Heinz-Joachim Schulze
Heinz-Joachim Schulze (* 18. Juli 1926 in Quedlinburg; † 15. November 1997 in Stade) war ein deutscher Archivar und Historiker.[1]
Leben und Wirken
Bedingt durch Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft hat Heinz-Joachim Schulze erst 1947 seine Reifeprüfung in Uelzen abgelegt. Von 1948 bis 1953 studierte er dann Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1952 bis 1956 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für deutsche Geschichte in Berlin und bis 1957 als Assistent an der Deutschen Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1955 promovierte er an der Humboldt-Universität bei Albrecht Timm mit einer Dissertation zu dem Thema Der Aufstand der Stellinga in Sachsen und sein Einfluss auf den Vertrag von Verdun. 1957 begann er als Archivreferendar die Ausbildung für den höheren Archivdienst am Staatsarchiv Osnabrück und legte 1959 die Fachprüfung an der Archivschule Marburg ab. Von 1959 bis 1965 war er zunächst am Staatsarchiv Oldenburg tätig, anschließend wechselte er an das niedersächsische Staatsarchiv Stade. Dieses Archiv leitete er von 1973 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1991. Als Wissenschaftler beschäftigte sich Schulze mit der niedersächsischen Landesgeschichte und publizierte vor allem über die Region zwischen Elbe und Weser, d. h. die ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Oldenburgs Wirtschaft – einst und jetzt. Eine Wirtschaftsgeschichte der Stadt Oldenburg vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Gewerbe- u. Handelsverein von 1840 e.V., Oldenburg 1965.
- (Hrsg.): Die Herzogtümer Bremen und Verden und das Land Hadeln in späthannoverscher Zeit (1848–1866). Untersuchungen und Berichte zu den Lebensverhältnissen einer hannoverschen Provinz in der Zeit des Nachmärz (= Einzelschriften des Stader Geschichts- und Heimatvereins, Bd. 28). Stade 1981.
- (Hrsg.): Findbuch zum Bestand 27, Reichskammergericht (1500–1648). Bearb. von Erich Weise (= Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs in Stade, Bd. 1). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1981, ISBN 3-525-85960-0.
- (Bearb., mit Mari-Luise Petzold): Findbuch zum Bestand 32 Erskeinsche Aktensammlung (Stader Reichsarchiv) (1431–1655) (= Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs in Stade, Bd. 2). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-85964-3.
- Bischof Konrad von Verden als Landesherr (1269–1300). In: Wolf-Dieter Tempel u. a.: Neuenkirchen 1283–1983. Beiträge zur älteren Geschichte eines Kirchspiels im ehemaligen Stift und Herzogtum Verden. Selbstverlag der Gemeinde Neuenkirchen 1983, S. 33–49.
- Die Gründung des Prämonstratenserstifts St. Georg zu Stade. Auch ein Beitrag zur Geschichte Norberts von Xanten. In: Adolf E. Hofmeister (Hrsg.): Festschrift für Wilhelm Lührs und Klaus Schwarz (= Bremisches Jahrbuch, Bd. 66). Staatsarchiv Bremen 1988, S. 11–29.
- (Hrsg.): Landschaft und regionale Identität. Beiträge zur Geschichte der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln (= Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Bd. 3). Stade 1989, ISBN 978-3-9801919-1-3.
- (Mithrsg.): Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser. Bd. 1 u. 2. Landesverband der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 1995.
Außerdem zahlreiche Aufsätze und Artikel in Zeitschriften und Sammelbänden.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Vogtherr: Schulze, Heinz-Joachim. In: Brage Bei der Wieden/Jan Lokers (Hrsg.): Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon. Bd. 3. Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2018, S. 289f., ISBN 978-3-931879-73-0 (mit allen biografischen Daten u. Foto)
Weblinks
- Schulze, Heinz-Joachim. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.