Heinrich Holthaus

Heinrich Holthaus (* 29. Juni 1903 in Hagen; † 6. November 1980 ebenda) war ein deutscher Bildhauer. Er arbeitete in seiner Heimatstadt als Künstler bevorzugt mit den Materialien Bronze und Kunststein.

Leben

Im Jahr 1926 trat er eine Banklehre an, studierte dann evangelische Theologie, Philosophie und Kunstgeschichte in Münster, ab 1930 Bildhauerei an den Kunstakademien in Hamburg und Berlin.

1939 erhielt er ein Kassel-Stipendium, 1940 ein Stipendium des Kölner Kunstvereins. Von 1941 an war er im Kriegsdienst und bis 1946 in Kriegsgefangenschaft. Ab 1946 lebte er als freischaffender Bildhauer in Plettenberg, bevor er im Jahr 1953 wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte. Dort war er Mitglied der Künstlervereinigung Hagenring, im Jahr 1978 widmete ihm das Karl Ernst Osthaus-Museum Hagen eine Einzelausstellung. Seit seinem Studium der Theologie in Münster 1930 war er eng mit dem späteren Maler Hubert Berke befreundet. Im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen hatten sie 1969 eine Gemeinschaftsausstellung. Beide gehörten zum Bekanntenkreis des in Plettenberg wohnenden Staatsrechtlers Carl Schmitt.

Holthaus' frühes Werk zeigt eine deutliche Prägung durch seinen Lehrer Edwin Scharff. Neben seinem Theologiestudium, das zahlreiche Arbeiten beeinflusste, waren vor allem seine Reisen, die ihn bis nach Nordafrika führten, eine wichtige Inspirationsquelle. Nach dem Umzug des Ateliers 1957 in die Cuno-Berufsschule erhielt Holthaus durch die Förderung des Hagener Stadtbaurats Herbert Böhme zahlreiche städtische Aufträge.[1]

Werke

Bronze-Skulptur "Sitzender Junge" von Heinrich Holthaus im Volkspark Hagen
  • Große Stehende mit Tuch, Bronze (1953) 171 cm hoch; Ricarda-Huch-Schule, im Foyer der Aula, Voswinckelstr. 1
  • Stehender Junge, Muschelkalk (1957) 235 cm hoch; Cuno-Berufsschule Hagen, Viktoriastr. 2
  • Sitzender Junge, Bronze (1957/58) 85 cm hoch (Sockel 55 × 120 × 53 cm); Jugendheim im Buscheypark, heute im Volkspark Hagen
  • "Emporsteigender" Junge an der Leiter, Bronze (1960) 190 cm hoch Bronze; Volksschule Bergstraße, heute Cuno-Schule II, Bergstraße
  • Bronzerelief "Die zerstörte Stadt 1945" (1965) 1,90 × 0,90 cm; Rathaus Hagen
  • Bronze-Türdrücker (figürlich abstrahiert); Ratskeller im Rathaus Hagen
  • "Bewegung" des Wassers, Bronze (1970) 160 cm hoch (Sockel 125 × 110 × 110 cm); Stadtbad Mitte, heute Caritas Gebäude, Bergstraße
  • "Die Stufen des Lebens" (1973/74) 150 × 500 cm Bronze; Waldfriedhof, Hoheleye 5

Literatur

  • Herta Hesse (Red.): Hubert Berke.Bilder – Heinrich Holthaus.Plastiken. Katalog zur Ausstellung im Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen, 19. April – 18. Mai 1969.
  • Gerd Giesler: Carl Schmitt und die Künste in der Plettenberger Nachkriegszeit. Jahresgabe 2010 der Carl-Schmitt-Gesellschaft Plettenberg. Carl-Schmitt-Gesellschaft, Plettenberg 2010. ISBN 978-3-9812613-2-5.
  • Johannes Peeren, Jürgen Thormählen: Heinrich Holthaus – Stufen eines Bildhauerlebens. kunstdialoghagenwest heft 4, Ardenkuverlag, Hagen 2007. ISBN 3-932070-77-1.
  • Hans Friesen und Petra Holtmann (Hrsg.): HagenKunst – Kunst im öffentlichen Raum, ardenkuverlag Hagen, Dezember 2006, S. 137–146; ISBN 9783-932070-08-2.
  • Jürgen Thormählen: Heinrich Holthaus – Ein Künstlerleben, in: Hagener Heimatbuch, ardenkuverlag Hagen, 2005, S. 175ff.
Commons: Heinrich Holthaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Friesen und Petra Holtmann (Hrsg.): HagenKunst – Kunst im öffentlichen Raum, ardenkuverlag Hagen, Dezember 2006, S. 137.