Henrike Jütting

Henrike Jütting (* 1970 in Münster) ist eine deutsche Autorin.

Leben und Ausbildung

Henrike Jütting, Tochter von Traudel Jütting, geborene Abeler, und des Sportwissenschaftlers Dieter H. Jütting,[1] absolvierte in Münster ihr Abitur und machte anschließend eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau. Danach studierte sie in Bremen Soziologie und Kulturwissenschaften. Nach ihrem Studium promovierte Henrike Jütting in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und arbeitete in Bremen, Brüssel und Celle. Als Schriftstellerin lebt die verheiratete Mutter von zwei Töchtern nun wieder in Münster.[2]

Veröffentlichungen

Ihre Dissertationsschrift „Freiwilliges Engagement von Jugendlichen. Eine empirische Fallstudie über Absolventen des European Voluntary Service“ erschien 2003 im LIT-Verlag. Henrike Jütting untersuchte das jugendliche Engagement im Zusammenhang eines europäischen Freiwilligenprogrammes im Rahmen einer empirischen Fallstudie und forschte nach Handlungsorientierungen und Lernerfahrungen sowie Europabewusstsein junger Menschen.[3]

Nach einigen Kurzgeschichten[4] erschien 2017 ihr erster Krimi unter dem Titel „Schweigende Wasser“.[5] Die Westfälischen Nachrichten schrieben dazu, die Hauptfigur sei „sympathisch lebensnah entwickelt und eine spannende Geschichte rund um einen fast vergessenen Todesfall“ werde erzählt.[4] Im WDR wurde der Münster-Krimi als „Konkurrenz für Wilsberg und Co.“ bezeichnet.[6] Ihr zweiter Krimi „Villa 13“ erschien 2019.[7] Darin ist wiederum die fiktive Münsteraner Kommissarin Katharina Klein die Protagonistin.[8] Die Westfälischen Nachrichten hoben dabei „vor allem die Figuren mit ihrer Psychologie und ihrem sozialen Umfeld“ hervor.[9] Mit „Schatten über der Werse“ setzte Jütting 2020 die Münster-Krimi-Reihe rund um die Kommissarin Katharina Klein fort.[10] Die Münstersche Volkszeitung schrieb dazu: „So einprägsam wie Jütting mit dem scharfen sezierenden Blick einer Pathologin beschreibt, ist schon eine Klasse für sich.“[11] Der WDR rezensierte: „Ein entspannter, kurzweiliger Krimi, fast als hätte Agatha Christie einen Krimi auf dem Campingplatz geschrieben.“[12]

2022 erschien der vierte Teil der Münster-Krimiserie mit dem Titel „Spiel im Nebel“. Die Glocke schrieb dazu, dass das Buch in der „Tradition von Agatha Christie“ stünde und sich mit „reichlich Lokalkolorit“ sowie „fein beobachteten Millieu-Studien“ auszeichnete.[13] Das Magazin „Alles Münster“ rezensierte: „Stimmung weiß die Autorin sehr eindringlich zu vermitteln. Neben den detailreich beschriebenen Orten und Landschaften sind es aber vor allem die fein ausgearbeiteten Charaktere, die zu begeistern wissen.“[14] Im August 2023 erschien Jüttings fünfter Münster-Krimi mit dem Titel „Mord im Kreuzviertel“.[15] Dazu wurde Henrike Jütting in der WDR-Sendung „Lokalzeit“ interviewt.[16][17] Das Magazin „Alles Münster“ schrieb über den Krimi: „Henrike Jütting serviert dem Leser nach und nach die Puzzleteile dieses Geflechts undurchdringlicher Geschichten, setzt sorgsam platzierte Cliffhanger beim Spiel mit den zeitlichen Ebenen und präsentiert gleichzeitig eine psychosoziale Studie einer gealterten Ex-WG.“[18]. Im Roman "Hafentod", der im Mai 2025 mit dem Untertitel "Die langen Schatten der Vergangenheit" erschien, wird die Kommissarin Katharina Klein mit dem Tod des Sohnes eines in den 1980er Jahren ermordeten Arztes konfrontiert, wodurch sie gezwungen ist, die ungelösten Geheimnisse eines Verbrechens aus der Vergangenheit erneut zu untersuchen, um den aktuellen Fall aufzuklären.[19][20] Das Magazin "Alles Münster" bezeichnete Henrike Jütting als "Münsteraner Krimi-Königin" und schreibt über das Buch Hafentod: "Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist der Spannung jedenfalls durchaus zuträglich, immer wieder enden die Kapitel mit Cliffhangern, bevor es auf der nächsten Zeitebene ebenso spannend weitergeht. In bewährter Kammerspiel-Art bleiben sowohl Figuren als auch Spielorte überschaubar, werden aber durch die Entdeckung neuer Querverbindungen immer wieder durcheinandergewirbelt und neu verknüpft."[21]

Werke

  • Schweigendes Wasser. WesText, Hückelhoven 2017, ISBN 978-3-944972-31-2.
    • Neuauflage: Schweigendes Wasser. KBV, Hillesheim 2023, ISBN 978-3-95441-651-6.
  • Villa 13. KBV, Hillesheim 2019, ISBN 978-3-95441-475-8.
  • Schatten über der Werse. KBV, Hillesheim 2020, ISBN 978-3-95441-543-4.
  • Spiel im Nebel. KBV, Hillesheim 2022, ISBN 978-3-95441-603-5.
  • Mord im Kreuzviertel. KBV, Hillesheim 2023, ISBN 978-3-95441-650-9.
  • Hafentod. KBV, Hillesheim 2025, ISBN 978-3-95441-723-0.

Einzelnachweise

  1. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 590.
  2. Henrike Jütting. KBV Verlags- und Medien-GmbH, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  3. Henrike Juetting: Freiwilliges Engagement von Jugendlichen. Eine empirische Fallstudie ueber AbsolventInnen des European Voluntary Service. Münster: Lit-Verlag Wilhelm Hopf, 2003, ISBN 978-3-8258-6682-2. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. a b „Schweigende Wasser“ sind tief und tödlich. m.wn.de, 1. Februar 2018, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  5. Henrike Jütting: Schweigende Wasser. KBV, 2017, ISBN 978-3-944972-31-2. (eingeschränkte Vorschau)
  6. VERLAGSPROGRAMMHERBST 2019. (PDF) KBV Verlags- und Medien-GmbH, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  7. Katja Angenent: Henrike Jütting über ihren Münsterkrimi. In: ALLES MÜNSTER. 7. März 2020, abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  8. Henrike Jütting: Villa 13: Kriminalroman aus Münster. KBV, 2017, ISBN 978-3-95441-475-8. (eingeschränkte Vorschau)
  9. Arndt Zinkant: Fenstersturz im finsteren Gemäuer. Abgerufen am 9. März 2021.
  10. KBV - Schatten über der Werse. In: Buchmesse Saar Online 2021. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. März 2021 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/buchmesse-saar.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Aktuell | Münstersche Volkszeitung. Abgerufen am 8. März 2021.
  12. WDR: WDR 4 Buchtipp: „Schatten über der Werse“ von Henrike Jütting. 9. März 2021, abgerufen am 9. März 2021.
  13. Die Glocke: Die Glocke. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  14. Michael Wietholt: Mörderisches Theater in den Baumbergen. 9. Oktober 2022, abgerufen am 9. Dezember 2022 (deutsch).
  15. Mord im Kreuzviertel. kbv-verlag.de, abgerufen am 13. September 2023.
  16. Vegane Himbeermuffins. 22. September 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  17. #WDR Lokalzeit über Henrike Jütting, ihren #MünsterKrimi „Mord im Kreuzviertel“ und #Backrezepte. Abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
  18. Michael Wietholt: „Irgendjemand ist nicht der, der er zu sein vorgibt“. 2. Oktober 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023 (deutsch).
  19. Hafentod – Die langen Schatten der Vergangenheit. KBV Verlags- und Medien-GmbH, abgerufen am 25. Juli 2025.
  20. Maxi Czeranna: „Hafentod“: Neuer Krimi entführt ins Münster der 80er Jahre. Abgerufen am 9. September 2025.
  21. Michael Wietholt: Mörderisches Brodeln an Münsters Hafen. In: ALLES MÜNSTER. 9. August 2025, abgerufen am 9. September 2025.