Hendrick Lonck

Hendrick Corneliszoon Lonck, Familienname auch in den Schreibweisen Lonq, Loncq, Loneq, Loncque, Loncke und Lonk (* 1568 in Roosendaal, Herzogtum Brabant, Spanische Niederlande; † 1634 in Amsterdam), war ein niederländischer Admiral.
Leben
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Hendrick Lonck war ein Sohn von Cornelis Pieterszoon Lonck († nach 1580) und dessen Ehefrau Dymphna Heinrichs († nach 1568)[1] sowie Cousin ersten Grades des Vizeadmirals Cornelis Symonszoon Loncque. Sein Geburtsort Roosendaal war zu dieser Zeit noch eine Hafenstadt. Loncks Familie betrieb dort wahrscheinlich Geschäfte als Reeder und Kaufleute. 1604 ließ sich Hendrick Lonck in Amsterdam nieder, wo er am 2. November desselben Jahres Grietgen Lenaerts heiratete, eine Kaufmannstochter aus Antwerpen. 1606 betrug sein Vermögen rund 6.000 Gulden, das er als Reeder, Kapitän und Kaufmann erwirtschaftet hatte. 1612 konnte er sich den Kauf eines stattlichen Hauses leisten.
In den Jahren 1623 und 1624 nahm er unter Leitung des Admirals Willem de Zoete an einer Expedition gegen Barbaresken-Korsaren teil. Offenbar hatte er damals bereits einen so guten Ruf erworben, dass er bald darauf von der Niederländischen Westindien-Kompanie gebeten wurde, als deren Admiral zu dienen, was er jedoch aus Altersgründen zunächst ablehnte. Nachdem er 1628 schließlich doch deren Admiral geworden war, eroberte er zusammen mit Piet Heyn auf einer Kaperfahrt die spanische Silberflotte vor Kuba. Der Gesamtwert der erbeuteten Schiffe und ihrer Fracht betrug über 11 Millionen Gulden. Im Rahmen des Achtzigjährigen Kriegs konnte damit ein entscheidender Beitrag zur Finanzierung der Belagerung und Eroberung von ’s-Hertogenbosch unter Statthalter Friedrich Heinrich von Oranien (1629) geleistet werden.[2] Als Heyn aus der Westindien-Kompanie 1629 ausschied, übernahm Lonck sofort dessen Position als Generalkapitän.
Als Höhepunkt des Niederländisch-Portugiesischen Kriegs eroberte Lonck 1630 mit seinen Truppen Teile der portugiesischen Kolonie Brasilien: die Stadt Olinda und das Territorium Pernambuco. Dies gelang ihm mit einer Flotte von etwa zwanzig Schiffen. Damit legte er den Grundstein für die von 1630 bis 1654 bestehende Kolonie Niederländisch-Brasilien. Als Loncks Flotte mit einer Besatzung von etwa 7000 Mann am 13. Februar 1630 vor Olinda aufkreuzte, wehrte sich die von Matias de Albuquerque († 1647) gehaltene Stadt durch Kanonaden, wodurch Loncks Flotte auf Abstand gehalten werden konnte. Unterdessen gingen niederländische Truppen unter dem Kommando von Oberst Diederich van Weerdenburgh († 1656) nordwärts an Land und nahmen die weitgehend geräumte Stadt am 16. Februar im Handstreich. Bald danach wurde so auch der Ort Recife eingenommen, nachdem Albuquerque deren Speicher und Schiffe hatte in Brand setzen lassen, damit sie nicht in die Hände der Niederländer fallen.[3]
Nach Rückkehr aus Brasilien trat Lonck am 20. Juli 1630 von seinem Posten ab. Am 10. Oktober 1634 wurde er in der Oude Kerk zu Amsterdam bestattet.
Literatur
- Pieter Lodewijk Muller: Lonck, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 151–152.
Weblinks
- Hendrick Cornelis Lonck, Biografie im Portal wikitree.com
Einzelnachweise
- ↑ Cornelis Pieters (Piers) Loncke, genealogisches Datenblatt im Portal genealogieonline.nl, abgerufen am 29. August 2025
- ↑ Evert Verhoeven: Hendrick Lonck, Biografie im Portal brabantsererfgoed.nl, abgerufen am 29. August 2025
- ↑ Heinrich Handelmann: Geschichte von Brasilien. Verlag von Julius Springer, Berlin 1880, S. 156 f. (Google Books)