Henry Hugh Armstead

Henry Hugh Armstead (* 18. Juni 1828 in Bloomsbury, London; † 4. Dezember 1905 in St John’s Wood, London) war ein englischer Bildhauer, Metallkünstler und Illustrator. Er war ein bedeutender Vertreter der viktorianischen Skulptur und arbeitete eng mit Architekten wie George Gilbert Scott zusammen. Armstead war Mitglied der Royal Academy und wurde durch seine Beiträge zum Albert Memorial sowie durch seine Arbeiten für die Westminster Abbey bekannt.[1]
Leben
Henry Hugh Armstead wurde als Sohn des Graveurs John Armstead geboren und begann seine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters. Ab dem Alter von 13 Jahren besuchte er die Government School of Design im Somerset House und später private Kunstschulen. Er erhielt auch Unterricht bei dem Bildhauer Edward Hodges Baily. Mit 18 Jahren begann er seine Tätigkeit bei den Gold- und Silberschmieden Hunt & Roskell, wo er als Designer und Graveur arbeitete. Zu seinen frühen Werken zählen das Kean-Testimonial, eine Serie von neun Silberstücken für den Schauspieler Charles Kean, sowie das Outram Shield (1862), das dem General Sir James Outram gewidmet ist.
In den späten 1850er Jahren widmete sich Henry Armstead vermehrt der Bildhauerei. Sein erstes bedeutendes Werk war eine Statue des Aristoteles für das University Museum of Natural History der Universität Oxford. 1875 wurde Henry Armstead zum Associate der Royal Academy ernannt, 1880 dann zum Vollmitglied. Er starb am 4. Dezember 1905 in seinem Haus in St John’s Wood, London, und wurde auf dem Highgate Cemetery beigesetzt.
Werk


Henry Hugh Armstead war stark von den Präraffaeliten beeinflusst. Seine Werke zeichnen sich durch detaillierte Ausführung und die enge Verbindung von Skulptur und Architektur aus. Ein zentrales Werk Armsteads ist das Albert Memorial in London. Er war für die südliche und östliche Seite des Frieze of Parnassus verantwortlich, einem Relief mit 169 lebensgroßen Figuren bedeutender Künstler und Denker. Armstead modellierte unter anderem Homer, Goethe und Beethoven. Die Skulpturen wurden direkt vor Ort aus Campanella-Marmor gefertigt. Für die Westminster Abbey schuf Henry Armstead ab 1867 die Figuren Moses, David, Petrus und Paulus sowie acht kleinere Figuren und Szenen aus dem Leben Christi für den Hochaltar. Zudem gestaltete er die Grabdenkmäler für Lord John Thynne und Erzbischof Archibald Campbell Tait. Henry Armstead arbeitete auch an der äußeren Skulptur des Colonial Office in Whitehall und schuf die große Brunnenanlage im King’s College in Cambridge (1874–1879), einschließlich einer Statue von Heinrich VI.
Literatur
- Stephen Bayley: The Albert Memorial. Scolar Press, London 1983.
- Gregory R. Suriano: British Pre-Raphaelite Illustrators. British Library Publishing, London 2005, S. 57 ff.
- Walter Armstrong: Armstead, Henry Hugh. In: Dictionary of National Biography, 1912 Supplement. Oxford University Press, Oxford 1912.[2]
Weblinks
- Henry Hugh Armstead bei Art UK
- Biografie bei Victorian Web
- Profil bei Mapping the Practice and Profession of Sculpture in Britain and Ireland 1851–1951
- Werke von Armstead in der Royal Academy Collection
- Henry Hugh Armstead bei Westminster Abbey
- Henry Hugh Armstead bei Gilbert Scott
Einzelnachweise
- ↑ Armstead, Henry Hugh, 1828–1905 | Art UK. Abgerufen am 29. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Dictionary of National Biography, 1912 supplement/Armstead, Henry Hugh - Wikisource, the free online library. Abgerufen am 29. Mai 2025 (englisch).