Helios Klinikum Gifhorn
| Helios Klinikum Gifhorn
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|---|---|---|
| Trägerschaft | Helios Klinikum Gifhorn GmbH | |
| Ort | Gifhorn
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| Bundesland | Niedersachsen | |
| Staat | Deutschland | |
| Koordinaten | 52° 29′ 50″ N, 10° 32′ 54″ O | |
| Versorgungsstufe | Grundversorgung Lehrkrankenhaus | |
| Betten | 344 | |
| Mitarbeiter | 900 | |
| davon Ärzte | 104 | |
| Gründung | 1994 | |
| Website | https://www.helios-gesundheit.de/gifhorn | |
| Lage | ||
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Das Helios Klinikum Gifhorn in Niedersachsen ist eine Einrichtung der gleichnamigen GmbH und sichert die medizinische Grundversorgung vor allem für die Bevölkerung des Landkreises Gifhorn.[1]
Geschichte
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es im Landkreis Gifhorn kein Krankenhaus, Schwerkranke wurden damals in die Krankenhäuser in Braunschweig und Celle eingeliefert.
Im Zweiten Weltkrieg war in Gifhorn in der damaligen Steinschule, der heutigen Freiherr-vom-Stein-Schule, ein Lazarett der Luftwaffe untergebracht.[2] Vom 1. Dezember 1945 an stand das ehemalige Lazarett der Bevölkerung als Krankenhaus zur Verfügung. Da sich durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa infolge des Zweiten Weltkriegs die Bevölkerung des Landkreises Gifhorn von 1939 bis 1950 ungefähr verdoppelt hatte, war das Krankenhaus stets überbelegt.
1947 begann daher in Gifhorn am Laubberg der Neubau eines Kreiskrankenhauses, der im Juni 1951 fertiggestellt wurde. Das bisherige Krankenhaus, das Gebäude der Steinschule, wurde im Sommer 1951 renoviert und wieder für den Schulunterricht eingerichtet, der dort im August 1951 wieder aufgenommen wurde.[3] 1968 verfügte das Krankenhaus über 344 Betten.[4]
Das heutige Klinikum in Gifhorn entstand als Ersatz für das 1951 errichtete und mehrfach erweiterte Kreiskrankenhaus, das auf dem Grundstück Bergstraße 30 stand. Die Grundsteinlegung für den Neubau am aktuellen Standort unweit der Bundesstraße 4, der nach Plänen des Architekten Werner Vogt aus Leipzig entstand,[5] erfolgte am 20. August 2009.[6] Am 25. Januar 2012 wurde es mit einem Festakt offiziell eröffnet.[7] Nach mehrjährigem Leerstand wurde das vorherige Gifhorner Krankenhaus in der Bergstraße im Jahr 2020 abgerissen.[8]
Seit Anfang 2014 gehört das ehemalige Kreiskrankenhaus Gifhorn zu den Helios Kliniken und ist seit 2016 ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.[9]
Profil
Gegenwärtig hat das Helios Klinikum Gifhorn 344 Betten.[10] Jährlich werden mehr als 20.000 Patienten stationär und rund 27.000 ambulant von über 100 Ärzten und ca. 400 Pflegekräften behandelt (Stand: 26. Oktober 2023).
Im Rahmen der Aktion „Der Norden wird grüner“ leistet das Krankenhaus in Gifhorn einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit.[11] Dazu werden auch Informationen zur Menge der Kohlendioxid-Emissionen in den Bereichen Heizöl, Strom und Erdgas veröffentlicht.
In Deutschland waren 46,6 % der Frauen und 60,5 % der Männer im Jahr 2020 übergewichtig.[12] Zur Behandlung dieser Erkrankten eröffnete Helios im Februar 2025 im östlichen Niedersachsen die drei eng zusammenarbeitenden Adipositas-Zentren im Klinikum Gifhorn, in der St. Marienberg Klinik Helmstedt sowie im Klinikum Uelzen.[13]
Fachabteilungen
Das Krankenhaus in Gifhorn umfasst die nachfolgend aufgeführten Fachbereiche[14] und medizinischen Zentren (Stand: Februar 2025). Das Brustkrebszentrum[15] und das Darmkrebszentrum[16] wurden von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Medizinische Fachbereiche
- Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Anästhesie, operative Intensiv- und Rettungsmedizin
- Gastroenterologie
- Geburtshilfe
- Gefäßchirurgie
- Geriatrie
- Gynäkologie
- Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
- Kardiologie
- Kinderklinik
- Neurologie
- Neurotraumatologie und Wirbelsäulenchirurgie
- Orthopädie und Unfallchirurgie
- Pneumologie
- Schmerzklinik
- Zentrum für Interdisziplinäre Notfallmedizin
Medizinische Zentren
- Adipositaszentrum
- Alterstraumazentrum
- Brustkrebszentrum (zertifiziert)
- Darmkrebszentrum (zertifiziert)
Literatur
- Festschrift 25 Jahre Kreiskrankenhaus / Krankenhaus Gifhorn 1951–1976. Landkreis Gifhorn (Hrsg.), 1977.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hannes Winterhoff: Willkommen. In: Helios Klinikum Gifhorn. 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Foto des Lazaretts. Freiherr-vom-Stein-Schule, abgerufen am 3. März 2025.
- ↑ Schulgeschichte. Freiherr-vom-Stein-Schule, abgerufen am 3. März 2025.
- ↑ Der Landkreis Gifhorn. Die Landkreise in Niedersachsen, Band 26. Walter Dorn Verlag, Bremen-Horn 1972, ISBN 3 87 172 327 4, S. 149.
- ↑ Leistungsspektrum. Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Vogt Planungsgesellschaft mbH, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Jörg Brokmann: Ein Meilenstein auf der grünen Wiese. Braunschweiger Zeitung, 20. August 2009, abgerufen am 23. Februar 2025.
- ↑ Meilensteine in Gifhorns Geschichte. Aller-Zeitung, 29. November 2021, abgerufen am 23. Februar 2025.
- ↑ Altes Krankenhaus Gifhorn. Oetjen Abbruch-Entsorgung & Containerdienst GmbH, abgerufen am 23. Februar 2025.
- ↑ Thomas Horster-Möller: Helios Klinikum Gifhorn. In: KLINIKEN.DE. 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Karsten Brucker: HELIOS Klinikum Gifhorn GmbH. In: Techniker-Krankenkasse. 31. Oktober 2024, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Matthias Hahn: Nachhaltigkeitsbericht. In: Helios Klinikum Gifhorn. 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Ronja Wenchel: Themenschwerpunkt: Übergewicht und Adipositas. In: Robert Koch Institut. 16. Februar 2024, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Janine Kokoska: Behandlung von krankhaftem Übergewicht. Gifhorner Helios Klinikum eröffnet Adipositas-Zentrum. In: Wolfsburger Allgemeine Zeitung. 4. Februar 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Marc Holzgraefe: Unsere Fachbereiche im Überblick. In: Helios Klinikum Gifhorn. 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Philip Lassalle: Brustkrebszentrum Gifhorn. In: Helios Klinikum Gifhorn. 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
- ↑ Sven Müller: Darmkrebszentrum Gifhorn. In: Helios Klinikum Gifhorn. 2025, abgerufen am 20. Februar 2025.
