Hedwig Günther

Hedwig Günther geb. Brosterhues (* 14. Juni 1896 in Hamburg; † 11. April 1966 ebenda) war eine Hamburger Politikerin der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.

Leben

Hedwig Brosterhues absolvierte nach dem Abschluss der Volksschule eine kaufmännische Ausbildung. Bis zu ihrer Hochzeit im Jahre 1923 war sie als Kontoristin und Buchhalterin tätig. Während ihrer Zeit als Abgeordnete wurde sie in den Akten der Bürgerschaft als Hausfrau geführt. Sie trat 1914 der SPD bei und war zwischen 1928 und 1933 Vorstandsmitglied des Frauen-Aktionsausschusses der SPD. Sie setzte sich auch für den Verein Pestalozzi-Kinder- und Jugenddorf e. V. ein und hatte dort den Vorsitz inne.[1]

Durch leitende Funktionärinnen der Hamburger SPD wurde im März 1929 die Hauswirtschaftliche Vereinigung gegründet. Diese Vereinigung war eine Gegenorganisation zum bürgerlichen Bund Hamburger Hausfrauen. Hedwig Günther übernahm in der neuen Vereinigung den Vorsitz. Das Ziel der Vereinigung war die Vertretung der „Ziel der HV war die Vertretung der ‚Hausfraueninteressen der werktätigen Bevölkerung‘. Die Vereinigung betrieb ab 1931 eine eigenständige Hausfrauenarbeit, in deren Mittelpunkt die Aufklärung der Arbeiterhausfrauen über eine ‚zeitgemäße‘ Haus- und Familienarbeit mittels Vorträgen und Besichtigungen stand.“ Günther wurde 1933 nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten für eine Woche in Untersuchungshaft genommen.[1]

Politik

Von 1911 bis 1914 war sie Mitglied des Arbeiterjugendbundes. Von 1918 bis 1933 war sie durchgehend im Landesvorstand der SPD. 1928 wurde sie Mitglied im Vorstand des Frauen-Aktionsausschusses der SPD.

Sie war dann für die Sozialdemokratische Partei nach der Zeit des Nationalsozialismus als Kassiererin und Referentin tätig. Sie saß vom 30. Oktober 1946 bis 1957 als Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort war sie unter anderem Schriftführerin. Sie war von 1947 bis 1953 Deputierte der Schulbehörde.

Ihre Schwester Margarethe Wöhrmann war auch Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft.

Ehrungen

Ihr wurde durch die Stadt Hamburg ein Frauenort gewidmet.[1]

  • Inge Grolle, Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt.“ Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft von 1946 bis 1993. Verlag Dölling & Galitz, Hamburg 1995, S. 345, ISBN 3-930802-01-5 (im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg).
  • Christel Oldenburg (Red.): Für Freiheit und Demokratie. Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand 1933–1945. SPD, Hamburg 2003, S. 243, ISBN 3-8330-0637-4.

Einzelnachweise

  1. a b c Hedwig Günther, geb. Brosterhues – Biografien-Datenbank: Frauen aus Hamburg. In: hamburg-frauenbiografien.de. Abgerufen am 7. September 2025.