Heinrich Püts

Heinrich Püts (* 15. Januar 1882 in Roermond, Provinz Limburg, Niederlande; † 30. März 1962) war ein deutsch-niederländischer Bildhauer der Wiedenbrücker Schule.

Leben

Von 1896 bis 1900 besuchte Heinrich Püts die Kunstgewerbeschule Roermond. Bis 1903 studierte er anschließend an der Kunstakademie Antwerpen und bei Wilhelm Albermann in Köln. Nach Studienreisen durch Frankreich, Belgien und Österreich arbeitete er ab 1903 als erster Modelleur bei Anton Mormann in Wiedenbrück. 1912 gründete er eine eigene Werkstatt für sakrale Holz- und Steinbildhauerei, die später bis zu fünfzehn Mitarbeiter beschäftigte. Die 1908 gegründete Wiedenbrücker Modellier- und Zeichenschule leitete er nebenbei. Aus ihr gingen zahlreiche Künstler hervor,[1] unter anderem Frijo Müller-Belecke.

Nach dem Ersten Weltkrieg löste sich Püts vom Historismus und fand zu einer vereinfachten Formensprache. 1934 war er wesentlich am Ausbau des Marienberges in Neviges beteiligt.[2] Sein bekanntestes Werk in Wiedenbrück war der heute nicht mehr vorhandene Hochaltar der Pfarrkirche St. Aegidius und sein Herz-Jesu-Brunnen, dessen Christusfigur heute ohne Brunnen im Garten des Jugendhauses von St. Aegidius steht. In der katholischen Pfarrkirche Hl. Schutzengel in Essen-Frillendorf befinden sich als Kreuzwegstationen von ihm entworfene Majolikareliefs (1937). Kreuzwegstationen schuf er auch für St. Konrad in Aachen-Vaalserquartier. Die evangelische Kreuzkirche in Wiedenbrück verfügt über eine von ihm geschaffene Krippe (1948).

Hermann Püts war Vater eines gleichnamigen Sohns (1914–1978), der ebenfalls als Bildhauer in Wiedenbrück tätig war.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heimatbuch des Kreises Wiedenbrück. G. Stalling, Wiedenbrück 1955, S. 42
  2. Marco Kieser: Grabmal Dammer/Erkens, Webseite im Portal viersen.de, abgerufen am 4. September 2025