Helena Munktell

Helena Mathilda Munktell (* 24. November 1852 in Grycksbo; † 10. September 1919 in Stockholm) war eine schwedische Komponistin.[1]
Leben
Munktell war das jüngste von neun Kindern von Henrik Munktell (1804–1861) und Christina Augusta Eggertz (1818–1889). Ihre Mutter lebte getrennt in Stockholm, und nach dem Tod ihres Vaters zog die Familie dorthin. Ihre Schwester Emma Sparre (1851–1913) war Malerin und Dichterin.[2]
Munktell studierte Musik an der Königlichen Musikhochschule Stockholm bei Conrad Nordqvist, Johan Lindegren, Ludwig Norman und Joseph Dente und anschließend in Wien bei Julius Epstein. Sie studierte sowohl Klavier als auch Gesang und setzte ihre Ausbildung in Komposition in Paris bei Benjamin Godard und Vincent d’Indy fort. Ihr Debüt als Komponistin gab sie 1885 in Schweden. Ende der 1890er Jahre begann sie, Musik für Orchester zu komponieren und mehrere ihrer Werke wurden international aufgeführt. Die Suite symphonique und eine sinfonische Dichtung Bränningar wurden bei skandinavischen Konzerten in Monte Carlo uraufgeführt. Die Ballade Isjungfrun für Bariton und Orchester wurde 1897 in Stockholm aufgeführt und zwei Jahre später in Paris unter den Namen Vision Polaire. Ein weiteres Orchesterwerk Dalsvit, wurde 1910 in der Société Nationale de Musique in Paris als Suite dalécarlienne uraufgeführt. Später wurde es in Stockholm gespielt. Helena Munktells Violinsonate in Es-Dur wurde von Georges Enescu in Paris uraufgeführt und anschließend in Berlin gespielt. Sie komponierte auch eine Kantate zur Einweihung der Schwedischen Kirche in London im Jahr 1911.[1]
1915 wurde sie Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie und 1918 war sie Mitbegründerin der Schwedischen Komponistenvereinigung.[1]
Sie litt an einer Augenkrankheit und starb im Alter von 66 Jahren in Stockholm. Sie wurde auf dem Friedhof Norra begravningsplatsen in Solna beigesetzt.[3]
Werke
Munktell komponierte für Orchester, tendierte jedoch zu Vokal-, Chor- und Opernwerken. Ausgewählte Kompositionen umfassen:
- Violin Sonata opus 21
- In Florence, Oper (1889)
- Bränningar (Breaking Waves), Sinfonische Dichtung (ca. Anfang der 1890er Jahre)
- Suite for Large Orchestra (ca. Anfang der 1890er Jahre)
- Valborgsmessoeld Poem Op.24 (1922)
- Suite dalécarlienne/Dalsuite (Dala Suite) Op.22
- Far on the solitary path, Text von Daniel Fallström
- Isjungfrun (Polar Queen, "Over there in the blinding light"), Ballade, Text von Emma Sparre
- May night Voices ("Hear how it calls us"), Text von Erik Axel Karlfeldt
- Serenade ("You-rays up on the balcony"), Text von Daniel Fallström
- Sleep, sleep ("Sleep, sleep, sleep calmly")
- Magic Power ("Look not at me"), Text von Emma Sparre
- Old coffee-o name-day show ("So have we")
- Cantata for Women's Congress, 1897 ("Forward-walking") Text von H. Widmark
- Song of the woods ("The tears stood bathed")
Diskografie
Ihre Musik wurde aufgenommen und auf CD veröffentlicht, darunter:
- Helena Munktell (1852–1919): Symphonic works, mit dem Gävle Symphonieorchester unter Tobias Ringborg, Januar 2005, Sterling CDs[4]
- Helena Munktell: Kammermusik und Lieder, Violinsonate Es-Dur op. 2, "Dix Mélodies" für Singstimme und Klavier, "Kleines Trio" für Violine, Violoncello und Klavier, Label Bis, 2021[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Karin Wiberg: Helena Mathilda Munktell. Svenskt kvinnobiografiskt lexikon, abgerufen am 8. September 2025 (schwedisch).
- ↑ Emma Sparre. nationalmuseum, abgerufen am 8. September 2025 (schwedisch).
- ↑ Julie Anne Sadie, Rhian Samuel: The Norton/Grove Dictionary of Women Composers. Hrsg.: Verlag W.W. Norton. 1995, ISBN 978-0-393-03487-5.
- ↑ Woolf, Jonathan: Helena Munktell. In: musicweb-international.com. Abgerufen am 8. September 2025 (englisch).
- ↑ Bayerischer Rundfunk: Album der Woche – Kammermusik von Helena Munktell: Hochinspiriert und facettenreich | BR-Klassik. 8. März 2021, abgerufen am 8. September 2025.