Henrik Nikula
Henrik Nikula (* 6. Mai 1942 in Turku) ist ein finnischer Germanist, Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer.[1]
Leben und Wirken
Nach seiner Reifeprüfung 1961 in Turku studierte Henrik Nikula Anglistik, Germanistik und Literaturwissenschaft an der Åbo Akademi in Turku, wo er 1969 den Magistergrad erwarb. Anschließend setzte er sein Studium an der Universität Uppsala fort und promovierte 1976 zum Dr. phil. bei Lars Hermodson. Kurze Zeit vertrat er dann eine Professur für deutsche Sprache an der Wirtschaftshochschule Vaasa (1976/77) und von 1977 bis 1978 an der Åbo Akademi. Von 1979 bis 1992 hatte er eine außerordentliche Professur für Germanische Philologie an der Universität Turku inne. Im Jahre 1992 übernahm er eine Professur an der Universität Vaasa. 2007 trat er in den Ruhestand.[2]
In seinen zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigt sich Nikula vor allem mit der Textlinguistik und der Lexikologie.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Verbvalenz. Untersuchungen am Beispiel des deutschen Verbs mit einer kontrastiven Analyse deutsch-schwedisch (= Acta Universitatis Upsaliensis. Studia Germanistica Upsaliensia, Bd. 15). Almqvist & Wiksell, Uppsala 1976, ISBN 91-554-0349-2 (= Dissertation Universität Uppsala).
- Kontextuell und lexikalisch bedingte Ellipse. Åbo 1978, ISBN 951-648-408-5.
- Satzglieder und Verbvalenz. In: Werner Abraham (Hrsg.): Satzglieder im Deutschen. Vorschläge zur syntaktischen, semantischen und pragmatischen Fundierung (= Studien zur deutschen Grammatik, Bd. 15). Narr, Tübingen 1982, ISBN 3-87808-815-9, S. 292–307.
- Ebenen des Textes und ihre wechselseitigen Beziehungen. In: Inger Rosengren (Hrsg.): Sprache und Pragmatik (= Lunder germanistische Forschungen, Bd. 52). Almqvist & Wiksell, Stockholm 1983, ISBN 91-22-00620-6, S. 47–82.
- Warum sind literarische Texte linguistisch interessant? Deutsche Abteilung der Universität Vaasa, Vaasa 1992, ISBN 951-95422-3-X.
- (mit Johannes Östbö): Hölderlins „Hälfte des Lebens“ in schwedischen und norwegischen Übersetzungen. Linguistische und literaturwissenschaftliche Analyse. Inst. für Dt. Sprache u. Literatur der Univ., Vaasa 1992, ISBN 951-95422-9-9.
- Zum literarischen Text als Textsorte. In: Anne Arold (Hrsg.): Deutsch am Rande Europas (= Humaniora. Germanistica, Bd. 1). Tartu University Press, Tartu 2006, ISBN 9949-11-403-9, S. 285–306.
- Der Stil des literarischen Textes – gibt es ihn überhaupt? In: Thomas A. Fritz (Hrsg.): Literaturstil – sprachwissenschaftlich. Festschrift für Hans-Werner Eroms zum 70. Geburtstag (= Germanistische Bibliothek, Bd. 32). Winter, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8253-5492-3, S. 1–17.
- Zur lexikalischen und und aktuellen Bedeutung oder „Muss ein Dom eine Kuppel haben?“. In: Doris Wagner u. a. (Hrsg.): Germanistik zwischen Baum und Borke. Festschrift für Kari Keinäströ zum 60. Geburtstag. Société Néophilologique, Helsinki 2009, ISBN 978-951-9040-32-5, S. 125–136.
- Finnland – Land der Valenzianer? Zum Einfluss Ulrich Engels auf die Entwicklung der Valenztheorie in Finnland. In: Ludwig M. Eichinger u. a. (Hrsg.): Dependenz, Valenz und mehr. Beiträge zum 80. Geburtstag von Ulrich Engel (= Deutsch im Kontrast, Bd. 25). Groos, Tübingen 2011, ISBN 978-3-87276-890-2, S. 77–93.
- Der literarische Text – eine Fiktion. Aspekte der ästhetischen Kommunikation durch Sprache. Narr Francke Attempto, Tübingen 2012, ISBN 978-3-7720-8470-6.
- Emotionalität in Literaturkritiken. Literaturkritiker – gescheiterte Schriftsteller? In: Mariann Skog-Södersved (Hrsg.): Sprache und Kultur im Spiegel der Rezension (= Finnische Beiträge zur Germanistik, Bd. 29). Lang, Frankfurt/M. 2012, ISBN 978-3-631-63718-0, S. 61–82.
- Zur Beziehung zwischen Lexikologie und Lexikografie. In: Maria José Domínguez Vázquez, Ludwig M. Eichinger (Hrsg.): Valenz im Fokus. Grammatische und lexikografische Studien. Festschrift für Jacqueline Kubczak. Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2015, ISBN 978-3-937241-49-4, S. 159–174.
- Ist ein Abstract kürzer als sein Bezugstext? Zum Begriff der Kürze. In: Mariann Skog-Södersved (Hrsg.): Kurze Texte und Intertextualität (= Finnische Beiträge zur Germanistik, Bd. 32). Lang, Frankfurt/M. 2015, ISBN 978-3-631-64732-5, S. 63–75.
- Das Problem der Ästhetizität von Texten. In: Anne Betten u. a. (Hrsg.): Handbuch Sprache in der Literatur (= Handbücher Sprachwissen, Bd. 17). de Gruyter, Berlin 2017, ISBN 3-11-029584-9, S. 236–251.
Festschrift
- Mariann Skog-Södersved (Hrsg.): Grenzüberschreitungen. Festschrift für Henrik Nikula zu seinem 60. Geburtstag (= Saxa, Sonderband 7). Univ., Inst. für Dt. Sprache und Literatur, Vaasa 2002, ISBN 952-9769-23-7.
Einzelnachweise
- ↑ Nikula, Henrik. In: Wilfried Kürschner (Hrsg.): Linguisten-Handbuch. Bd. 2. Narr, Tübingen 1994, ISBN 3-8233-5000-5, S. 664f. (mit biografischen Daten, Publikationsliste u. Foto).
- ↑ Prof. Dr. Henrik Nikula. In: Germanistenverzeichnis, abgerufen am 21. August 2025.