Heinrich I. (Zweibrücken)

Heinrich I. von Zweibrücken († 1228) war der erste Graf der zwischen 1182 und 1190 aufgrund einer Erbteilung der Grafschaft Saarbrücken neu entstandenen Grafschaft Zweibrücken.

Leben

Heinrich war der jüngere von zwei Söhnen des Grafen von Saarbrücken, Simon I., zu dessen Gebiet auch die Burg Zweibrücken gehörte. Während Simon II. als der Ältere mit Saarbrücken bedacht wurde, erhielt Heinrich als der Jüngere die östlichen Gebietsteile mit Zweibrücken sowie Linder, Saargemünd und Mörsberg. Außerdem gehörten zur Grafschaft Zweibrücken noch Gebietsteile bei Worms.

Urkundlich erstmals als Graf von Zweibrücken in Erscheinung tritt Heinrich im Jahr 1190 durch die Beurkundung eines Vertrages mit König Heinrich VI. Darin verkaufte er die Vogtei Dirmstein an das Reich.[1] 1198 schloss er mit dem Abt Wernher des Klosters Hornbach einen Tauschvertrag, der den "Gutinberg" und den "Ruprehtisberc" einbrachte.[2] Auf ersterem entstand dann die Burg Lemberg. In den folgenden Jahrzehnten war Heinrich verschiedentlich Beteiligter oder Zeuge bei Beurkundungen und in der Reichspolitik, so 1211 bei der Bestätigung der Rechte der Stadt Straßburg durch Kaiser Otto IV., ausgestellt im Lager bei Barletta.[3] 1224 begleitete er König Heinrich (VII.) nach Toul zu Verhandlungen mit dem französischen König Ludwig VIII.[4]

Graf Heinrich übernahm in sein Wappen zwar als Verweis auf die Saarbrücker Herkunft einen Löwen, dieser war jedoch rot mit blauer Zunge in goldenem Schild.

Familie

Heinrich war verheiratet mit Hedwig von Lothringen, Tochter von Herzog Friedrich I. von Lothringen (* um 1143; † 7. April 1207).

  • Heinrich († 1284 oder schon 1282), genannt der Streitbare, wurde Nachfolger als Graf von Zweibrücken
  • Agnes ⚭ Ludwig Graf von Saarwerden
  • Jutta († nach 1275) ⚭ Dietrich I. Graf von Isenburg, genannt der Ältere, Sohn von Bruno I. von Isenburg-Braunsberg (*; † vor 1210) und Theodora von Wied (* 1190 und 1218 urkundlich erwähnt).[5]

Literatur

  • Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des kön. bay. Rheinkreises dermalen Pfalz, 1837
  • Carl Pöhlmann: Regesten der Grafen von Zweibrücken aus der Linie Zweibrücken, bearbeitet durch Anton Doll, Speyer 1962
  • Hans-Walter Herrmann: Die Grafschaft Zweibrücken. In: Kurt Hoppstädter, Hans-Walter Herrmann: Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Band 2, Saarbrücken 1977, S. 316–322. ISBN 3-921870-00-3

Belege

  1. Pöhlmann 1962, S. 5, Regest Nr. 12
  2. Pöhlmann 1962, S. 9, Regest Nr. 23
  3. Pöhlmann 1962, S. 15, Regest Nr. 41
  4. Pöhlmann 1962, S. 25, Regest Nr. 76
  5. Pöhlmann 1962, S. XLI, Stammbaum
VorgängerAmtNachfolger
Simon I. (Saarbrücken)Graf von Zweibrücken
1190–1228
Heinrich II.