Helmut Wenck

Helmut Wenck (* 2. Juni 1935 in Leipzig) ist ein deutscher Chemiker, Chemiedidaktiker und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Wenck besuchte bis 1952 die humanistische Thomasschule zu Leipzig. Nach dem Abitur studierte er Chemie und Mathematik an der Universität Leipzig. Er diplomierte bei Herbert Staude und Günter Langhammer am Institut für Physikalische Chemie über Potentiale an Niederschlagsmembranen. Danach war er Chemielehrer in Leipzig und arbeitete für naturwissenschaftliche Fachverlage.[1]

Im Jahr 1960 wechselte er an die Eberhard Karls Universität Tübingen und studierte Physikalische Chemie, Angewandte Physik und Botanik. Im Jahr 1966 wurde er bei Gustav Kortüm am Institut für Physikalische Chemie zum Dr. rer. nat. promoviert. Sein Dissertationsthema waren Leitfähigkeitsmessungen an schwachen Säuren. Von 1966 bis 1974 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Ferdinand Schneider am Physiologisch-chemischen Institut Tübingen und arbeitete dort zu Modellreaktionen zur enzymatischen Katalyse. Gleichzeitig arbeitete er im Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.[1]

1971 wurde er zum ordentlichen Professor für Chemie und Didaktik der Chemie an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe nach Bielefeld berufen. Von 1980 bis 2002 war er Ordinarius an der Universität Bielefeld und damit Inhaber des Lehrstuhls für Chemie und Didaktik der Chemie.[1] Die Nachfolgerin auf den Lehrstuhl war ab 2002 Gisela Lück.[2] In den Jahren 1987 bis 1988 und 1997 bis 2000 war er dort Dekan der Fakultät für Chemie sowie Mitglied des Senats.[1]

Von 1987 bis 1993 war er Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP).[1]

Wenck lebt in Schloß Holte-Stukenbrock bei Bielefeld. Er ist Beisitzer im Evangelischen Arbeitskreis der CDU Nordrhein-Westfalen und kandidierte sowohl für den 17. Deutschen Bundestag (2009) als auch für den 18. Deutschen Bundestag (2013) auf einem Listenplatz der CDU in NRW.

Preise

Schriften (Auswahl)

  • Kerstin Höner: Katalyse - Biokatalyse: Konzept, Experiment, Anwendung (= Praxis-Schriftenreihe Abteilung Chemie. Nr. 54). Aulis-Verl. Deubner, Köln 2001, ISBN 978-3-7614-2284-7.
  • Jean Marc Orth: Biochemische Brennstoffzellen im schulchemischen Experiment. In: CHEMKON. Band 8, Nr. 3, Januar 2001, ISSN 0944-5846, S. 138–142, doi:10.1002/ckon.20010080305.
  • Berufliche Bildung in der Chemie. In: CHEMKON. Band 3, Nr. 3, Januar 1996, ISSN 0944-5846, S. 113–113, doi:10.1002/ckon.19960030302.
  • Kerstin Höner: Das Experiment: Ionenselektive Elektroden. In: Chemie in unserer Zeit. Band 23, Nr. 6, Dezember 1989, ISSN 0009-2851, S. 207–209, doi:10.1002/ciuz.19890230605.
  • Grit Kruska: Experimentelle Chemie der Nucleinsäuren (= Praxis-Schriftenreihe Abteilung Chemie. Nr. 48). Aulis-Verl. Deubner, Köln 1988, ISBN 978-3-7614-1199-5.
  • Jürgen Polster: Mechanistische Untersuchung zur Acyl‐Übertragung von Thioestern auf Amino‐ und Imidazolgruppen. In: Helvetica Chimica Acta. Band 56, Nr. 6, 18. Juli 1973, ISSN 0018-019X, S. 2036–2044, doi:10.1002/hlca.19730560626.
  • G. Kortüm: Über die Brauchbarkeit des Fuoss‐Kraus‐Verfahrens und des Additivitäts‐verfahrens nach Kohlrausch zur Auswertung von Leitfähigkeitsmessungen an schwachen Säuren in Wasser‐Methanol‐Mischungen. In: Berichte der Bunsengesellschaft für physikalische Chemie. Band 70, Nr. 4, Juni 1966, ISSN 0005-9021, S. 435–443, doi:10.1002/bbpc.19660700407.
  • Leitfähigkeitsmessungen an schwachen Säuren in Methanol-Wasser-Gemischen und theoretische Betrachtungen als Beitrag zur Thermodynamik von Elektrolyt-Lösungen. Dissertation, Tübingen 1966.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Prof. em. Dr. Helmut Wenck. Universität Bielefeld, abgerufen am 30. August 2025.
  2. Ehemalige Arbeitskreisleitende Prof'in i. R. Dr. Gisela Lück. Universität Bielefeld, abgerufen am 30. August 2025.
  3. Manfred und Wolfgang Flad-Preis 1989 Bonn