduzierte, wie den Spiegel des Jeune fille devant un miroir[64] in seinem Gemälde Picasso dans la baignoire[65] oder sogar ein ganzes Gemälde wie La casserole émaillée[66] in seinem Diptychon Picasso à Mougin.[67]
Die Kritiker waren begeistert. Xavière Gaetan von La Galerie des Arts fand „bemerkenswert […] die liebevolle Hommage an Picasso“.[68] Monique Dittière, L'Aurore, sah in Braun angesichts dieser Ausstellung „einen jungen Anführer der Neuen Figuration“.[8]
Das Gemälde Les invités sur l’herbe,[69] eine Art Synthese zwischen seiner Serie Vélasquez mis à nu accompagné des ménines und der Serie Picasso dans un déjeuner sur l’herbe, gelangte Ende 1970 in die Sammlung des Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris.[70]
Cézanne (1970)
Dieser Mont Sainte-Victoire von Cézanne ist Gegenstand mehrerer Varianten im Triptychon Une affaire de pomme n°2.
Aus seiner Cézanne-Studie entstand das große Triptychon Une affaire de pomme n°2 (Eine Apfel-Affäre Nr. 2),[71] dessen jedes Panel erneut die Funktion eines Comic-Panels erfüllt. In diesem Triptychon stellt Braun eine Verbindung zwischen dem Apfel von Adam und Eva und den Äpfeln in Cézannes Stillleben her, indem er Cézanne in die Rolle eines „schöpferischen Vaters“ versetzt und so eine Parallele zwischen der Schöpfung im biblischen Sinne und dem künstlerischen Schaffen zieht.[72] Jedes Panel des Triptychons stellt das gleiche Interieur in verschiedenen Phasen der Erzählung dar. An der Wand hängt eine Reproduktion von Cézannes Stillleben mit Äpfeln. Das Fenster gibt den Blick auf eine Landschaft aus La montagne Sainte-Victoire frei, einem weiteren Werk von Cézanne. Beide Werke durchlaufen Transformationen von einer Tafel zur anderen und verstärken so den narrativen Effekt des Ganzen. Braun hatte bereits in seinem Diptychon Picasso à Mougin[67] ein Bild in einem Bild untergebracht. Neu ist hier die Verwendung eines Fensters, einer Öffnung, um eine Landschaft sichtbar zu machen, eine andere Art, ein Bild in das Bild einzufügen. Das ist etwas, das er viel verwenden wird, wenn er Braun-Vega geworden ist, und es ist wahrscheinlich nicht ganz unbeteiligt daran, dass der Kunstkritiker Christian Noorbeergen den Titel Fenêtres d'art, d'âme et de vie (Fenstern für Kunst, Seele und Leben) für die letzte Ausstellung zu Lebzeiten des Künstlers im Maison de l'UNESCO in Paris im Jahr 2018 gewählt hat.[73]
Ingres (1971–1972)
Das Türkische Bad von Ingres ist das Studienobjekt von Herman Braun in seiner Serie Das Türkische Bad in New York.
In seiner Serie über Das türkische Bad analysiert Braun die plastischen und ästhetischen Einflüsse von Ingres‘ Werk auf bestimmte Strömungen der zeitgenössischen Kunst (geometrische Abstraktion, Hyperrealismus).[74] Diese Serie, die in der Lerner-Heller-Galerie in New York ausgestellt wird, trägt den Titel Das türkische Bad in New York. Dies ist das erste Mal, dass er in einem seiner Gemälde (Ingres und seine Modelle in Manhattan) auf die Stadt anspielt, in der seine Ausstellung stattfindet, aber nicht das letzte Mal.
Es gibt übrigens viele Neuerungen in dieser Serie, was vielleicht den Kommentar von Picture on exhibit erklärt, der die „Meisterleistung“ lobt, die diese Variationen des türkischen Bades darstellen, die von der einfachen Zeichnung bis hin zur Verwendung der unterschiedlichsten Techniken reichen.[75] Zu den Techniken, mit denen Braun in dieser Serie experimentierte, gehörten mehrfarbige Holzrahmen, die integraler Bestandteil des Kunstwerks waren, über dieses hinausragten und zu seiner Inszenierung beitrugen – eine Technik, die er in den 1990er Jahren ausgiebig wiederverwenden sollte –, aber auch Trompe-l’œil-Effekte, die er insbesondere in seiner folgenden Serie über Poussin entwickelte. Besonders bemerkenswert ist die Erscheinung des zeitgenössischen politischen und sozialen Alltags als Kontrapunkt durch die Integration von Zeitungsausschnitten.
Die peruanische Tageszeitung El Comercio, die die guten Kritiken der New Yorker Fachpresse aufgreift,[76] berichtet insbesondere, dass William D. Case der Ansicht sei, dass Braun im Gegensatz zu vielen südamerikanischen Künstlern, deren Schwächen Nachlässigkeit und Karikaturismus seien, beides überwinde, „indem er die spontane Ausführung mit einer guten Portion Planung in Einklang bringt und die Karikatur in einem Ausmaß entwickelt, das mit dem von Picasso oder Bacon vergleichbar ist“.[77] Mit dieser Serie war Herman Braun im Salon des réalités nouvelles 1973 einer der wenigen ausgestellten Künstler, die die Gunst des Kunstkritikers Michel Conil-Lacoste fanden.[78]
Poussin (1973–1974)
Der Raub der Sabinerinnen von Nicolas Poussin wird in der gleichnamigen Serie von Herman Braun mit dem chilenischen Staatsstreich von 1973 vermischt.
Seit der Dynamik, die 1968 nach der Entdeckung von Picassos Las Meninas einsetzte, hat Braun, während er die großen Meister der Malerei studierte, fortlaufend neue Techniken experimentiert, die jedes Mal sein künstlerisches Repertoire bereicherten. Er wird nun als der Maler präsentiert, der die Malerei zum Gegenstand seiner Malerei gemacht hat. Dennoch erläutert er seine tiefe Motivation in dem Werkstattgespräch mit Jorge Semprún und Eduardo Arroyo: „Um die Jahre 1967/68 herum durchlebte ich eine Krise. Ich fragte mich, warum ich damals so malte, wie ich es tat. Es war eine vertrauliche Malerei für Spezialisten. Die breite Öffentlichkeit hatte keinen Zugang dazu […]. Daher rührte mein Bedürfnis nach formaler und konzeptioneller Klarheit […]. Ich unterwarf mich der orthodoxesten Disziplin der Bildsprache.“.[79] Und gerade in der Gemäldeserie Der Raub der Sabinerinnen nach Poussin, einer technischen und ikonografischen Studie des Gemäldes Der Raub der Sabinerinnen im Museum Louvre, wird die von Braun angestrebte Klarheit der Bildsprache deutlich. Diese beherrschte und präzise Figuration hat ihm manchmal die Bezeichnung „Hyperrealist“ eingebracht,[80] doch laut dem Grand Larousse Universel handelt es sich dabei um einen Irrtum.[81]
In dieser Serie, deren kühler und präziser Stil „à la Poussin“ von einer warmen Farbgebung durchdrungen ist, wirft Braun einen ironischen Blick auf unsere „Konsumkultur“,[82] indem er alltägliche Konsumgegenstände in Trompe-l’œil-Manier einfügt.[83] Vor allem aber verbindet er, indem er Zeitungsausschnitte als Hinweise zur Entschlüsselung seiner Komposition einfügt, die in Poussins Gemälde dargestellte Gewalt des Angriffs von Soldaten auf Zivilisten mit der Gewalt zeitgenössischer Ereignisse wie dem Staatsstreich gegen Allende in Chile[84] oder dem Attentat auf den Drugstore von Saint-Germain in Paris.[85] In anderen Gemälden wird er auch zum Zeugen der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation in Frankreich.[86] Marie-Claude Volfin merkt für Les Nouvelles Littéraires an: „Im Gegensatz zu den Ausführungen von Equipo Cronica, die darauf abzielen, den Begriff des Meisterwerks zu entmystifizieren, handelt es sich bei Herman Brauns hervorragendem Werk nicht um eine Parodie, sondern um eine Übertragung von Werten.“.[87] Tatsächlich betont Monique Dittière für L’Aurore, dass das Studium der alten Meister für Braun wiederum nur ein Vorwand ist, um „zuerst die Kontinuität in der Kunst zu demonstrieren“.[88]
Das aus dieser Serie stammende Gemälde Poussin au quartier de porc gehört zur Sammlung des Fonds National d’Art Contemporain.[89] Fünf weitere Gemälde dieser Serie (Reconstitution de l'attentat, De ce jour date une ère nouvelle, Témoin d'un attentat, Enlèvement à la chilienne II und Tout est récupérable)[90] gehörten zur Sammlung von Daniel Cordier.
Rembrandt, Vermeer, Hals (1975–1977)
Anhand von Rembrandts Das Hundertguldenblatt befasst sich Herman Braun in seinem Druckalbum Aggression, Verstümmelung und Fälschung mit dem Problem der Fälschung.
Als Fortsetzung seiner Erforschung der großen Meister der Malerei studierte Braun Rembrandts grafisches Werk im Louvre und im Rijksmuseum. In Amsterdam studierte er auch Vermeer und Hals. Obwohl er seit 1966 die Acrylmalerei bevorzugte, die seinem Arbeitsrhythmus besser entsprach,[91] statt der Ölmalerei, die er schnell aufgab, konzentrierte er sich diesmal in seiner Arbeit auf völlig andere Techniken. Die Herstellung von Druckgrafiken war für ihn nichts Neues, blieb aber am Rande seiner Malerei. Von den beiden Serien, die er bei dieser Gelegenheit schuf, ist die erste ein Album mit sieben Drucken (Mischtechnik: Kupferstich und Siebdruck). Der Titel Aggression… Verstümmelung… und Fälschung (Rembraun)[92] ist durch eine Reflexion über Fälschungen motiviert, die die Verbreitung der Druckgrafik beeinträchtigen.[93] Sie entstand in Zusammenarbeit mit Rigmor Poenaru, Henri Patez, Baldomero Pestana und Alain Jouffroy, der den Einführungstext schrieb.
Die zweite ist eine Reihe von Gemälden in Mischtechnik (Aquarell, Bleistift, Collage und Spray auf Plexiglas) mit dem Titel Le portrait des choses. Während die Technik in seinen späteren Werken nicht wiederverwendet wurde, spielten die Stillleben hingegen eine beträchtliche Rolle in dem, was zu seinem wiederkehrenden Thema „kultureller Synkretismus“ wurde.
Mit seinem Druckalbum bestätigte Braun eine starke politische Voreingenommenheit, die das Interesse von Rouge, der Tageszeitung der Ligue communiste révolutionnaire, weckte.[94] Dort stellte er erstmals eine Parallele zwischen Rembrandts „Die Anatomie des Dr. Tulp“ und dem Foto des toten Che her, die er einige Jahre später in seinem Gemälde Leçon… à la campagne erneut aufgriff.[95] Braun bestätigt, was bereits in seiner Poussin-Serie deutlich geworden war: Für ihn ist das Pastiche auch ein Mittel, um Kritik an der Realität zu üben.[96] Das Museo Nacional de Artes Visuales in Montevideo (Uruguay) besitzt ein vollständiges Exemplar des Albums mit sieben Drucken.[97]
Er hatte bereits 1965 die Porträts des Fotografen José Casals und des Schriftstellers Pablo Neruda angefertigt, aber es handelte sich um sehr stilisierte Porträts. Dieses Mal, in seinem Bestreben nach Klarheit der bildlichen Sprache, schuf Braun Porträts, die „vor Wahrheit schreien“[99] und zwischen Realismus und Hyperrealismus liegen. Über die „Virtuosität des Malers“[100] hinaus betont Maïten Bouisset in Le Matin de Paris jedoch, dass das Interesse an diesen Porträts in der Zusammenarbeit zwischen dem Maler und dem Modell liegt, sodass diese Porträts nicht nur die physische Erscheinung des Modells wiedergeben, sondern auch den Schleier über seine Psychologie, sein Umfeld, seine Vorlieben, seine Geschichte, seine Tätigkeit usw. lüften. So komponiert Arroyo das Stillleben auf dem Tisch vor ihm aus persönlichen Gegenständen, während Fromanger das aus der Zeitung austretende Farbkonfetti direkt auf sein Porträt malt. Die Ausstellung von 1996 im Kulturhaus in Bourges unterstreicht diese Besonderheit, indem sie jedes Porträt eines Malers zusammen mit einem Werk des porträtierten Künstlers präsentiert.[101]
Bereits 1979 wurde sein Porträt von Veličković vom Kritiker Jean-Marie Dunoyer anlässlich des Salons Grands et jeunes d'aujourd'hui im Grand Palais bemerkt.[102] Zwei Jahre lang widmete sich Braun fast ausschließlich der Porträtmalerei und setzte diese dann gelegentlich fort, bis er 2014 das Porträt von Gilles Ghez malte. 1980 vertrat er Peru auf der 39. Biennale in Venedig mit etwa zehn seiner Porträts.[103]
Erinnerungen, Mischungen, Synkretismus und Interbildlichkeit (1981–2014)
Obwohl man in seinen Porträts eine Form von Synkretismus erkennen kann, da sie aus dem Austausch mit seinen Zeitgenossen resultieren, verankert sich die wiederkehrende Thematik der Vermischung und des kulturellen Synkretismus erst in der Ausstellung von 1981 in Lima[104] endgültig und auffällig in seinem Werk. Die in dieser Ausstellung gezeigten Werke zeugen von der vollendeten Metamorphose des Malers („Ich habe 12 Jahre an der Vorbereitung dieser Ausstellung gearbeitet“, vertraute er La Prensa an).[105] Sie enthalten fast alle Elemente, die für sein zukünftiges Werk so charakteristisch sind:
Klarheit der Bildsprache
Systematische Aneignung der Werke anderer Künstler („Es ist nichts Neues für einen Maler, die Werke anderer Maler als Motive für seine Gemälde zu verwenden. Neu ist […], daraus […] ein System zu machen.“ Julio Ramón Ribeyro)
Konfrontation mit der gegenwärtigen Realität (politisch, sozial, wirtschaftlich, kulturell oder alltäglich).[106]
Einbeziehung von Zeitungsausschnitten, die über die ästhetische Wirkung hinaus Hinweise auf die Geschichte geben, die der Maler durch das Gemälde erzählt.
Die Aneignung des Werks eines großen Meisters dient nicht mehr dazu, das Werk zu kommentieren („Man könnte […] von Metamalerei sprechen, […] aber diese Definition ist reduktionistisch, wenn man die Entwicklung seines Werks berücksichtigt.“ Julio Ramón Ribeyro), wie es bei der Serie Velázquez mis à nu der Fall war, sondern einer anderen Botschaft zu dienen, wie man es in der Literatur mit einem Zitat tun kann. Man kann nun von Bildzitaten sprechen.[81] Diese werden mit zeitgenössischen, oft lateinamerikanischen Figuren, Landschaften und Objekten konfrontiert, wodurch ein Kontrast von Zeit und Ort entsteht. Diese Konfrontation funktioniert entweder durch Analogie wie in Bonjour Monsieur Poussin,[107] wo die Präsenz eines Panzers in den Straßen einer Stadt und Poussins Der Raub der Sabinerinnen beide militärische Aggressionen gegen Zivilisten darstellen,[106] oder durch Opposition wie in Buenos dias Vermeer,[108] wo die gedämpfte Welt von Vermeers Junge Frau mit Wasserkanne am Fenster mit der Atmosphäre eines südamerikanischen Elendsviertels kontrastiert. Auf diese Weise liefert der Maler ein ironisches und kritisches Zeugnis seiner Zeit.[109]
Das Nord-Süd-Thema
Vermeers Junge Frau mit Wasserkanne am Fenster wird zur Repräsentantin des Nordens im Gemälde Buenos dias Vermeer, eine Allegorie der Nord-Süd-Beziehungen.
Auf die Allgegenwärtigkeit der Probleme der Dritten Welt wies Alain Jouffroy bereits im Album Aggression, Verstümmelung und Fälschung[110] hin, etwa durch die Erwähnung „Nord-Süd“ in Druck Nr. IV (1976).[111] Anfang der 1980er Jahre griff Braun-Vega das Thema „Nord-Süd“ in einer ganzen Reihe von Zeichnungen und Gemälden auf und entwickelte es weiter. Ab 1981 tauchen in einigen seiner Werke die Himmelsrichtungen Nord und Süd auf, manchmal diskret, wie auf dem Papier, das der Papst Innozenz X. von Velázquez in dem Gemälde I love the neutron bomb[112] in der Hand hält, oder wie in dem Gemälde Buenos dias Vermeer,[108] als Graffiti auf der Kante der Mauer, die die Welt von Vermeers Die junge Frau mit der Kanne von der lateinamerikanischen Welt trennt, wo sie in Verbindung mit dem Datum 1981 einen Hinweis auf die Nord-Süd-Konferenz von Cancún darstellen.[113] Manchmal erscheinen sie viel offensichtlicher mit roten Buchstaben, wie in der Zeichnung Nord-Süd aus der Sammlung FRAC Normandie Caen[114] oder in den Zeichnungen Le bain… d'après Ingres I[115] und Le bain… d'après Ingres II.[116] In diesen drei Zeichnungen trennt die Nord-Süd-Achse symbolisch die Figuren von Ingres, die den Norden personifizieren und die Freuden des Bades genießen, von den zeitgenössischen südamerikanischen Figuren, die sich währenddessen mit Hausarbeiten beschäftigen. So sind diese Zeichnungen Allegorien der Nord-Süd-Beziehung, in der die Länder des Nordens von der harten Arbeit der Länder des Südens profitieren. Diese Verwendung der Gegenüberstellung von Figuren aus der westlichen Malerei und Figuren aus der Alltagsrealität des Malers zur Symbolisierung der Nord-Süd-Beziehungen kommt immer wieder vor. Dies ist ein möglicher Schlüssel zum Verständnis einiger seiner Werke, auch wenn diese nicht explizit die Himmelsrichtungen Nord und Süd zeigen, wie im Fall des Gemäldes Les tricheurs (d'après de La Tour).[117] In diesem Bild wird die Dienerin aus dem Gemälde Der Falschspieler mit dem Karo-Ass von Georges de La Tour durch eine peruanische Bäuerin ersetzt, die die Knechtschaft der Länder der Dritten Welt symbolisiert, während die Betrüger am Tisch die reichen Länder personifizieren. Für den Maler ist dies eine weitere Möglichkeit, ein ironisches und kritisches Zeugnis seiner Zeit abzugeben.[118]
Zeugnis in der Kunst
Georges de La Tours Der Falschspieler mit dem Karo-Ass findet sich in mehreren Zeichnungen, Gemälden und Drucken von Braun-Vega wieder, darunter auch in einer gemeinsam mit dem Schriftsteller Julio Ramón Ribeyro entstandenen Druckgrafik.
Denn Braun erhebt den Anspruch, durch seine Kunst ein aktiver Zeuge seiner Zeit zu sein,[119] unabhängig von der verwendeten Technik. Und für ihn muss die Erforschung einer neuen Technik eine Gelegenheit sein, einen neuen plastischen Effekt zu erzeugen.[120] Im Jahr 1982 legte er seine Kunst des Bildzitats vorübergehend beiseite, um sich ausschließlich auf die testimoniale Dimension seines Werkes zu konzentrieren. In dieser Zeit erforschte er eine neue Technik, mit der er eine Serie von Reliefs auf Papier unter dem Titel Testimonio schuf. In dieser Serie hat das Wort „Zeugnis“ eine doppelte Bedeutung. Einerseits zeugt der Abdruck der Zivilkleidung, den die Presse auf dem Papier hinterlässt, von der Existenz des Objekts. Andererseits sollen die hinzugefügten Grafiken, die an die Aufnahme eines Tatorts erinnern, die Gewalt gegen Zivilisten weltweit bezeugen. Diese Serie wird in der Galerie Forum in Lima[121] zusammen mit Zeichnungen und Drucken in einer Ausstellung gezeigt, die ausschließlich seinen Werken auf Papier gewidmet ist.[122] Zwei Drucke erregten besondere Aufmerksamkeit bei den Kritikern. Sie entstanden in enger Zusammenarbeit mit seinem guten Freund, dem Schriftsteller Julio Ramón Ribeyro.[123]
Es ging ihm nicht nur darum, gut zu malen: „Man sollte nicht malen, um nichts zu sagen“, wie Jean-Luc Chalumeau es formuliert.[2]
Als Zeuge seiner Zeit möchte Braun-Vega mit seiner Kunst auch ein Zeuge des historischen Gedächtnisses sein, indem er 1983 anlässlich des 200. Geburtstags von Bolívar ein Diptychon mit dem Titel Bolivar, luz y penumbras schuf.[124] Im Jahr 1984 schenkte er anlässlich der 1. Biennale von Havanna seinem Freund Arnold Belkin dieses Diptychon für das Museo del Chopo, dessen Direktor er war.[125]
Vor allem aber entwickelte Braun eine ganz besondere Art, durch die Verwendung einer zur Geschichte der Malerei gehörenden Ikonographie Zeugnis von seiner Zeit abzulegen. Zum Beispiel im Gemälde „¿Cóme se me ve? (Goya)“,[126] einer Aneignung des Porträts der Marquise de la Solana von Francisco de Goya, wird die Marquise (die spanische Schriftstellerin Rita de Barrenechea) an einen Strand in Lima versetzt, wo sie einer schwangeren jungen Mestizin gegenübersteht.[127] So wird sie zu einer Allegorie der Klassenverachtung, die in Peru gegenüber Mestizen und Indigenen von einigen Mächtigen herrscht, die sich kulturell den ehemaligen spanischen Kolonialherren näher fühlen.[128]
Braun wird Braun-Vega
Rembrandts Die Anatomie des Dr. Tulp ist Gegenstand zahlreicher Abwandlungen in Braun-Vegas Werk, wie etwa in La leçon… à la campagne (1984).
Herman Brauns künstlerische Produktion, deren Triebfedern nun fest definiert waren, entwickelte sich nun auf großformatigen Leinwänden (2 m × 3 m) für eine Ausstellung mit dem Titel Paysages Mémoire im Théâtre du Rond-Point in Paris im Jahr 1984.
Von nun an unterzeichnete er, als wolle er seine Metamorphose bestätigen, nicht mehr HB oder Herman Braun, sondern Herman Braun-Vega.[129] Dem Namen seines österreichisch-ungarischen Vaters fügte er auf spanische Art den Namen seiner peruanischen Mutter hinzu, als wolle er seine gemischte Herkunft bekräftigen. Die Thematik der Vermischung und des Synkretismus, die so direkt mit dem Künstler selbst verbunden ist, wird in seinem gesamten Werk allgegenwärtig bleiben.
Der Kritiker Jean-Luc Chalumeau, der Braun-Vegas Fähigkeit schätzt, den Geist der Künstler, von denen er seine Malerei nährt, frei wiederzugeben, würdigt seinen „flamboyanten Irrealismus“ und betont die Geschicklichkeit, mit der er mit der Maserung der ungebleichten Leinwand spielt, als wäre sie eine vollwertige Farbe auf seiner Palette.[130] Dies ist ein weiteres wiederkehrendes technisches Merkmal seiner Malerei, das stellenweise das Rohmaterial des Malgrunds freilegt, auch wenn er auf Holztafeln malt.
Die acht großformatigen Gemälde aus der Serie Paysages Mémoire, die er 1985 auf der 18. Biennale von Sao Paulo ausstellte, machten ihn nach den Worten der Kuratorin der Ausstellung zum „Star der Biennale“.[131] Dazu gehören Pourquoi pas eux?,[132] ein respektloses Plädoyer für die Popularisierung von Kultur, in dem Ingres’ La Grande Odalisque der Neugier von Kindern dargeboten wird (Sammlung des Museums der Stadt Maubeuge),[133] und La leçon... à la campagne,[134] inspiriert durch die Analogie zwischen Rembrandts Die Anatomie des Dr. Tulp und dem Foto der sterblichen Überreste von Che (Sammlung des Memorial da América Latina in Sao Paulo).[135]
Der Akt als Ausdruck der Vielfalt
François BouchersDiane sortant du bain wird in Diane des tropiques von nackten Mestizen begleitet.
Im Anschluss an seine Serie Paysages Mémoire erweiterte er 1987 in der Galerie Pascal Gabert in Paris mit der Ausstellung Mémoires dénudées sein Untersuchungsfeld, indem er dem Akt einen breiten Raum einräumte. In seiner Serie Paysages mémoire gab es bereits Akte, doch diese wurden ihm in gewisser Weise durch Zitate seiner Meister der Malerei aufgezwungen, wie etwa der Akt aus Manets Das Frühstück im Grünen im Gemälde Encore un déjeuner sur le sable[136] oder die Badende von Ingres im Gemälde Le bain à Barranco.[137] Diesmal entkleidete er auch seine Zeitgenossen. Über ästhetische Überlegungen hinaus ist es für Braun-Vega auch eine Möglichkeit, seine Zeitgenossen in ihrer ethnischen Vielfalt darzustellen.[138] Er überrascht den Betrachter, indem er Bouchers Diana zwei nackten Mestizinnen gegenüberstellt,[139] und bringt damit laut Julio Ramón Ribeyro die Entstehung einer multirassischen und multikulturellen Welt zum Ausdruck, die aus der Vermischung und dem Synkretismus hervorgegangen ist.[140] Dies schließt eine gewisse Portion Humor nicht aus, wie etwa in dem Gemälde Don Alfredo ou la Venus dans la chambre rouge,[141] in dem er den peruanischen Romanautor Alfredo Bryce Echenique darstellt, der seine Brille zurechtrückt, um den Anblick von Velázquez‘ Venus vor dem Spiegel besser genießen zu können.[142] Und das schließt nicht aus, weitere Botschaften hinzuzufügen, wie in dieser Wiederaufnahme der Meninas von 1987, in der er im Spiegel des Hintergrundes die Spiegelbilder des Königs und der Königin, die die Allgegenwart der Macht symbolisieren, durch Papst Johannes Paul II. ersetzt, der Kurt Waldheim empfängt und gleichzeitig die Zeitung Libération mit der Schlagzeile zur Verurteilung von Klaus Barbie in der Hand hält. Dieses Gemälde mit dem Titel Double éclairage sur occident[143] prangert die Macht der Kirche an, einen ehemaligen Nazi von seinen Sünden freizusprechen, und stellt gleichzeitig die ethnische Vielfalt dar, die in einem Land wie Frankreich herrscht.[144]
Die Hommage an Toulouse-Lautrec
Braun-Vega nimmt in zwei seiner Gemälde aus der Serie Tek-nik als Hommage an Toulouse-Lautrec Bezug auf den Salon de la rue des moulins.
Im Jahr 1991 produzierte Braun-Vega anlässlich des Toulouse-Lautrec-Jahres eine Serie als Hommage an diesen Künstler für eine Ausstellung im Musée Toulouse-Lautrec in Albi. Diese Serie wird manchmal auch als Tek-nik-Serie bezeichnet, weil die Titel aller Gemälde, aus denen sie besteht, mit diesem Wort beginnen, das Toulouse-Lautrec gerne in seinen Sätzen häufig und stilistisch einsetzt.[145][146][147] Der Titel des Gemäldes Tek-nik des ablutions[148] ist beispielsweise direkt aus einem Zitat von Toulouse-Lautrec entnommen, das sich auf seine häufigen Besuche in Bordellen bezieht.[149]
Diese Serie, die aus fünf Werken, darunter ein Triptychon, besteht, zeugt von Braun-Vegas solidem Hintergrund, den er sich über viele Jahre der Selbstreflexion angeeignet hat,[150] von seiner Meisterschaft in der Komposition[147] und seiner umfassenden Kenntnis der Kunstgeschichte, auf die er immer wieder anspielt. Diese Hommage ist mehr als nur eine Projektion außerhalb des Bildes; sie konzentriert sich vielmehr auf die Persönlichkeit Toulouse-Lautrecs[150] und seinen Einfluss auf die Kunstgeschichte, insbesondere auf Picasso.
Tatsächlich sehen wir in dem Gemälde Tek-nik des Admirations (Toulouse-Lautrec, Picasso),[151] wie Toulouse-Lautrec Picasso einen Spiegel hinhält. In Tek-nik gonfalonière[152] reproduziert Braun-Vega ein Selbstporträt des 20-jährigen Picasso wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Selbstporträt des 16-jährigen Toulouse-Lautrec und platziert es vor einem Fenster, durch das man eine Ansicht von Albi aus dem Musée Toulouse Lautrec sieht.[153] Picasso ist noch immer im rechten Panel des Triptychons Tek-nik Me-tek[154] zu finden, während Toulouse-Lautrec im linken Panel zu sehen ist. Der Titel dieses Triptychons stellt eine explizite Verbindung zum immer wiederkehrenden Thema der kulturellen Vermischung her. Darin geht es um den Einfluss des Ostens auf den Westen[145] mit einem verspielten Toulouse-Lautrec, der als Japaner verkleidet ist. Es geht auch um die Sexualität[155] und die ausgeprägte Vorliebe von Toulouse-Lautrec und Picasso für Frauen. So greift die Mitteltafel das Gemälde Salon de la rue des moulins von Toulouse-Lautrec auf,[156] in das Braun Vega seine eigenen Akte einfügt. Man findet den Salon de la rue des moulins erneut in dem Gemälde Tek-nik du Cheik,[157] in dem Toulouse-Lautrec den Salon verewigt und seine Vorliebe für Verkleidungen zum Ausdruck kommt. Dieser Aspekt von Toulouse-Lautrecs Persönlichkeit findet sich erneut in Tek-nik des ablutions,[158] wo er in den Kleidern von Jane Avril auftritt.[159]
Alle Gemälde dieser Serie sind Acrylbilder auf Tafeln, deren Holzrahmen in Trompe-l'oeil-Technik bemalt sind und auf die die Komposition überläuft,[145] wodurch ein dreidimensionaler Effekt entsteht.[160] Obwohl sich Braun-Vega zu keiner Kunstrichtung bekennt, legen die reiche Komposition, das Licht, die Symbolik und das Verhältnis zwischen Träger und Rahmen eine Arbeit nahe, die auf dem Konzept der Totalität beruht und an das Gesamtkunstwerk erinnert.[155] Diese Serie bietet eine Fülle von Techniken und Themen, die Braun-Vega in langjähriger Forschung entwickelt hat, um eine Bildsprache zu formen und seine Kunst zu einem bevorzugten Mittel der Kommunikation mit dem Publikum zu machen. Durch ihre Bezüge zu Picasso und Cézanne[153] deutet sie auch die zukünftige Entwicklung des Themas der künstlerischen Abstammungen an.
Nach dieser Serie von 1991 bezog sich Braun-Vega noch gelegentlich auf Toulouse-Lautrec, etwa durch La Clownesse Cha-U-Kao in La facture (1993)[161] und Don Alfredo et la fleur de Toulouse (2000)[162] sowie erneut durch den Salon de la rue des moulins in La chambre rouge au Parc de Sceaux (Manet und Toulouse-Lautrec) (2001).[163]
Die Madrider Retrospektive
Eine der vielen Radierungen von Goya, die in der Serie ''Peru-Spanien'' für die Ausstellung in Madrid verwendet wurden.
Nach zwei ersten Retrospektivausstellungen in Frankreich – 1987 in Montluçon und Chamalières sowie 1989 in Maubeuge – wurde die Ausstellung in Madrid 1992 vom Nationalen Ausstellungszentrum des spanischen Kulturministeriums im ehemaligen Spanischen Museum für Zeitgenössische Kunst im Rahmen des 500. Jahrestages der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus organisiert, ein Ereignis, das auf amerikanischer Seite eher als Begegnung zweier Welten angesehen wurde.[164] Das Werk von Braun-Vega, das seit 1980 diese beiden Welten in einen Dialog brachte, indem es die Werke der großen Meister der europäischen Malerei mit der alltäglichen, sozialen und politischen Realität Perus verband, war daher perfekt geeignet, um an dieses Ereignis zu erinnern. Dennoch produzierte Braun-Vega eigens zu diesem Anlass eine Serie mit dem Titel Peru-Spanien: Nackte Erinnerungen, in der er sich insbesondere mit den Folgen dieser Begegnung, so brutal sie auch war, und der daraus resultierenden ethnischen und kulturellen Vermischung befasst.[165] In der Präsentation des Ausstellungskatalogs betont Federico Mayor, Generaldirektor der UNESCO, die Wirksamkeit des bildlichen Kommunikationsmittels, das die Werke von Braun-Vega darstellen, um das Bewusstsein Europas für die Realitäten Lateinamerikas zu wecken.[166]
Zum ersten Mal tauchen in dieser neuen Serie Hinweise auf den peruanischen Chronisten Felipe Waman Puma de Ayala auf, einen Mestizen, der durch Peru reiste, um Zeugnis über die Lebensbedingungen der Ureinwohner unter spanischer Herrschaft abzulegen. Die Tintentransfers der Zeichnungen von Felipe Guamán Poma de Ayala verwischen die Grenze zwischen den historischen Bezügen, die in ihnen zu finden sind, und den künstlerischen Bezügen zu Goyas Gravuren, zwischen der Geschichte der spanischen Kolonialisierung und der Aktualität der Übertragungen von Zeitungsartikeln.[167] Ein Gemälde dieser Serie, das Inca Garcilaso de la Vega – einer weiteren Persönlichkeit gemischter Abstammung, der im Gegensatz zu Felipe Guamán Poma de Ayala Peru verließ, um in Spanien zu leben – gewidmet ist, gehört zur Sammlung der Casa de América in Madrid. Ein weiteres Werk mit dem Titel La realidad…es asi! n°2[168] wurde in die Sammlung des Musée Bertrand in Châteauroux aufgenommen. Ein großer Teil der anderen Gemälde dieser Serie wurde von den Ralli-Museen erworben, insbesondere das große TriptychonLa familia informal, das in der Dauerausstellung des Ralli-Museums in Marbella, Spanien, unter den fünf Schlüsselwerken zum Verständnis der Ralli-Sammlung zu finden ist.[169]
Stillleben als synkretische Objekte
Goyas Porträt von Marie-Anne Waldstein findet sich in mehreren Gemälden von Braun-Vega, insbesondere in La realidad…es asi! n°2 (Goya).
Braun-Vega baute sein Werk auf Synkretismus sowie auf künstlerischer, kultureller, ethnischer und politischer Vermischung auf. Der Synkretismus kommt zum Beispiel zum Ausdruck, wenn er Fragmente aus verschiedenen Epochen der Ikonografie der westlichen Malerei in seine Bilder einfließen lässt oder wenn er europäischen Aktdarstellungen gemischte Akte verschiedener Herkunft gegenüberstellt.[170] In den frühen 1990er-Jahren integrierte er zahlreiche Stillleben in seine Gemälde – oftmals kleinformatige Bilder, gemalt auf Holztafeln mit Reliefs, die sich harmonisch mit dem Volumen und der Perspektive der Darstellung verbinden.[171] Damit knüpfte er an eine Technik an, die er bereits 1972 in seiner Serie „Das türkische Bad in New York“ erforscht hatte, bei der der Rahmen ein integraler Bestandteil des Kunstwerks ist, in dieses hineinragt und umgekehrt. Doch Braun-Vega gab nicht alles auf, was sein Werk inzwischen bereichert hatte.
So treten einige seiner Stillleben in einen Dialog mit denen von Cézanne, wie in Bodegón con piña (1991)[172] oder Nature exotique (1993).[173] Sie können aber auch im Vordergrund eines Dialogs mit Toulouse-Lautrec stehen, wie in La Factura (1993),[174] mit Picasso, wie in Nature tragique n°1,[175] oder mit Goya, wie in La realidad…es asi! N°2 (1992)[176] aus der Sammlung des Musée Bertrand in Châteauroux. In jedem Fall möchte der Maler mit diesen mehr oder weniger exotischen Obst- und Gemüsesorten betonen, dass einige der uns am vertrautesten erscheinenden Sorten tatsächlich aus anderen Kontinenten stammen.[177] Die synkretistische Dimension seiner Stillleben hob er unermüdlich hervor, selbst noch viel später, als er ein Stillleben inmitten einer viel größeren Komposition erscheinen ließ, wie es in dem Gemälde Unerwartete Begegnungen am Alten Hafen (nach Velázquez)[178] der Fall ist.[179]
Der Maler als Pädagoge
Im Rahmen eines Projekts des französischen Bildungsministeriums zur künstlerischen Bildung mit dem Ziel, die Kultur für alle zugänglich zu machen, organisierte die Académie d'Orléans-Tours zwischen 1995 und 1996 eine Reihe von Ausstellungen der Werke von Herman Braun-Vega in sieben französischen Städten (Orléans, Tours, Châteauroux, Rezé, Besançon, Bourges und Blois). Die Organisatoren des Programms, das die Kultur als Mittel zur Harmonie fördern möchte, interessierten sich für seine Malerei, weil sie eine Vision der europäischen Kultur von einem anderen Kontinent aus vermittelt und zugleich als Einladung zur Entdeckung anderer Kulturen verstanden wird.[180]
Braun-Vega engagierte sich vorbehaltlos für das Projekt. Er erklärte sich gerne bereit, den Schülern, die die Ausstellungen besuchten, seine Bilder zu erläutern.[181] Er bezeugte seine gemischte Herkunft und erklärte, dass er nicht hier wäre, wenn die Spanier den amerikanischen Kontinent nicht entdeckt hätten. Er verurteilte nicht deren Ankunft, sondern nur die Gewalt, die sie begleitete, und bekannte sich zu der daraus hervorgegangenen kulturellen Vermischung, die in seinem Werk klar zum Ausdruck kommt.[182] Er betonte die Pflicht zur Erinnerung, um nicht in die Barbarei zu verfallen, und machte seine Malerei zu einem wirklichen Mittel der Erkenntnis. Braun-Vega nahm seine Rolle als Künstlerpädagoge[183] sehr gewissenhaft wahr und beteiligte sich sogar an den Aktivitäten der Schüler.[184] Die Schulbuchverlage haben den pädagogischen Wert von Braun-Vega übrigens erkannt, denn seit 1984 werden Dutzende von Spanischlehrbüchern für französische Schüler mit seinen Werken illustriert.
In einem Kommentar zu seinem Gemälde Músico en el mercado[185] erklärte Braun-Vega Mitte der 1990er Jahre, er wolle sich von seinen üblichen Verweisen auf die westliche Ikonografie befreien[186] und lediglich die von Jean-Luc Chalumeau beschriebenen Stilmischungen beibehalten.[187] Er sagte, er habe beschlossen, sich selbst zu „erben“,[188] und konzentrierte sich auf den formalen Aspekt seines eigenen Erbes, wie man in einigen seiner Stillleben sehen kann, in denen weder soziale noch politische Inhalte noch Verweise auf die westliche Ikonographie zu finden sind. Dies gilt zum Beispiel für Nature méditerranéenne (1993),[189]Compotier aux chirimoyas (1994)[190] oder Mercadillo (1995),[191] aber diese Beispiele bleiben die Ausnahme. In der Tat wird der Künstler, wie er selbst sagt, von seinen natürlichen Neigungen „eingeholt“.[188]
Und tatsächlich enthalten seine Werke ab 1980, abgesehen von seinen Porträts, fast immer Bildzitate. So dass für einige Kritiker die Aneignung das Hauptmerkmal seines Werks darstellt.[192] Aufgrund dieser Eigenschaft wurde er vom chilenischen Schriftsteller Roberto Gac als „Meister der Interpikturalität“ bezeichnet,[193] ein Titel, den die Presse bei der Bekanntgabe seines Todes aufgriff.[194] Die von Braun-Vega praktizierte Aneignung ist jedoch nicht allein deshalb bemerkenswert, weil sie systematisch erfolgt. Der Maler tritt in einen Dialog mit dem passenden Bild, das in einen neuen Kontext gesetzt und dadurch mit neuem Inhalt und neuer Bedeutung aufgeladen wird.[195] Auf formaler Ebene ist seine Kunst der Aneignung auch aufgrund seiner Meisterschaft in der Vermischung von Stilen bemerkenswert.[9] So ist es nicht ungewöhnlich, dass die Malerei von Velázquez auf die von Picasso in einem Gemälde trifft, wie zum Beispiel in Après le bain… (Vélasquez, Rembrandt, Picasso),[196] wo die Venus vor dem Spiegel neben Les demoiselles d'Avignon steht.[197] Dabei lässt sich Braun-Vega jedoch stets von dem Bestreben leiten, ein kohärentes Ganzes zu schaffen.[5]
Der Soziologe Zygmunt Bauman zählt Braun-Vega in seinem Buch „Liquid Life“ zusammen mit Manolo Valdés und Jacques Villeglé zu den herausragendsten Vertretern der „Liquid Art“.[198] Bauman, der die Werke von Braun-Vega während der fünften Ausgabe der Kunstmesse Art Paris im Carrousel du Louvre entdeckte, sah in ihnen unmögliche Begegnungen zwischen zeitgenössischen Figuren und anderen Figuren aus berühmten Gemälden einer anderen Epoche. Er interpretierte diese Anachronismen als Verlust der zeitlichen Orientierung und meint, dass diese Werke repräsentativ für die flüssige Welt sind, in der die Zeit verrinnt, ohne voranzukommen, in der Anfang und Ende, Fortschritt und Rückschritt, Lernen und Vergessen miteinander verschmelzen und jede Planung, jedes Projekt unmöglich machen.
Unmittelbar nach Erscheinen des Buches schrieb Braun-Vega einen Brief an Bauman, in dem er diese Analyse seines Werkes kategorisch zurückwies und erklärte, dass er im Gegenteil seit 35 Jahren daran arbeite, diese flüssige Welt – eine Welt ohne Gedächtnis – anzuprangern. Er schickte auch einen Brief an den Verleger, der im folgenden Jahr in dem Buch Arte, ¿líquido? veröffentlicht wurde.[199] Um seine Argumentation zu untermauern, geht er in diesem Brief nacheinander auf die Gemälde ein, die er anhand der Beschreibungen von Bauman identifizieren konnte. Er erklärt zum Beispiel, dass das Gemälde, das Velázquez' Papst Innozenz X. darstellt, der nicht wie in Baumans Beschreibung eine Erklärung von Johannes Paul II. in der Hand hält, sondern eine Zeitung, die die Pädophilie in der Kirche der Vereinigten Staaten kommentiert, den Titel Lasset die Kindlein zu mir kommen… trägt – ein ironischer Titel,[200] der einen Satz aus der Bibel aufgreift. In diesem wie auch in den anderen Gemälden ist der von Braun-Vega eingeführte Anachronismus nicht umsonst. In diesem Fall suggeriert er eine Kontinuität in der Geschichte. Hinter Papst Innozenz X. steht eine Figur aus einem Gemälde von Caravaggio, dessen ausschweifendes Leben von den Würdenträgern des Vatikans lange geschützt wurde. Sie verweist auf die seit jeher heuchlerische Haltung der Kirche gegenüber der Sexualität. Braun-Vega, dessen Werk als Reaktion auf die flüssige Welt zur Bekämpfung von Sinnlosigkeit und Vergessen konzipiert ist,[201] kommt in seinem Brief zu dem Schluss, dass seine Kunst die Antithese zur von Bauman definierten flüssigen Kultur ist.
Der Maler der Erinnerung
Für Braun-Vega fehlt es an kollektiver Erinnerung. Die dramatischen Ereignisse der Gegenwart zeigen, dass wir nicht aus der Vergangenheit lernen. Um uns also zu warnen, entschied er sich dafür, die Erinnerung an einige dieser Ereignisse in seinen Gemälden mithilfe von Tintenübertragungen aus Zeitungsausschnitten festzuhalten.[202] Er möchte diese Erinnerung weitergeben, und versucht, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, das Gedächtnis des Betrachters zu aktivieren,[203] indem er die Strategie der drei Erinnerungen anwendet, die verschiedene, mehr oder weniger leicht zugängliche Zugänge zum Inhalt seiner Gemälde darstellen. Braun-Vega unterscheidet zwischen dem kultivierten oder historischen Gedächtnis, das durch die Ikonographie der großen Meister vermittelt wird, dem sozialen und politischen Gedächtnis, das durch die Einbeziehung zeitgenössischer Situationen angesprochen wird, sowie dem Gedächtnis individueller Alltagserfahrungen.[204] Während Ersteres vor allem gebildeten Menschen zugänglich ist, die kunsthistorische Bezüge erkennen oder sich von einem Déjà-vu-Gefühl angesprochen fühlen, wird das soziale und politische Gedächtnis bei jedem aktiviert, der neugierig genug ist, die übertragenen Zeitungsausschnitte zu entziffern. Schließlich ist das Alltagsgedächtnis auch für Kinder zugänglich, die dank Braun-Vegas klarer Bildsprache mühelos erkennen, was dargestellt wird.[205] So kann jeder Betrachter einen persönlichen Zugang finden, indem er auf sein eigenes Gedächtnis zurückgreift.[206]
Das Spiel der Filiationen
Herman Braun-Vega (links) mit Jean-Luc Chalumeau vor dem Gemälde ¡Caramba!
Nach einer Reihe von Ausstellungen mit dem Titel Mémoires zwischen 2005 und 2009 folgte eine Reihe von Ausstellungen mit dem Titel Mémoires et Filiations zwischen 2010 und 2015. Seit er begonnen hatte, explizit auf die Kunstgeschichte Bezug zu nehmen, interessierte sich Braun-Vega für die künstlerischen Filiationen, die zwischen den großen Meistern der Malerei bestehen. Schon 1983 hatte er in seinem Gemälde ¡Caramba! explizit seine Vorbilder in der Malerei benannt und auf den Aufruf von Jean-Luc Chalumeau zu einer Gruppenausstellung mit dem Titel Tel peintre, quels Maîtres?[207] in der Galerie Christian Cheneau in Paris reagiert. Doch in seinen letzten Jahren versuchte er immer wieder, die Filiationen hervorzuheben, die sein Werk durchziehen.[208] So wird sein Gemälde Que tal? Don Francisco à Bordeaux ou le rêve du Novillero[209] durch den sukzessiven Einfluss von Velázquez auf Goya, dann von diesen beiden auf Monet und schließlich von Monet auf Manet motiviert.[210] In dem Gemälde Paul retouchant un tableau de Henri[211] geht es um die Beziehungen zwischen Gauguin und Matisse.[212] Und es ist die doppelte Beziehung aus Freundschaft und Rivalität zwischen Matisse und Picasso, die er in dem Gemälde Don Pablo baila un huayno (danza andina de la sierra peruana) bajo la mirada sorprendida de Matisse[213] darstellt.[214] Braun-Vega ist der Ansicht, dass Maler eine große Familie bilden,[207] und um diese Familie geht es auch in seinem Autoportrait en famille,[215] in dem er sich selbst zusammen mit Picasso, Velázquez und Rembrandt darstellt.
Ehrungen und Auszeichnungen
Herman Braun-Vega erhält seine Ehrendoktorwürde von der Süleyman Demirel Universität in Isparta, Türkei.1976 : Jurymedaille der 4. Internationale Grafik Biennale Frenchen, Bundesrepublik Deutschland.[216]
1981: Erwähnung in der Kategorie Gravur durch die Jury der IV. Amerikanischen Biennale für Grafik in Cali, Kolumbien.
↑Fallece el pintor peruano Herman Braun-Vega a los 85 años. In: El Comercio. 2. April 2019 (spanisch, elcomercio.pe).
↑ abLe peintre Herman Braun-Vega manque aux amateurs d’art orléanais. In: Mag'Centre. 4. April 2019 (französisch, magcentre.fr).
↑Christian Noorbergen: Herman Braun-Vega : Fenêtres d’art, d’âme et de vie. Ministerium für Außenbeziehungen von Peru - Vertretung von Peru bei der UNESCO, Paris 2018, Mujeres en el campo, S.14–15 (französisch, braunvega.com – Katalog der Ausstellung von 2018 im Hauptsitz der UNESCO in Paris): « 1963. L’abstraction est toute proche, et la chromatique diffuse, fusionnelle et sensuelle. H. Braun-Vega laisse vibrer les couleurs, somptueuses et fondues. La figuration claire et nette qui sera sa marque créatrice attendra encore quelques années avant d’atteindre sa plénitude. »
↑ abJean-Luc Chalumeau: Herman Braun-Vega, au premier rang de la Nouvelle figuration. In: Verso. Nr.76, 15. Mai 2014 (französisch, visuelimage.com): « Je considère l’art comme un moyen privilégié de communication ; telle est sa fonction dans la société. Lorsqu’il arrive à s’incorporer dans la vie quotidienne, il est fonctionnel. Je crois à l’art fonctionnel ». Herman Braun-Vega a formulé cette profession de foi en 1969. C’était aussi l’annonce d’une ambition artistique : à lui de proposer une œuvre « fonctionnelle ». Il ne s’agissait pas seulement de bien peindre : encore fallait-il ne pas peindre pour ne rien dire. Quarante-cinq ans plus tard, je constate que le programme a été réalisé.
↑ abJosé Tsang: El pintor que jugó con la historia del arte. (deutsch: Der Maler, der mit der Kunstgeschichte spielte). In: LUCES, El Comercio. Lima 3. April 2019, S.2 (spanisch, braunvega.com): «El artista peruano, además, comentó: "El término de mestizaje cultural conviene perfectamente porque puede integrar elementos de épocas diferentes, con diversas técnicas o representaciones culturales. La única preocupación que me guía es que una vez terminado el cuadro sea una obra coherente, sin ruptura formal, que sea equilibrado y logrado estéticamente".»
↑Amina ASKAR: Olympia im krankenhaus : Herman Braun-Vega konfrontiert die Ikonen der Alten Meister mit sozialen Problemen der Gegenwart. In: Berliner Morgenpost. Berlin 2001 (braunvega.com): „Zwölf großformatige Gemälde, zum Teil mit Collagen aus Presseausschnitten und mit ikonographischen Elementen angereichert, zeigt das Dahlemer Haus. [...] Braun-Vega ruft immer wieder die Gemälde Alter Meister ins Gedächtnis und verarbeitet sie neu. [....] Dabei stellt er die Figuren aus dem europäischen Bilderschatz in eninen neuen Kontext, macht er soziale und politische Zusammenhänge sichtbar. Im Vordergrund steht die Vermischung unterschiedlicher ethnischer Kulturen, der "synkretistische" Zug Lateinamerikas, das seit der Landung der Spanier von verschiedensten Traditionen geprägt wurde.“
↑Jean-Luc Chalumeau: La Nouvelle Figuration : Une histoire, de 1953 à nos jours, Figuration narrative - Jeune Peinture - Figuration critique. Cercle d'Art, Paris 2004, ISBN 978-2-7022-0698-0, S.138–141 (französisch, braunvega.com): « Braun-Vega aborde de front le problème de la temporalité dans l'image peinte et [...] il en tire des solutions particulièrement convaincantes presque toujours reliées à une réflexion d'ordre politique. Braun-Vega participe ainsi de plein droit à l'histoire de la Nouvelle figuration en France depuis les années soixante. »
↑ abMonique DITTIERE: Un Jeune chef de file de la Nouvelle Figuration. In: L'aurore. 1. April 1970 (französisch, braunvega.com).
↑ abJean-Luc Chalumeau: Figuration narrative. Cercle d'Art, Paris 2005, ISBN 978-2-7022-0780-2, S.14–15 (französisch, braunvega.com): « Chez Braun-Vega, la virtuosité dans le métissage des styles et des thèmes aboutit à la création d'un style narratif original. »
↑Élida Román: Herman Braun-Vega: Arte de apropiación. In: El Comercio. Lima 5. Januar 2003 (spanisch, braunvega.com): 'Apropiación' es el primer término que aparece al querer categorizar o clasificar la obra de Herman Braun-Vega (1933), uno de los artistas peruanos de mayor reconocimiento internacional
↑Graciela Kartofel: Herman Braun-Vega. In: Art Nexus. Nr.34. New York November 1999 (englisch, braunvega.com): “The light, the symbolic decoration and the relationship between the internal and external elements contribute to the richly elaborated composition wich the artist develops in his pictures, drawing and architecture. His work is based on a concept of totality which might remind us of the Gesamtkunstwerk, although Braun-Vega belongs to no specific artistic current.”
↑Bernard Bessière, Christiane Bessière, Sylvie Mégevand: La peinture hispano-américaine. Éditions du temps, Nantes 2008, ISBN 978-2-84274-427-4, Herman Braun-Vega, S.260 (französisch, braunvega.com): « Quant au père de l'artiste, Franz Braun Weisbrod, d'origine austro-hongroise, il tente «l'aventure américaine» au début du siècle et débarque un peu par hasard dans le port péruvien de Callao. En 1930, au marché de la cité andine de Huancayo, [...] un Palestinien présente alors à ce juif immigré une ravissante catholique éduquée dans la foi protestante... C'est dire si les origines de l'artiste, né trois ans plus tard à Lima, sont placées sous le signe de l'aventure humaine et des métissages de tous ordres. »
↑Joseph Braun: The Journey of Jacob Braun : A New Orbit. Kindle, Hollywood 2025, ISBN 979-82-6285567-4 (englisch).
↑Fernando Carvallo: "Frontera de culturas" conversación de Fernando Carvallo con Herman Braun Vega. In: Eesonnancias. 12. November 2001, ISSN1961-974X (spanisch, resonancias.org): «La reproducción de Intérieur à la fillette de Matisse (1905-1906) está colgada en una pared al lado de la puerta del dormitorio que comparto con mi hermano. Ella me desafía todas las mañanas con sus colores ácidos y su grafismo négligente, ofendiendo mi mirada. Meses más tarde, una mañana, la "veo". Es un choque tan fuerte que desde entonces, cada vez que recuerdo ese instante, la luz que despedía esa pequeña reproducción me llena de alegría. Creo que ese día me volví pintor.»
↑Braun Vega expone en Francia. In: Dominical. Nr.52. El Comercio, Lima 24. Dezember 1989, S.19 (spanisch, braunvega.com): «Braun Vega se inicio el año de 1950, estudió en la Escuela Nacional de Bellas Artes, bajo la dirección del maestro Carlos Quíspez Asín.»
↑Pepe Ludmir: Dos jóvenes pintores peruanos desean consagrar se en Paris. In: El Comercio. Lima 2. August 1953, S.10 (spanisch, braunvega.com): «Dos muchachos limeños salieron hace dos años con rumbo al paraíso de todo artista: París.[...] Son Max y Herman Braun.[...]. Max —que ahora cambió su nombre por el de Fernando Vega, para evitar confusiones— y su hermano Herman, viven en París modestamente, sin las comodidades que disfrutaron en Lima, pero felices porque asimilan cada día algo nuevo.»
↑Le peintre Herman Braun-Vega. In: Lien/Link. Nr.98, Oktober 2006, S.32–33 (französisch, braunvega.com – Bulletin der Vereinigung der ehemaligen Beamten der UNESCO): « Herman Braun-Vega est l'époux de notre collègue bien connue Lisbeth Schaudinn-Braun, ancienne membre du Comité exécutif et du comité de rédaction et membre actif du Club Histoire. »
↑Herman Braun-Vega: Hallo mein Schatz. 1978, abgerufen am 23. März 2025 (Radierung, 90 × 57 cm).
↑L.A.M.: Braun y sus series parisinas. In: El Comercio. Lima 29. Juni 1969 (spanisch, braunvega.com): «Un joven pintor peruano, Herman Braun, está alcanzando en París inusitados elogios de crítica mediante una original idea de trabajos seriados de titulos y temas atractivos y de muy buena factura.»
↑Doris Bayly: Herman Braun-Vega: la nostalgia y la mixtura. In: Somos. Nr.508. Lima 31. August 1996, S.20–23 (spanisch, braunvega.com): «Vamos en el carro de uno de sus sobrinos camino a Los Cóndores, [...]. Herman, quien está acabando de construir una casa, propuso ese lugar como locus amenus para la entrevista.»
↑Françoise Prima: Activer la mémoire. In: Arcueil Notre Cité. Nr.115, Februar 2001, S.18–19 (französisch, braunvega.com): « Un vaste atelier mitoyen à la maison familiale abrite le travail d'Herman Braun-Vega. C'est là que l'artiste peint. Installé à Arcueil depuis un an, il y a trouvé un lieu de travail à la mesure de ses attentes. »
↑Pierre Henry: Comment un peintre convoque dans son tableau quelque chose de plus que la peinture : Rétrospective d'Herman Braun-Vega (1950-89). In: La Voix du Nord. 7. November 1989 (französisch): « Il était donc une fois dans les années 50, un peintre qui avait intégré les leçons de l'art moderne et reconstituait le monde en autant d'objets picturaux, des objets bien entendus étrangers à la représentation figurative de ce monde puisqu'il ne faisait alors aucun doute que la peinture était aussi éloignée de la photographie que la carpe peut l'être du lapin. »
↑Herman Braun-Vega: Platanales. 1951, abgerufen am 23. Mai 2025 (Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm).
↑Herman Braun-Vega: La Seine. 1952, abgerufen am 23. Mai 2025 (Öl auf Leinwand, 46 x 65 cm).
↑Herman Braun-Vega: Nature morte au bougeoir. 1960, abgerufen am 23. Mai 2025 (Öl auf Leinwand, 46 x 38 cm).
↑Herman Braun-Vega: La jaula. 1963, abgerufen am 23. Mai 2025.
↑Herman Braun-Vega: Palomas en vuelo. 1963, abgerufen am 23. Mai 2025 (Öl auf Leinwand, 80 × 80 cm).
↑Herman Braun-Vega: Adam und Eva. 1965, abgerufen am 23. Mai 2025 (Öl auf Leinwand, 104 x 154 cm).
↑Herman Braun-Vega: Encuentro en el campo. 1965, abgerufen am 23. Mai 2025 (Öl auf Leinwand, 158 x 210 cm).
↑Herman Braun-Vega: El artista y su modelo. 1968, abgerufen am 23. Mai 2025 (Acryl auf Leinwand, 98 × 130 cm).
↑Herman Braun-Vega: Mi hermano Max. 1966, abgerufen am 24. Mai 2025 (Acryl auf Leinwand, 103 x 88 cm).
↑Ken Hunt: Janine Pommy Vega: Beat poet and close associate of Corso, Ginsberg. In: Independent. 22. Februar 2011, abgerufen am 24. Mai 2025 (englisch): „In December 1962 [Janine Pommy Vega] met the Peruvian painter Fernando Vega, whom she duly married in Israel. […] She only returned to the US after her husband died after a heroin overdose in Ibiza.“
↑Herman Braun-Vega: La anunciación. 1966, abgerufen am 24. Mai 2025 (Acryl auf Leinwand, 111 x 85 cm).
↑Herman Braun-Vega: La mort d'un pompier. 13. August 1969, abgerufen am 24. Mai 2025 (Acryl auf Leinwand, 60 × 60 cm).
↑Herman Braun-Vega: Bodegón. 1967, abgerufen am 24. Mai 2025 (Acryl auf Leinwand, 120 × 120 cm).
↑Braun-Vega. Editions d’Art Somogy, Paris 2002, ISBN 978-2-85056-548-9, S.65.
↑Rodrigo Villacís Molina: Los artistas no creamos, recreamos… In: El Comercio. Lima 8. April 1988 (spanisch, braunvega.com): «Entonces yo me fui a París e hice una especie de desafío a mi padre espiritual que es Picasso, y pinté igual cantidad de cuadros, en dos meses y medio como Picasso y sobre el mismo tema de Las Meninas»
↑René Barotte: Herman Braun. In: Paris-Presse. 7. Mai 1969 (französisch, braunvega.com): « H. Braun […] donne les plus attachantes variantes sur le thèmes des "Ménines" de Velasquez et cela après Picasso qu'il n'imite pas. »
↑Du côté d'Herman Braun. In: L'impartial. La Chaux-de-Fonds 30. Oktober 1969 (französisch, braunvega.com): « [la peinture des Ménines] de Vélasquez, ce jeune artiste va la tournebouler, la tourner et retourner dans tous les sens pour en faire une sorte de dessin animé à peu près comme au cinéma »
↑Herman Braun. In: Pictures on exhibit. Juni 1969 (englisch, braunvega.com): “The acrylic painting of Herman Braun at the galerie 9 presents a series of vivid sidelights and contrasted colour in a suite of fifty-three compositions taken from Velazquez' Meninas.”
↑Claude Bouyeure: Herman Braun. In: Galerie des Arts. Paris 1. Mai 1969 (französisch, braunvega.com): « Exercice de style réussi puisqu'il surprend et divertit le spectateur. »
↑Suzanne Tenand: Herman Braun expose chez Antoinette Mondon. In: Tribune des Nations. Paris 18. April 1969 (französisch, braunvega.com).
↑Paule Gauthier: Herman Braun et Vélasquez. In: Les Lettres Françaises. PAris 30. April 1969, S.30 (französisch, braunvega.com): « Le temps des « Ménines » est un instant privilégié de pures visions picturales, qui nous laisse confondu devant la justesse du système de Braun. Un artiste, un grand plasticien. »
↑Jean-Jacques Lévêque: A coup de gomme. In: Les Nouvelles Littéraires. Paris 24. April 1969 (französisch, braunvega.com): « Les Cassandres qui clament la mort de l’art, qui tyrannisent le public en assurant qu’aujourd’hui la peinture n’est plus qu’un exercice rétrograde auront grand intérêt à passer rue des Beaux-Arts. Ils y verront deux expositions : [Giacometti (galerie Claude Bernard) et Herman Braun (galerie « 9 »)], qui leur montreront qu’un grand avenir est encore possible pour la « surface peinte », »
↑Jean-Jacques Lévêque: Herman BRAUN à la Galerie 9. In: Le Nouveau Journal. Paris 26. April 1969 (französisch, braunvega.com): « Le célèbre tableau de Velasquez Les Ménines est le point de départ d'une longue et curieuse série de tableautins dus à Herman BRAUN (Galerie "9") [...], d'une étonnante virtuosité dans la perspective de mise en page et d'animation propres à la figuration narrative. »
↑Carold Cutler: Herman Braun interprets Velazquez's "Las Meninas". In: Herald Tribune. 3. Mai 1969 (englisch, braunvega.com): “The young Peruvian artist has done an admirable thing by now making the characters breathe. […] The total effect is vital and rich. A stunning performance.”
↑Frédéric Megret: Herman BRAUN. In: Le Figaro Littéraire. Paris 12. Mai 1969 (französisch, braunvega.com): « Un peintre captivant, ce Herman Braun, qui sait à la fois peindre d'un œil vigilant et repenser une réalité toujours en évolution. »
↑Monique Dittière: Herman BRAUN. In: L'Aurore. Paris 14. Mai 1969 (französisch, braunvega.com): « C'était d'une grande audace que d'aborder pour la première fois le public parisien avec une série de 53 tableaux, représentant, fragmentée et interprétée au travers de sa propre optique, la célèbre toile de Vélasquez : "Les Ménines". Le jeune peintre péruvien Herman Braun a gagné la partie »
↑Philippe Caloni: Les jeux de l'esprit. In: Combat. Paris 12. Mai 1969, S.9 (braunvega.com): „Sur le fond, grande intelligence. Sur la forme, maîtrise parfaite, recréation sur la création. A nous qui cherchons, depuis quelque temps, la lueur fulgurante de l'esprit dans le monde misérable de l'art d'aujourd'hui, Braun pourrait bien être celui par qui l'intelligence, et la beauté, arrivent.“
↑Au 9 : HERMAN BRAUN. In: Le Figaro. Paris 22. Mai 1970 (französisch, braunvega.com): « Pot pourrit Pour l'amour de l'art plein d'humour, des "Déjeuners sur l'herbe" d'Herman Braun à la manière de Manet »
↑John Canaday: Herman Braun. In: The New York Times. 17. April 1971 (englisch, braunvega.com): “Mr. Braun has turned out a dark horse of a show that I can only describe as a series of seriously hilarious take-offs.”
↑Herman Braun. In: Le Monde. 14. Mai 1970 (französisch, braunvega.com): « Ni ironie, ni agressivité, peut-être un défi, peut-être la volonté de montrer le processus évolutif de l'art. Braun possède de solides moyens plastiques et développe brillamment ses thèmes, Picasso et l'amour, Picasso et l'art, Picasso à tous les âges. Il découpe ses toiles comme un film, dessine et modèle ses formes avec sûreté dans un geste large et ample. »
↑Around the Paris Galleries. In: International Herald Tribune. 9. Mai 1970 (englisch, braunvega.com): “Herman Braun is a virtuoso with a taste for pastiche who has devoted this entire exhibition to portraying Picasso”
↑Herman Braun-Vega: Une affaire de pommes n°2. 1970, abgerufen am 28. Mai 2025 (Triptychon, Acryl auf Leinwand, 200 x 200 cm x 3).
↑Herman Braun. In: Les Nouvelles Littéraires. Paris 7. Januar 1974, S.14 (französisch, braunvega.com): « Dans la série de Cézanne, […] j'utilise la légende biblique d'Adam et Eve. J'établis un parallèle entre l'histoire de la pomme — création de l'espèce humaine— et les pommes de Cézanne […] en démontrant aussi son rôle comme « père créateur » des différents courants plastiques qui se prolongent jusqu'à aujourd'hui. »
↑Jean-Luc Chalumeau: Herman Braun-Vega, fenêtres d'art, d'âme et de vie. In: [verso-hebdo]. Paris 3. Mai 2018 (französisch, visuelimage.com).
↑Gallery Previews in New York. In: Pictures on Exhibit. Dezember 1972, S.10 (englisch, braunvega.com): “Drawing, collage, photographic vision, relief, trompe l'oeil, shaped canvases - everything is put to use to ring changes on the central theme. […] A tour de force, to be seen through November at Lerner-Heller Gallery.”
↑Braun en el "Baño Turco". In: El Comercio. Lima 21. Januar 1973 (spanisch, braunvega.com): «La favorable crítica de la prensa especializada de Nueva York acerca de la obra artística de Braun, tuvo como evidente comprobación la casi total adquisición de las obras expuestas»
↑William D. Case: Herman Braun. In: Arts Magazine. New York November 1972 (englisch, braunvega.com): “A great many South American artists seem to suffer from two vices in particular: sloppiness and caricature. But Braun has overcome both, balancing a spontaneous execution with a great deal of planning and developing caricature to a degree comparable with that of Picasso or Bacon.”
↑Michel Conil-Lacoste: Des "Réalités" peu "nouvelles". In: Le Monde. Paris 18. April 1973 (französisch, braunvega.com): « Le « nouveau public » pourra aussi se divertir à la triple parodie du Bain turc par le péruvien Braun, à condition de n'être pas nouveau, ou novice au point d'ignorer Ingres. »
↑Braun-Vega. Somogy, Paris 2002, ISBN 978-2-85056-548-9, S.49 (französisch).
↑Stéphane Rey: De Lima à Izegem. In: L'écho de la bourse. Brüssel 7. Februar 1975, S.6 (französisch): « Le voici chez Isy Brachot avec de curieuses (et grandes) compositions inspirées de Poussin, pleines de mouvement, de soldats, de cavaliers, de sénateurs en toge avec, à l'avant-plan, des victuailles de tous genres (poulets, saucissons, lapins écorchés, pains de ménage) exécutées dans le plus pur style hyperréaliste. »
↑ abSupplément au Grand Larousse Universel. Larousse, Paris 1992, ISBN 2-03-102540-6, HISPANO-AMÉRICAIN, E, S.295 (französisch, braunvega.com): « Braun-Vega s'empare à la fois des réalités socio-politiques de son pays et de l'histoire de la peinture pour proposer un art de la citation d'une grande efficacité, où le savoir-faire et l'ironie engagent un dialogue original. Malgré les apparences, le qualifier d'hyperréaliste serait une erreur. »
↑Herman Braun. In: Les Nouvelles Littéraires. PAaris 7. Januar 1974, S.14 (französisch, braunvega.com): « j'essaie de démontrer l'inter-relation de la réalité plastique du tableau de Poussin et tous ses dérivatifs conceptuels et la réalité quotidienne française dans laquelle je vis, ce qui aboutit à une image ironique de notre « culture de consommation ». »
↑Rona Dobson: Herman Braun, Galerie Isy Brachot. In: International Herald Tribune. 22. Februar 1975 (englisch, braunvega.com): “In this show, he uses Poussin’s Rape of the Sabines as his main theme, fragmenting it and festooning the borders with his own trompe l’œil offerings in the form of supermarket produce, banal everyday objects.”
↑Roberto Gac: L’art, la pédagogie et la politique dans l’œuvre d’Herman Braun-Vega. (PDF) In: dergipark.org.tr. Juni 2009, S. 13, abgerufen am 1. Juni 2025 (französisch): „En 1973, alors que Braun‑Vega travaillait avec L’enlèvement des Sabines de Poussin, le coup d’état au Chili et la mort de Salvador Allende renversé par le général Pinochet provoquèrent une profonde commotion dans son esprit. […] La violence présente dans L’enlèvement des Sabines de Poussin […] fut transposée dans la série des Enlèvements à la chilienne, composée de plusieurs tableaux peints à l’acrylique sur bois.“
↑Patrick Fourneret: Braun-Vega en 24 tableaux et un entretien. CRDP de Franche-Comté, 1995, Reconstitution de l'attentat (Poussin), 1974., S.18–19 (französisch, braunvega.com – Begleitheft zur Interaktiven Compact-Disc).
↑Jean-Pierre Van Tieghem: Art d'aujourd'hui. In: Arts Antiques Auctions. Februar 1975, S.16 (französisch, braunvega.com): « une analyse structuraliste de L'enlèvement des Sabines de Poussin, un décryptage grammatical de son langage, une approche sémiologique de l'actualité politique. »
↑Marie-Claude Volfin: Herman Braun. In: Les Nouvelles Littéraires. Paris 11. März 1976 (französisch, braunvega.com).
↑Monique Dittière: Herman Braun à Bruxelles. In: L'aurore. Paris 19. Februar 1975 (französisch, braunvega.com): « Ce qui importe pour Herman Braun après s'être "mesuré" avec le travail de Poussin, c'est de le dépasser; prenant dans son propre travail la peinture de l'autre, il entend démontrer "Comment ce qui ne fut qu'entrevu - mais non mené à son terme - peut devenir après trituration tant physique que plastique, l'aboutissement de la peinture de l'autre et les prémisses de la sienne propre…" tout en maintenant le dialogue avec son époque… »
↑Jean-Louis Pradel: Rembrandt est parmi nous : Le pastiche, pour Herman Braun est une critique de la réalité. In: Les Nouvelles Littéraires. Nr.2579. Paris 7. April 1977 (französisch, braunvega.com).
↑Herman Braun-Vega: Portrait de Wifredo Lam| Cnap. 17. August 1979, abgerufen am 4. Juni 2025 (Acryl auf Holz, 164 x 164 x 10 cm).
↑Le Portrait retrouvé. In: Elle. Paris März 1981 (französisch, braunvega.com): « Les portraits de peintres d'Herman Braun sont criants de vérité, ils sont plus ressemblants que les photos qui, souvent, les ont inspirés. Braun met le peintre en scène. […] Grâce à lui, le portrait, qui avait perdu la face, retrouve son cérémonial. »
↑Maïten Bouisset: Les portraits d'Herman Braun. In: Le Matin de Paris. 12. Februar 1981, S.21 (französisch, braunvega.com): « on peut saluer la virtuosité du peintre [mais] l'intérêt de cette série est tout autre. Car ce n'est pas la figure de ses modèles qui a intéressé Herman Braun mais bien plutôt l'analyse d'un certain type de peinture. »
↑L'événement Braun-Vega. In: Berry Républicain. 28. Juni 1996 (französisch, braunvega.com): « À Bourges, les portraits peints par Braun-Vega de Dewasne, Fromanger, Hayter, Segui, Velickovic seront accompagnés d’une œuvre réalisée par les cinq modèles. »
↑Jean-Marie Dunoyer: Coexistence pacifique des grands et des jeunes. In: Le Monde. Paris 16. September 1979, S.7 (französisch, braunvega.com): « je citerai tout de même […], à défaut des cauchemars de Velickovic, son portrait « avec la participation du modèle dans le tableau » par Hermann Braun. »
↑La Biennale, Visual Arts 80, General catalogue. La Biennale di Venezia, 1980, ISBN 88-208-0265-1, S.166 (englisch, braunvega.com).
↑Jorge Bernuy Guerrero: Muestra de Herman Braun. In: El Comercio. Lima 3. Juni 1981 (spanisch, braunvega.com): «Herman Braun, [...] regresa al Perú para realizar una muestra en la Galería Camino Brent»
↑Braun: Trabajé 12 años la muestra que expongo. In: La Prensa (Hrsg.): 1981-06-02. S.19 (spanisch, braunvega.com).
↑ abJuan Voos: El arte como reflejo de su época. In: La Crónica. Lima 31. Mai 1981 (braunvega.com).
↑Herman Braun-Vega: Bonjour Monsieur Poussin. 1981, abgerufen am 5. Juni 2025 (Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm).
↑ abHerman Braun-Vega: Buenos dias Vermeer. 1981, abgerufen am 5. Juni 2025 (Acryl auf Leinwand, 100 x 81 cm).
↑Seymour: Herman Braun: Pintura, Historia e ironía crítica. In: El Comercio. Lima 24. Mai 1981, S.7 (braunvega.com): „Herman Braun, explica los procesos plásticos de una consciencia pictórica que moviliza la pintura a un ardiente consciencia crítica, que en su extrema seriedad se articula con la ironía.“
↑Alain Jouffroy: Aggression, Verstümmelung und Fälschung. (braunvega.com – Präsentationstext des Albums mit Originaldrucken Rembraun : Agressions, mutilations et faux von Herman Braun): „BRAUN […] setzt sich der Kritik aus,[…] um […] seine Botschaft verkünden zu können, wie zum Beispiel, auf dem Blatt "Nord- Sud" die Allgegenwärtigleit der Probleme der Dritten Welt;“
↑Denis Daumin: Découverte de la planète Vega. In: La Nouvelle République. 26. Juni 1996 (französisch, braunvega.com): « L'intérieur hollandais nous est familier. On retrouve le lourd brocart recouvrant la table basse. et l’aiguière en premier plan. […] Le damier du dallage conduit vers l'autre partie du tableau […] Sur le chambranle de la porte en matériaux de récupération, l'auteur de ce tableau dans le tableau, a reporté deux lettres séparées d'une flèche. Un N et un S, puis un chiffre : 81. « Dialogue Nord-Sud, conférence internationale de Cancun, Mexique, 1981 ». »
↑Seymour: Herman Braun: Pintura, Historia e ironía crítica. In: El Comercio. Lima 24. Mai 1981, S.7 (spanisch): «Reemplazo la sirvienta del cuadro original,que es una joven campesina francesa, por una mujer peruana que, en nuestra clase social, cumple el mismo rol: de la servidumbre. Por eso, es el único personaje peruano que aparece en el cuadro. Ya que cumple una doble función: a nivel internacional, la de los países ricos, los tramposos que están alrededor de la mesa; y la representante del Tercer Mundo, que ellos tienen la esperanza que siga sirviendo. Y a nivel nacional, la autosatisfacción de nuestras clases privilegiadas, que podríamos sentar alrededor de esta mesa.»
↑Herman Braun vuelve para expone en Lima. In: El Comercio. Lima 27. Oktober 1982 (spanisch, braunvega.com): «Mi trabajo es testimonial, trato de transmitir una posición social o política dentro del contexto en el que vivo»
↑Fietta Jarque: Art vs. Arts martiaux. In: El Observador. Lima 3. November 1982 (spanisch, braunvega.com): «Si estás dibujando con lápiz no pretendas imitar al pincel, si estás pintando con pincel no pretendas imitar la pistola. Muchas personas para guardar lo que creen que se su personalidad, buscan con lápiz recordar lo que ellos hacen con la pintura. En ese sentido para mí es una aventura cada vez que una técnica se presenta como posibilidad de imaginar utilizaciones nuevas. La técnica modifica no el sentido del lenguaje, sino la forma de expresarse»
↑Herman Braun Inaugura Exposición en "Forum". In: La Prensa. Lima 3. November 1982, S.17 (spanisch, braunvega.com).
↑Braun, Diálogo con el Arte. In: El Espectador de "El Comercio". Lima 7. November 1982 (spanisch, braunvega.com): «En la muestra que he traído a Lima, voy a exponer por primera vez dibujos, estampas - en las diversas técnicas de grabado - , litografía y serigrafía. Además, una nueva serie que acabo de comenzar en París, y que son relieves en papel.»
↑Fietta Jarque: La palabra grabada. In: El Observador. Lima 10. November 1982, S.5 (spanisch, braunvega.com): «Con su caligrafía descuidada, angulosa, Julio Ramón Ribeyro ha querido mostrar su complisidad en la realisación de dos grabados que componen actualmente parte de la muestra que exhibe Herman Braun en la Galería Fórum.»
↑Raquel Tibol: Los pastores y la 18 Bienal de Sao Paulo. In: Proceso. Nr.467. Mexico D.F. 14. Oktober 1985, S.54 (spanisch, braunvega.com): «Gracias al encuentro de Herman Braun-Vega con su viejo amigo Arnold Belkin en la I Bienal de la Habana, el Museo del Chopo cuenta entre sus fondos con el importante diptico Bolívar, luz y penumbra (1.50 por 3.00 metros) pintado por el peruano en 1983.»
↑Herman Braun-Vega: ¿Cómo se me ve? (Goya). 1985, abgerufen am 8. Juni 2025 (Acryl auf Leinwand, 162 × 130 cm).
↑Raúl Soto: Las (sub)versiones de Herman Braun. In: El Caballo Rojo, Suplemento dominical de El Diario de Marka. Lima 1. Dezember 1985 (spanisch, braunvega.com): «En ¿Cómo la ves? aparece la marquesa de la Solana vestida de negro en una playa limeña. Ella posa altiva, estática (fuera de tiempo y lugar), con ojos y labios irónicos que revelan al personaje de Goya-Braun. A su lado, apenas cubierta por un traje ligero, sonriente, orgullosa de su embarazo, una mujer peruana se sostiene el vientre con las manos.»
↑Pascal Lenoir: De l’ellipse méthodologique à la perspective actionnelle : la didactique scolaire de l’espagnol entre tradition et innovation (1970-2007). Les Langues Modernes, Analyse d’un exemple de projet actionnel-culturel, S.358, 456–460, 477 (französisch, aplv-languesmodernes.org): « La scène se passe sur une plage liménienne. De ce fait, la femme enceinte est péruvienne. Le rapprochement avec la marquise de Solana, dans mon tableau, est pour souligner la prétention absurde des classes dirigeantes et argentées, qui se sentent très proches des anciens colons, prétendent avoir des origines espagnoles et regardent avec un certain mépris les métisses et les indigènes, en oubliant que, comme je disais avant, celui qui est né sur le continent Américain - en particulier au Pérou -, sa culture est conséquence de métissage. »
↑Jean-Juc Chalumeau: Herman Braun-Vega à l'espace Renaud-Barrault. In: OPUS international. Nr.95, September 1984, S.51 (französisch, braunvega.com): « Le grain de la toile écrue est largement préservé selon de vastes réserves faisant habilement jouer les uns dans les autres les avants et les arrières-plans. »
↑Doris BAYLY LETTS: La vedette de la bienal. In: Oiga. Lima 16. Dezember 1986, S.50–53 (spanisch, braunvega.com): «Las ocho obras de Herman Braun-Vega, único artista peruano presente en la Bienal de Sao Paulo, han sorprendido a la exigente crítica y numerosísimo público que diariamente acuden al gran local donde cada dos años se celebra uno de los encuentros plásticos más importantes del mundo. […] "Generalmente son los europeos los que despiertan el mayor interés de la crítica" le comentó la curadora de la muestra a Herman Braun, "pero este año nos hemos sorprendido gratamente al ver que te has convertido en 'la vedette' de la Bienal".»
↑Herman Braun-Vega: Pourquoi pas eux ? (Ingres). 1985, abgerufen am 16. Juni 2025 (Acryl auf Leinwand, 195 × 300 cm).
↑Roberto Quiroz: Un cebichito con Rembrandt. In: VSD. Lima 13. Mai 1988, S.16 (spanisch, braunvega.com): «[En el] cuadro [que] se llama ¿Por que ellos no?, ese niño que está tocando la rodilla de un desnudo de Ingres, está tocando la cultura occidental aunque él no lo sepa.»
↑Amélie Adamo: Une histoire de la peinture des années 1980 en France. Klincksieck, Paris 2010, ISBN 978-2-252-03751-5, S.100–104 (französisch, braunvega.com): « L'origine de La Leçon à la campagne (1984) réside dans une troublante analogie, initialement soulignée par un ami de l'artiste, entre la célèbre photographie du corps du cadavre du Che Guevara — photographié après son assassinat dans le maquis bolivien — et le cadrage choisi par Rembrandt pour représenter le jeune homme mort, étendu sur une table de dissection, dans le tableau La Leçon d'anatomie du professeur Tulp. »
↑Herman Braun-Vega: Le bain à Barranco (Ingres). 1984, abgerufen am 17. Juni 2025 (Acryl auf Leinwand, 195 × 300 cm).
↑Jacques Binsztok: Herman Braun-Vega: le peintre de la mémoire. In: Newmen. Nr.13, Dezember 1998, S.16–17 (französisch, braunvega.com): « Je veux rappeler à travers la nudité de tous mes personnages que nous sommes dans une société où les mélanges, les brassages font partie de notre vie quotidienne. »
↑Eduardo Moll: Braun‑Vega expone en París. In: El Comercio. Lima 8. November 1987 (spanisch, braunvega.com): «¿Qué puede el espectador además de apreciar la virtuosidad de la factura, leer en estos cuadros?. A mi juicio dos cosas: "La ocupación cada vez más visible del territorio privilegiado de Occidente por los adelantos del Tercer Mundo y el anuncio de una nueva civilización basada en la promiscuidad, el contacto, el cruce y finalmente el mestizaje étnico y el sincretismo cultural".»
↑Jorge Nájar: Memorias desnudas de un pintor peruano. In: La República. Lima 12. Januar 1988 (spanisch, braunvega.com): «En la parodia de este último incluye un elemento humorístico de alto voltaje: el novelista Alfredo Bryce Echenique interesado por "La Venus del Espejo" y casi expresando su disposición de introducirse en el diván de la bella.»
↑Herman Braun-Vega: La pintura como gran diálogo. In: La Republica. Lima 5. Mai 1988, S.39 (spanisch, braunvega.com): «En el espejo del fondo, donde se refleja el poder, y supuestamente el modelo del pintor se ve el Papa recibiendo a Waldheim. El Papa tiene en sus manos un periódico, donde se ve una foto de Barbie (repito, es siempre una referencia, al poder: en este caso, el poder el la Iglesia, de exonerarle sus culpas a un nazi). Se ven además niños, uno rubio, uno mestizo. Con este cuadro quiero representar la multiracialidad que se vive hoy en día en países como Francia.»
↑ abcRoberto Gac: Herman Braun-Vega, maître de I'interpicturalité. In: Espaces Latinos. Nr.208, Dezember 2003, ISSN1260-7991, S.13–24 (französisch, braunvega.com): « L'encadrement […] en bois peint […] joue un rôle très actif dans la composition de l'œuvre […]. Ceci est particulièrement évident dans la série des Tek-nik, développée en interpicturalité avec l'oeuvre de Toulouse Lautrec, y compris dans le triptyque syncrétique des civilisations orientale et occidentale Tek-Nik Me-Tek (1992) dont l'intitulé rappelle bien la technique du métissage chère à Braun-Vega. »
↑Sylvie Mégevand, Jean-Michel Mandiboure: Transitions, transgressions dans l'iconographie hispanique moderne et contemporaine (= Hispania. Nr.9). Lansman, 2006, ISBN 978-2-87282-572-1, « Ne pas peindre pour ne rien dire » : l'écrit dans quelques tableaux de Herman Braun-Vega, S.11–18 (französisch, braunvega.com): « Signalons, pour la série Tek-nik (1991 et 1992), l'emprunt direct à une citation de Toulouse-Lautrec, qui disait que la lithographie était « une affaire de tek-nik ». »
↑ abA Toulouse Lautrec. Ausstellungskatalog. Musée Toulouse Lautrec, Albi 1992, ISBN 2-901284-26-4, S.6 (französisch, braunvega.com): « BRAUN-VEGA crée des néologismes picturaux; fasciné par le sens du mot TEK-NIK cher à LAUTREC, il manipule les images et les concepts, les fait claquer dans des compositions parfaites. »
↑Gilles Néret: Toulouse-Lautrec. Nathan, Paris 1991, ISBN 2-09-284759-7, S.128 (französisch): « On sait dans l'entourage de Lautrec, que lorsque celui-ci disparaît soudain, […] c'est que le peintre […] a hélé un fiacre en criant : « Cocher, au bordel ! ». […] « Bordel ! Ben, quoi, bordel ! dit-il. C'est des maisons du bord de l'eau. Il faut tellement d'eau, hein ? Technique des ablutions ! » »
↑ abLeslie Lee Crosby: Dix années d'AMAC. Ausstellungskatalog. Association Musée d'Art Contemporain de Chamalières, Oktober 1995 (französisch, braunvega.com): « Le présent hommage à Toulouse-Lautrec est le produit de l'énorme bagage assemblé par Braun Vega pendant de longues années d’introspection, de recherche et de travail à l'intérieur de sa conception particulière de l’art comme moyen de communication historique et social, sans préjudice de ses aspects sensoriels et formels. Notons, toutefois, que dans son approche, dans son identification au personnage et à l’œuvre de Toulouse-Lautrec, Braun-Vega paraît être axé plus sur l’histoire de l’art et la personne de l'artiste que sur ses projections extra-picturales. »
↑ abPatrick Fourneret: Braun-Vega en 24 tableaux et un entretien. Begleitbuch zur interaktiven Compact-Disc. CRDP de Franche-Comté, 1995 (französisch, braunvega.com): « Picasso, à l'âge de vingt ans, s'est fait un autoportrait, et je le représente devant une nature morte de Cézanne. A travers la fenêtre on voit le paysage d'Albi, et c'est exactement ce paysage que l'on peut voir depuis une fenêtre du musée Toulouse-Lautrec à Albi. Je raconte une situation qui me semble très proche d'une possible réalité. Toulouse-Lautrec s'était fait, comme Picasso, un autoportrait, lorsqu'il avait seize ans, et qui est très proche de celui de Picasso à vingt ans. Le portrait de Toulouse-Lautrec est antérieur à celui de Picasso et on a tendance à oublier que ce dernier, à son arrivée à Paris était influencé d'une façon évidente par Toulouse-Lautrec, comme on peut le constater dans sa toute première période parisienne.[…] Et alors pourquoi Cézanne ?, parce qu'en même temps qu'il regardait Toulouse-Lautrec, Picasso avait un autre œil qui louchait sur Cézanne. Picasso vient directement du paysage de Cézanne. Donc voilà l'allusion… »
↑Herman Braun-Vega: Tek-Nik Me-Tek (Toulouse-Lautrec). 1991, abgerufen am 26. Juni 2025 (Acryl auf Holz, Triptychon, 120 × 90, 145 × 140, 120 × 90 cm).
↑ abGraciela Kartofel: Herman Braun-Vega. In: Art Nexus. Nr.34, November 2000 (englisch, braunvega.com): “[…] with Tek-Nik Me-Tek [, the] ancient civilizations of the Far East appear in the left panel of the triptych. In the central, we have […] a newspaper in the left corner of the picture placing us in an historical reality. There is a still life with fruits, fish and a cat, a friend of the artist in a portrait of the male nude. The abstract elements and the pictorial stains are present as aesthetic reminders of the twentieth century. The themes and the composition are fused together, as in the case of sexuality and the male and female nudes, painted opposite each other but with a voluminous space separating them in the form of a chaise longue, where two very different representatives of social norms are sitting. The light, the symbolic decoration and the relationship between the internal and external elements contribute to the richly elaborated composition wich the artist develops in his pictures, drawing and architecture. His work is based on a concept of totality which might remind us of the Gesamtkunstwerk, although Braun-Vega belongs to no specific artistic current.”
↑Sarah Mattera: Faux-semblants. Ausstellungskatalog. Monsempron-Libos, 2007, S.7 (französisch, braunvega.com): « Dans Tek-nik Me-tek, il joue de l'alliance entre emprunt à l'histoire de l’art (Au salon de la rue des moulins d'Henri de Toulouse-Lautrec) et référence à l'univers quotidien. »
↑Gilles Néret: Toulouse-Lautrec. Nathan, Paris 1991, ISBN 2-09-284759-7, S.188 (französisch): « Lautrec déguisé avec le manteau carrick à multiples pèlerines, le boa et le chapeau surmonté de plumes d'autruches […] de Jane Avril. »
↑Graciela Kartofel: Herman Braun-Vega. In: Art Nexus. Nr.34, November 1999 (englisch, braunvega.com): “the relationship between the support and the frame […] help give these pictures a three-dimensional effect”
↑Yolanda Vaccaro: Herman Braun-Vega expone en Madrid. In: El Comercio. Lima 28. November 1992 (spanisch, braunvega.com): «[…] la muestra retrospectiva de Herman Braun-Vega […] ha concitado el interés madrileño precisamente en este año conmemorativo del Quinto Centenario de "encuentros y desencuentros".»
↑Fietta Jarque: Wifredo Lam y Herman Braun-Vega : mestizaje y contaminación. In: El País. 9. September 1992, S.44 (spanisch, braunvega.com): «No se trata de simples y comunes citaciones históricas que avalan más o menos una composición anecdótica. Braun Vega recrea y expresa una profunda contaminación pictórica y la hace legible. Las relaciones históricas entre España y Perú desde el fin de la colonia funcionan como un paralelo y una fuente inmensa de referencias a un mestizaje que penetra la vida y el arte.»
↑David Casado: "Perú-España: memorias al desnudo": Exposición antológia sobre la obra de Herman Braun‑Vega. In: El Punto de las artes. 2. Oktober 1992, S.4 (spanisch, braunvega.com): «Tal y como señala Federico Mayor Zaragoza, director general de la UNESCO, en la presentación del catálogo de la muestra, "el mensaje lúcido y clarividente del pintor reinterpreta lo que grandes literatos han descrito, irrumpiendo con ello en las conciencias de Europa con más eficacia que el flujo de datos alienantes que llegan desde allende el Atlántico, sobre un continente tan fuertemente vinculado a España, a Europa y, sin embargo, tan desconocido".»
↑Alfredo Bryce Echenique: Libertad y rebeldía en la capital cultural del 92. In: Diario de Mallorca. 23. Oktober 1992, S.18 (spanisch, braunvega.com): «Al margen, en los marcos polícromos se pueden ver informaciones periodísticas contemporáneas sobre los desastres considerados como "naturales" (el cólera, por ejemplo) en un tercer mundo que parece volverse cuarto. A menos que se trate de atentados o agresiones perpetrados diariamente. Y, en contrapunto con estas informaciones, los dibujos de Guamán-Poma (Waman Puma) de Ayala (!!!) nos recuerdan que lo que se vive en esos lares tampoco es un fenómeno reciente…»
↑Cinco obras clave para entender la Colección Ralli. Museo Ralli Marbella, 2023, S.6–7 (spanisch, museoralli.es [PDF]).
↑Nude Art Today. 3. Auflage. Band3. Patou, 2012, ISBN 978-2-9532548-6-0, S.62–63 (englisch, braunvega.com).
↑Braun-Vega: hier pour demain. In: Pariscope. Paris 3. Februar 1993 (französisch, braunvega.com): « Et pour marquer les distances, faire jouer la lumière entre le présent et le passé, unifier la composition dans sa complexe construction, il introduit des reliefs en bois peints qui accusent les profondeurs, les perspectives, les volumes. »
↑Herman Braun-Vega: Bodegón con piña (Cézanne). 1991, abgerufen am 24. Juli 2025 (Acryl auf Leinwand und mehrfarbigem Holzrahmen, 82 × 92 cm).
↑Herman Braun-Vega: Nature exotique (Cézanne). 1993, abgerufen am 24. Juli 2025 (Acryl auf Holz, 51 × 42 cm).
↑Le peintre péruvien Braun Vega à la Galerie Wam. In: Ouest-France. 23. Mai 1998 (französisch, braunvega.com): « Dans sa communication avec nos ancêtres, […] le peintre sème en pagaille humoristique, tomates et pommes de terre d'Amérique du sud, oranges d'Asie…[…] une production que nous nous sommes appropriée en oubliant au prix de quelles conquêtes elle était arrivée dans notre assiette. »
↑Les étonnants personnages de Herman Braun‑Vega. In: Espaces Latinos. Nr.262, Januar 2011 (französisch, braunvega.com): « on peut apercevoir des oranges qui viennent d'Asie, des bananes, qui viennent d'Afrique, des tomates, du maïs, des avocats et des pommes de terre, qui ont été cultivés en Amérique latine bien avant l'arrivée des Espagnols, et qui, par exemple, durant les XVIIIe et XIXe siècles, ont sauvé de la famine les populations européennes. Voilà un exemple de syncrétisme pacifique. »
↑Rodolfo Hinostroza, Jorge Semprún, Eduardo Arroyo, Alfredo Bryce Echenique, Leslie Lee Crosby, Patrick Fourneret, Jean-Luc Chalumeau, Jean-Pierre Van Tieghem, Julio Ramón Ribeyro, Alain Irlandes: Braun-Vega, peintures et dessins. Wamani, 1995, ISBN 2-909496-05-8, S.7 (französisch, braunvega.com): « La peinture de Braun-Vega, au travers d'une vision qui lui est propre et qui appartient à un autre continent, reflète notre patrimoine, nos références culturelles, nos mythes. En ce sens, elle nous renvoie notre image et nous engage à une réflexion sur notre identité. Elle est aussi une invitation à comprendre l'Autre. C'est en quoi elle nous intéresse aujourd'hui. L'Art et la Culture sont porteurs d'une connaissance qui installe l'harmonie là où règne le désordre. »
↑Jean-Jacques Allevi: La double exposition de Braun-Vega. In: La Nouvelle République. 31. Mai 1995 (französisch, braunvega.com): « Braun-Vega a en outre accepté de venir expliquer ses œuvres aux élèves des écoles castelroussines car "un artiste doit initier et ne pas rester dans sa tour d'ivoire". »
↑Philippe Delalande: Braun-Vega à tous les étages. In: La Nouvelle République du Centre-Ouest. 9. Mai 1995 (französisch, braunvega.com): « [Braun-Vega] revendique le métissage culturel, au même titre que celui qui lui a été imposé par la découverte de l'Amérique. Ce n'est pas l'intrusion des Espagnols qu'il condamne, c'est la suite : la litanie des massacres, l'intolérance, le génocide d'une culture. "J'en témoigne, c'est tout", dit-il. Et le plus clairement possible. »
↑Jacques Perrot: Braun-Vega peintre pédagogue. In: Presse-Océan. Nr.17275, 26. September 1995 (französisch, braunvega.com): « Des éditeurs comme Hachette ont choisi depuis longtemps d'illustrer les manuels scolaires d'espagnol avec ses peintures, car elles racontent à elles seules l'histoire et l'actualité des deux côtés de l'Atlantique. Elles sont authentiquement pédagogiques. »
↑Braun Vega revu par des collégiens. In: Ouest France. 10. Juni 1995 (französisch, braunvega.com): « En présence du peintre Herman Braun Vega, les élèves du collège de la Petite-Lande ont présenté hier, au Théâtre de Rezé, un spectacle consacré au travail de l'artiste péruvien. L'aboutissement réussi d'un original projet d'action éducative. »
↑Herman Braun-Vega: Musico en el mercado. 1994, abgerufen am 25. Juli 2025 (Acryl auf Holz, 140 × 120 cm).
↑Herman Braun-Vega: Les trois niveaux de la mémoire. In: Verso arts et lettres. Nr.15, Juli 1999, S.6–9 (französisch, braunvega.com): « Je commence à éliminer de plus en plus la représentation de l'iconographie occidentale dans mes tableaux. […] J'utilisais la référence comme stratégie pour activer la mémoire du spectateur. Maintenant, je pense que ma démarche commence à être suffisamment claire pour que je puisse me détacher de ces références. Dans ce tableau on trouve le jeu formel de la rupture de l'espace. »
↑Jean-Luc Chalumeau: Un langage, des styles. In: Verso arts et lettres. Nr.15, Juli 1999, S.2–5 (französisch, braunvega.com): « La peinture d'Herman Braun-Vega aborde de front le problème de l'autonomie de l'œuvre, dès lors qu'elle procède délibérément de matières et manières apparemment hétérogènes. »
↑ abPatrick Fourneret: Braun-Vega en 24 tableaux et un entretien. CRDP de Franche-Comté, 1995 (französisch, braunvega.com – Begleitbuch zur interaktiven Compact-Disc): « Dans la dernière série, celle des Natures mortes j'ai décidé d'hériter de moi-même. […] j'ai considéré qu'il était temps d'examiner tout le parcours que j'avais fait auparavant et que c'était le moment de balancer par la fenêtre tout ce qui ne m'intéressait pas, un peu comme quand tu hérites d'un vieil oncle, tu as la maison, et tu trouves dans la maison des choses que tu aimes, que tu gardes, et d'autres que tu bazardes. J'ai bazardé pas mal de choses et j'ai rouvert une porte que j'avais un peu fermée, l'approche plus directe, moins conceptuelle du travail. Donc, dans les natures mortes je prends mon pied. Dans les natures mortes je fais des essais formels, au niveau des reliefs, de l'espace, et je laisse filer, d'une certaine manière, le contenu social ou politique. Mais il arrive que de temps en temps il me rattrape… On est fait comme on est fait et on échappe difficilement à ça »
↑Herman Braun-Vega: Nature méditerranéenne. 1993, abgerufen am 25. Juli 2025 (Acryl auf Holz, 75 × 90 cm).
↑Herman Braun-Vega: Compotier aux chirimoyas. 1994, abgerufen am 25. Juli 2025 (Acryl auf Holz, 51 × 42 cm).
↑Herman Braun-Vega: Mercadillo. 1995, abgerufen am 25. Juli 2025 (Acryl auf Holz, 42 × 51 cm).
↑Élida Román: Herman Braun-Vega: Arte de apropiación. In: El Comercio. Lima 5. Januar 2003 (spanisch, braunvega.com): 'Apropiación' es el primer término que aparece al querer categorizar o clasificar la obra de Herman Braun-Vega (1933), uno de los artistas peruanos de mayor reconocimiento internacional
↑Roberto Gac: Braun-Vega, maître de l'interpicturalité. In: Sens public. 25. Januar 2007 (französisch, sens-public.org).
↑Jacqueline Fowks: Herman Braun-Vega, maestro de la interpictorialidad. In: El País. 2. Mai 2019 (spanisch, elpais.com).
↑María Alexandra Guerrero Zegarra: El poder se nutre de dogmas. El apropiacionismo en la obra de Herman Braun‑Vega. In: LETRAS, revista de investigación científica de la Facultad de Letras y Ciencias Humanas de la Universidad Nacional Mayor de San Marcos. Band92, Nr.135, Juni 2021, ISSN0378-4878, S.177–190, doi:10.30920/letras.92.135.13 (spanisch): «El presente artículo tiene por objeto demostrar, dentro de las artes visuales, el papel del apropiacionismocomo principio de articulación en la obra del artista plástico peruano Herman Braun-Vega, a través de los elementos y personajes tomados por el artista À partir de la Historia del arte occidental. Concretamente, se analiza la propuestas estética e ideológica de la obra El poder se nutre de dogmas (2006), y se concluye que la imagen adquiere un nuevo significado por el propiacionismo de la figura, en tanto que es recontextualizado y reinterpretado, ya que el apropiacionismo en la obra de este artista tiene un fin de relectura/re-articulación de la memoria»
↑Edgard Samper, Fernando Carvallo: Rencontres et construction des identités, Espagne et Amérique latine. Publications de l’Université de Saint-Etienne, 2004, ISBN 978-2-86272-338-9, Présentation et entretien avec Herman Braun Vega. Commentaire de six tableaux récents (französisch, braunvega.com – Akten des Kolloquiums vom 25., 26. und 27. März 2004 unter der Leitung von Jacques Soubeyroux).
↑Zygmunt Bauman: Leben in der flüchtigen Moderne. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-12503-8 (englisch: Liquid Life. 2005. Übersetzt von Frank Jakubzik).
↑Zygmunt Bauman: Arte, ¿líquido? Sequitur, Madrid 2007, ISBN 978-84-95363-36-7, S.40–41, 101–106 (spanisch).
↑Pierre Souchaud: Herman Braun-Vega, La nature crucifiée. In: Artension. Nr.5, Mai 2002, S.15 (französisch, braunvega.com): « […] l'art naît au carrefour de multiples « mémoires » qui doivent être respectées pour ne pas laisser place au non-sens et à la barbarie. »
↑M. B.: Mémoire collective. In: Paris Normandie. 12. Februar 2007, S.14 (französisch, braunvega.com): "Nous n'avons pas de mémoire. Nous ne savons pas tirer les leçons du passé. La violence est toujours là". Memorias (mémoire), tel est le thème de la rétrospective de Herman Braun-Vega […] qui fait le tour de la France et de l'Espagne. […] Le peintre revient sur des événements dramatiques en s'appuyant sur des articles de presse. […] Il alerte et veut transmettre cette mémoire, ces mémoires à travers un message rempli d'humanité.
↑Amélie Adamo: Une histoire de la peinture des années 1980 en France. Klincksieck, Paris 2010, ISBN 978-2-252-03751-5, Comment la peinture d'Herman Braun-Vega interpelle-t-elle la mémoire du regardeur ?, S.100–104 (französisch).
↑Roberto Gac: Herman Braun-Vega, maître de I'interpicturalité. In: Espaces Latinos. Nr.208, Dezember 2003, ISSN1260-7991, S.13–24 (französisch, braunvega.com): « Dans les tableaux peints à partir de 1973, on découvre pêle-mêle une foule de personnages et de situations qui caractérisent autant l’histoire de la peinture (la "mémoire historique" pour Braun-Vega), que des faits décisifs de l’histoire du monde (la "mémoire sociale") ou de la vie du peintre lui-même (la "mémoire quotidienne"). »
↑Didier Hannoir: De Braun a Braun-Vega: la metamorfosis de un artista. In: Quipu virtual (boletín de cultura peruana). Ministerio de relaciones exteriores Auflage. Nr.109, 1. Juli 2022, S.1–3 (spanisch, gob.pe): «Braun-Vega desarrolla la «estrategia de las tres memorias», que corresponden a los niveles de lectura de su obra. La memoria cultivada es aquella que permite reconocer los préstamos que hace de los grandes maestros. La memoria sociopolítica es mayormente activada por la transferencia de recortes de prensa. Y, finalmente, la memoria de lo cotidiano, que justifica la adopción de un lenguaje pictórico claro, […] de modo que todo lo que figura en su obra pueda ser entendido por muchos.»
↑Patricia Andrieux: Herman Braun Vega. In: Culture Contact Info. Nr.5, September 2009 (französisch, braunvega.com): « [...] son œuvre est une véritable invitation au voyage dans le temps et dans l'espace . Du télescopage de personnages et d'objets d'époque, de cultures et de lieux différents, naissent de nouvelles images dans lesquelles chaque spectateur peut trouver un ancrage en faisant appel à sa mémoire. »
↑ abJean-Luc Chalumeau: Un langage, des styles. In: Verso arts et lettres. Nr.15, Juli 1999, S.2–5 (französisch, braunvega.com): « Herman Braun-Vega […] ne renoue pas avec le langage pictural de ses prédécesseurs pour le subvertir [mais] pour affirmer […], premièrement, que les peintres appartiennent à une même famille. Braun-Vega a réalisé en 1983 une sorte de tableau-manifeste, qu'il a intitulé Caramba ! […]. Il s'agissait de répondre à une question posée pour une exposition collective: Quels sont vos maîtres en peinture? »
↑Qui sommes-nous ? D'où venons-nous ? In: Espaces Latinos. Nr.273, November 2012, S.16–17 (französisch, braunvega.com): « Cela fait plus de quarante ans que je travaille sur la mémoire des spectateurs, et dans ces dernières années, je fais apparaître les filiations qui tissent mon œuvre. »
↑Braun‑Vega: memories and lineage. Fundação Memorial da América Latina, São Paulo 2010, S.40–44 (portugiesisch, spanisch, französisch, englisch, braunvega.com – Katalog): “With irony and respect. I try to reveal the paternity of Velazquez to Goya, of Velazquez and Goya to Manet, of Manet to Monet, and, beyond that, I include myself in this lineage insofar as this painting affirms my own affiliation with this family.”
↑Figurez-vous ! Ausstellungskatalog. Musée de Soisson, 2008, S.13 (französisch, braunvega.com): « S'il y a un paradis des peintres, nul doute, par exemple, que Gauguin y soit en train de retoucher un tableau de Matisse qui l'admirait tant (c'est le thème de Paul retouchant le travail d'Henri, 2007). »
↑Mónica Cárdenas Moreno: La culture populaire péruvienne à l’intérieur de la tradition artistique européenne. Passage et métissage dans la peinture d’Herman Braun-Vega. In: Amerika. Mémoires, identités, territoires. Nr.14, 31. März 2016, ISSN2107-0806, doi:10.4000/amerika.7149 (französisch, openedition.org [abgerufen am 25. Juli 2025]): « la présence d’Henri Matisse […] derrière Picasso a pour objectif de rappeler la relation entre ces deux peintres : une relation de concurrence mais aussi d’amitié. Le peintre avoue son admiration pour ses deux maîtres et souligne les deux caractères : pendant que Matisse continue à travailler sur sa toile malgré son étonnement, Picasso se met en scène. »
↑Herman Braun-Vega: Autoportrait en famille. 2012, abgerufen am 25. Juli 2025 (Acryl auf Holz, 60 × 80 cm).
↑4 Internationale Grafik Biennale Frenchen. Kunstverein Frenchen, Stadt Frenchen 1976, S.XI, 122 (braunvega.com – Ausstellungskatalog).
↑Reconocido artista peruano presenta retrospectiva en París. In: www.gob.pe. 13. April 2018, abgerufen am 16. März 2025 (spanisch): „En reconocimiento a la obra del artista y a sus aportes “a la historia de la cultura en el Perú” Braun- Vega fue condecorado, a nombre del “Gobierno y el pueblo del Perú” por el Embajador del Perú ante la UNESCO, Manuel Rodríguez Cuadros, con la Orden José Gregorio Paza Soldan, en el grado máximo de Gran Cruz.“
↑Juan Diego Rodríguez: Repensar la propia identidad. In: Luces. El Comercio, Lima 17. Mai 2019, S.7 (spanisch, braunvega.com): «Jaime Higa y Rafael Llimós reúnen a 33 artistas para hacer un homenaje al maestro que en sus obras reflexionó sobre el mestizaje entre el Perú y Europa. [...] Higa ideó hacer un homenaje a Braun-Vega, de quien, además, se considera un seguidor. la partida del pintor (fallecido a los 85 años el pasado 2 de abril) no truncó los planes que acaban de ver luz bajo el nombre de Herman Braun-Vega: vida y expresión de un artista del mestizaje, muestra que ya se expone en el CCPUCP.»