Henning von Puttkamer (Politiker, 1854)

Henning Georg Gottlieb Oskar von Puttkamer (* 17. April 1854 in Barnow, Kreis Rummelsburg;[1][2]21. Juni 1928 ebenda[3]) war ein deutscher Jurist, Politiker, Staatsbeamter und Landwirt. Er war von 1886 bis 1910 Landrat des Kreises Bütow.

Leben

Henning von Puttkamer stammte aus der pommerschen uradligen Familie Puttkamer. Seine Eltern waren der Landschaftsrat und königlich preußische Hauptmann a. D. Oskar Alwin Alexander von Puttkamer (1830–1894), Gutsherr auf Barnow und Alt Kolziglow, und dessen Ehefrau Bertha Katharina geb. Blaß (1831–1904) aus Hamburg. Er hatte drei jüngere Brüder und eine jüngere Schwester.[4] Nach dem Besuch der Ritterakademie Brandenburg,[5] wo er die Hochschulreife erlangte,[6] begab sich Henning von Puttkamer im Frühjahr 1874 zusammen mit seinen Schulfreunden Friedrich Wilhelm von Loebell (1855–1931) und Heinrich Podewils aus Koseeger nach der wieder deutsch gewordenen Stadt Straßburg, um dort an der Universität Straßburg ein Studium der Rechtswissenschaften zu beginnen, das die drei Kommilitonen dann später an der Universität Leipzig gemeinsam fortsetzten.[7] Das Jurastudium schloss er mit der Promotion zum Dr. jur. ab und entschied sich für eine Laufbahn im Staatsdienst. 1885 wurde er als interimistischer Landrat des Kreises Rößel in Ostpreußen verwendet.[8] Nachdem er im Dezember 1886 als Regierungsassessor von der Regierung in Stettin zunächst mit der kommissarischen Verwaltung des Landratsamts des Kreises Bütow beauftragt worden war, wurde er im September 1887 endgültig zum Landrat des Kreises ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis 1910.[9] Von seinem Vater erbte er die Rittergüter Barnow und Alt Kolziglow.

Henning von Puttkamer heiratete 1886 Ottony von Puttkamer (* 1867), Tochter von Gustav von Puttkamer (1817–1879) auf Versin, Landrat des Kreises Rummelsburg, und dessen zweiter Ehefrau Anna von Trebra. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.[2]

Er war Ehrenritter des Johanniterordens, ernannt am 17. Februar 1896,[10] und Träger des Roten Adlerordens 4. Klasse.[11]

Einzelnachweise

  1. Herrmann A. L. Degener: Wer ist's, Degener, Leipzig 1905, S. 667 (Google Books).
  2. a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Neunter Jahrgang, Perthes, Gotha 1908, S. 587f. (Google Books).
  3. Genealogisches Handbuch des Adels, Band 138, 2005, S. 289
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Neunter Jahrgang, Perthes, Gotha 1908, S. 588 (Google Books).
  5. Ritter-Akademie zu Brandenburg: Bericht des Direktors Ernst Köpke vom 22. März 1869 (anlässlich des Geburtstags des Königs) über das Schuljahr von Ostern 1868 bis Ostern 1869, Druck: Adolph Müller, Brandenburg an der Havel 1869, S. 10 (Google Books).
  6. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnat. I von IV, Zöglings-RA-No. 1273. Gedruckt im Selbstverlag bei der Buchdruckerei P. Riemann, Brandenburg, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 281–282 (staatsbibliothek-berlin.de).
  7. Peter Winzen: Friedrich Wilhelm von Loebell (1855–1931) – Ein Leben gegen den Strom der Zeit, Böhlau, Köln 2019, S. 31–33 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
  8. Landkreis Rößel (Territorial.de)
  9. Landkreis Bütow (Territorial.de)
  10. Zweiter Nachtrag zur Königlich Preußischen Ordens-Liste. 1895. Enthält die Verleihungen vom 1. Februar 1896 bis 31. Januar 1897, Reichsdruckerei, Berlin 1897, S. 142 (Google Books).
  11. Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1908, Berlin 1907, S. 376 (Google Books).