Hebräisches Herzlia-Gymnasium
| Hebräisches Herzlia-Gymnasium | |
|---|---|
| Blick vom Rechov Jabotinsky, 2007 | |
| Schulform | Gymnasium |
| Gründung | 22. Oktober 1905 |
| Adresse | Rechov Jabotinsky 106 IL – 62191 Tel Aviv-Jaffa |
| Bezirk | Tel Aviv |
| Staat | Israel |
| Koordinaten | 32° 5′ 13″ N, 34° 47′ 5″ O |
| Schüler | 1700 |
| Lehrkräfte | etwa 200 |
| Leitung | Zeʾev Dgannie |
| Website | www.gymnasia.co.il |
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Das Hebräische Herzlia-Gymnasium (hebräisch הַגִּימְנַסְיָה הָעִבְרִית הֶרְצְלִיָּה ha-Gīmnasjah haʿIvrīt Herzlijja, auch bekannt als Gymnasia Herzliya, Herzliya-Gymnasium), ursprünglich haGimnasja haʿIvrit (Hebräisches Gymnasium), ist ein traditionsreiches Gymnasium in Tel Aviv.
Geschichte
Die Schule wurde am 22. Oktober 1905[1] im damals osmanischen Jaffa gegründet. Dies war das erste hebräische Gymnasium der Stadt.[2][3] Das Gymnasium sollte schon bald in den am 11. April 1909 gegründeten Vorort Achusat Bajit ziehen, das 1910 in Tel Aviv umbenannt wurde. Das moderne, bildungsaffine Tel Aviv räumte dieser Stätte humanistischer Bildung den prominentesten Platz in seinem Zentrum ein, nämlich ortsprägend am Nordende der Hauptstraße Rechov Herzl. Am 28. Juli 1909 legten die Beteiligten den Grundstein für den Neubau des Gymnasiums.

Der Ingenieur und Architekt Joseph Barski[4] und der Künstler Boris Schatz[4] entwarfen das Gebäude im maurischen Stil; inspiriert von Beschreibungen des Jerusalemer Tempels Salomos. Der herausragende, auffällige Schulneubau erfüllte die Erwartungen als zentraler Blickfang und Landmarke Tel Avivs. Am 26. Oktober 1910 bezog die Schule den Neubau in Tel Aviv.[5]
Das Bauwerk war bis 1962[4] ein bedeutendes Wahrzeichen Tel Avivs; in diesem Jahr wurde das Gebäude für den Bau des Schalom-Meʾir-Turms[4] niedergerissen. Dem Abriss der Schule folgte eine weitverbreitete Aufmerksamkeit für die Wichtigkeit der Erhaltung historischer Wahrzeichen. Die Gesellschaft für Bewahrung israelischen Bauerbes wurde im Jahr 1980 teilweise auch als Reaktion auf das Schicksal des Gebäudes des Hebräischen Herzlia-Gymnasiums gegründet und die Silhouette des abgerissenen Baus dient als Signet der Gesellschaft, z. B. bei Erklärungstafeln an Baudenkmalen.
An ihrem heutigen Standort in der Jabotinsky-Straße dient sie als sechsjährige Sekundarschule. Der moderne Campus wird durch ein Tor betreten, das eine gusseiserne Nachbildung der Fassade des Bauwerks von 1909 darstellt; das Tor wurde 2006 installiert und durch Spenden finanziert.


Schulleiter
Unter den Schulleitern befanden sich einige in Israel prominente Persönlichkeiten, so unter anderem:
- Ben Zion Mossinson
- Chaim Boger (Bograschov) (1876–1963), Pädagoge und Politiker
- Baruch Ben-Jehuda
- Carmi Jogev
- Ron Huldai (* 1944), Politiker
Namhafte Lehrer
- Josef Chaim Brenner (1881–1921), Schriftsteller
- Saul Tschernichowski (1875–1943), Dichter
Namhafte Absolventen
- Natan Alterman (1910–1970), Schriftsteller[6]
- Jossi Beilin (* 1948), Journalist und Politiker der Partei ʿAvoda
- Aron Brand, kinderärztlicher Kardiologe
- Elijahu Golomb (1893–1945), Gründer und Leiter der Hagana
- Ron Chuldai (* 1944), Bürgermeister von Tel Aviv (seit 1998)
- Jacob M. Landau (1924–2020), Orientalist und Nahostexperte
- Aharon Megged (1920–2016), Schriftsteller[4]
- Juval Neʾeman (1925–2006), Physiker[4]
- Mosche Scharett (1894–1965), zweiter israelischer Premierminister (1954–1955)
- Avraham Shlonsky (1900–1973), Dichter[4]
- Moshé Feldenkrais (1904–1984), Judolehrer, Wissenschaftler, Begründer der Feldenkrais-Methode
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mordechai Naor: Eretz Israel. Das 20. Jahrhundert. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 29.
- ↑ This Day in Israel’s History: July 28. In: www.jewishfederations.org. The Jewish Federations of North America, archiviert vom am 20. Juli 2011; abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Michael Brenner: Geschichte des Zionismus. C. H. Beck Verlag, ISBN 3-406-47984-7, S. 63.
- ↑ a b c d e f g Rebecca Benhamou: Dictionnaire insolite de Tel Aviv. Hrsg.: Patrick Arfi, Vanessa Pignarre. Cosmopole, Paris 2015, ISBN 978-2-84630-093-3, S. 70.
- ↑ Mordechai Naʾor (hebräisch מֹרְדְּכַי נָאוֹר), The Twentieth Century in Eretz Israel – a Pictorial History [סֵפֶר הַמֵּאָה – הִיסְטוֹרְיָה מְצֻלֶּמֶת שֶׁל אֶרֶץ־יִשְׂרָאֵל, Tel Aviv: עַם עוֹבֵד, 1996; engl.], Judith Krausz (Übers.), Köln: Könemann, 1998, S. 51. ISBN 3-89508-595-2.
- ↑ Natan Alterman. In: www.jewishvirtuallibrary.org. Abgerufen am 19. Dezember 2020 (englisch).

