Herbert Drechsel

Herbert Drechsel, 1971 gemalt von Oswald Petersen

Herbert Drechsel (* 22. September 1930 in Köln;[1]14. April 2025 in Monheim am Rhein[2]) war ein deutscher Pianist und Hochschullehrer.

Leben

Herbert Drechsel kam im Kölner Severinsklösterchen zur Welt. Von 1940 bis 1954 erhielt er Klavierunterricht bei Mary Jansen-Füssel, einer Enkelschülerin von Clara Schumann.[3][1] 1947 gab er seinen ersten Klavierabend,[3] von 1947 bis 1949 besuchte er das Musiklehrerseminar des VDTM Köln.[1] Nach Tourneen durch Schweden im Jahr 1950 und mehrere Länder auf dem amerikanischen Kontinent (Kanada, Kuba, Haiti, Brasilien) war er 1955 Finalist beim Concours de Genève.[3]

Ab 1963 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2005 unterrichtete Drechsel am Robert-Schumann-Konservatorium Düsseldorf, der heutigen Robert-Schumann-Hochschule. Zunächst als Dozent, ab 1974 als Professor für Klavier und Kammermusik.[1] In seiner späteren Funktion als Dekan und Prorektor[1] war er 1987 maßgeblich daran beteiligt, dass die Robert-Schumann-Hochschule ihre Eigenständigkeit als Musikhochschule zurück erhielt.[3] Von 1964 bis 1971 war Drechsel zudem pianistischer Mitarbeiter der internationalen Meisterkurse für Gesang in Luzern[1] und arbeitete dort mit dem Sängerehepaar Franziska Martienssen-Lohmann[3] und Paul Lohmann zusammen. Zu seinen Studenten zählten unter anderem die Pianisten Thomas Leander, József Ács und Jouni Somero[4] sowie der Komponist Thomas Blomenkamp.[5]

Wichtige Kammermusik-Partner Drechsels waren unter anderem die Geiger Sandor Végh und Henryk Szering, der Bratscher Georges Janzer, der Klarinettist Franz Klein sowie die Sänger Ingeborg Reichelt, Wolfgang Anheisser, Edmund Illerhaus und Siegmund Nimsgern.[1][3]

Drechsel war von 1997 bis 2005 1. Vorsitzender des DTKV-Bezirksverbandes Düsseldorf/Mettmann, dessen Ehrenvorsitzender er 2005 wurde.[6]

Herbert Drechsel war mit Ruth Drechsel-Püster (1944–2023[7]) verheiratet mit der er auch ein Klavierduo bildete.[3] Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Oliver und Wolfgang hervor.[7]

Herbert Drechsel starb am 14. April 2025 in seiner Heimatstadt Monheim am Rhein.[2]

Aufnahmen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Axel Schniederjürgen: 2006. Walter de Gruyter, 2010, ISBN 978-3-11-095016-8 (google.de [abgerufen am 14. September 2025]).
  2. a b Evangelischer Verwaltungsverband Lennep-Leverkusen
  3. a b c d e f g Wir trauern um Prof. Herbert Drechsel. In: Robert Schumann Hochschule Düsseldorf, abgerufen am 14. September 2025.
  4. Jouni Somero. In: Grand Piano Records. Abgerufen am 15. September 2025 (englisch).
  5. Thomas Blomenkamp im Verlag Dohr. Abgerufen am 15. September 2025.
  6. Bezirksvorstand Düsseldorf/Mettmann. In: Deutscher Tonkünstlerverband, Landesverband Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 18. September 2025.
  7. a b Traueranzeige Ruth Drechsel-Püster in RP Trauer online vom 23. Dezember 2023, abgerufen am 14. September 2025