Hella Tornegg

Hella Tornegg (auch Thornegg; * 31. Dezember 1878 als Helene Gertrude Caroline Bartels in Berlin; † 26. Mai 1946 ebenda) war eine deutsche Soubrette und Schauspielerin.

Leben und Wirken

Die Tochter des Zimmer- und Handelsmanns Albert Wilhelm Bartels und seiner Frau Henriette, geb. Wolf,[1] hatte eine Ausbildung zur Schauspielerin und Sängerin erhalten und stand seit 1900 auf der Bühne. In jungen Jahren trat sie als Hella Thornegg auf, erst später entfernte sie das „h“ aus ihrem Künstlernamen. Zu ihren frühen Bühnenstationen in der Provinz zählt u. a. Frankfurt an der Oder. Schon vor dem Ersten Weltkrieg trat die freischaffende Künstlerin an Berliner Spielstätten (z. B. am Luisen-Theater) auf. Auch in späteren Jahren fand sie Engagements an hauptstädtischen Bühnen wie dem Schillertheater, Lessingtheater, Volkstheater Neue Welt, Theater am Schiffbauerdamm, Rose-Theater und Plaza-Theater.

Zum Film stieß sie inmitten des Ersten Weltkriegs. Von Anbeginn spielte sie einfache Frauen aus dem Volk, Ehefrauen und Mütter. Intensiv aktiv war sie vor allem in den Jahren 1916 bis 1920 und wieder seit Beginn der Tonfilmära. Dort verkörperte die alternde Künstlerin bis zuletzt durchgehend Chargen aller Arten. Nebenbei wirkte sie auch beim Rundfunk (Berlin und Leipzig). Tornegg stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Hella Tornegg war viermal verheiratet: Von 1900 bis 1906 mit dem Dirigenten Curt Goldmann,[3] von 1911 bis 1924 mit dem Kunstmaler und Schriftsteller Hermann Theodor Drege,[4] von 1925 bis 1932 mit dem Kaufmann Franz Xaver Rieffel[5] und von 1937 bis zu dessen Tod 1945 mit August Wax.[6] Zuletzt in Berlin-Lichtenrade wohnhaft, starb Hella Tornegg 1946 im Städtischen Krankenhaus Tempelhof an den Folgen eines Schenkelbruchs.[7]

Filmografie

Literatur

  • Hans Richter (Hrsg.): Filmstern. Richters Handbuch der Schauspieler, Regisseure und Schriftsteller des Films (= Kinojahrbuch. Band 4). Hans Hermann Richter Verlag, Berlin-Wilmersdorf 1921/1922, ZDB-ID 1342234-0, S. 102.
  • ITA. Internationaler Tonfilm-Almanach. Jahrgang 6 (1935/36). Hermann Wendt, Berlin 1935, S. A 74.
  • Almanach der deutschen Filmschaffenden. Max Hesses Verlag, Berlin 1943, DNB 010133232, S. 512.
  • Künstler-Almanach für Bühne und Film. Band 13. Wilhelm Ritter Verlag, Berlin 1943, DNB 013006460, S. 324.

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Berlin V a, Nr. 8/1879 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  2. Tornegg, Hella. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten. Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Arndt-Verlag, Kiel 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 413.
  3. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin VI, Nr. 750/1900 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  4. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Charlottenburg I, Nr. 557/1911 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  5. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Friedenau, Nr. 96/1925 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).
  6. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Friedenau, Nr. 161/1937 (vgl. Namensverzeichnis zum Heiratsregister 1936–1938; PDF; 27,3 MB)
  7. Landesarchiv Berlin, Sterbebuch Standesamt Tempelhof von Berlin, Nr. 1817/1946 (online bei Ancestry, kostenpflichtig).