Haus Zum Kaiser von Österreich

Haus „Zum Kaiser von Österreich“
Hofseitige Loggien

Das Haus „Zum Kaiser von Österreich“ ist ein denkmalgeschütztes Gebäude (Listeneintrag) aus der Biedermeierzeit in der Währinger Straße 18 / Ecke Berggasse 1 im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.

Geschichte

Das vormärzliche Vorstadthaus „Zum Kaiser von Österreich“ wurde im Jahre 1826 von Ignaz Göll neben dem ehemaligen Palais Odescalchi aus 1825 erbaut (Berggasse 3) und 1845 von Peter Gerl adaptiert. Seit 1869 befindet sich darin die Apotheke zur Austria. Das Wandbild und der Brunnen im Garten wurden vom poetischen Surrealisten Helmut Kand gestaltet.

Die Apotheke „Zur Austria“ wurde von Apotheker Anton Grohs gegründet und am 31. Dezember 1870 im Haus Nr. 22 (Ecke Thurngasse) eröffnet.  Anfang 1880 wurde Anton Grohs von Kaiser Franz Josef in den Adelsstand erhoben und ihm das Prädikat „von Fligely“ gestattet.  Am 1. Mai 1892 übersiedelte die Apotheke auf den heutigen Standort (Währinger Straße 18 / Ecke Berggasse).  Apotheker Anton von Grohs-Fligely (1825 bis 1903) ist der Erfinder der Glycerin-Gelatine Zäpfchen und Ovula.  Diese im Labor der Apotheke „zur Austria“ hergestellten Präparate wurden auf den Ausstellungen in Paris, Triest, Brüssel und Wien neunmal mit Medaillen, außerdem mit Ehrendiplomen und mit ersten Preisen ausgezeichnet und dem Laboratorium wurde der Titel eines k. u. k. Hoflieferanten verliehen

Am Sonntag, dem 11. Mai 2025 wurde am Hauseingang ein Stein des Gedenkens für Sofie Dorothea Wachsmann (15. Dezember 1864 bis 25. Juli 1942 und Rosalia Ehrenfeld (16. November 1867 bis 5. September 1942) verlegt.

Frau Ehrenfeld wurde am Dienstag, dem 28. Oktober 1941 mit dem Transport Nr. 9 (sie war Nr. 919 von 1.000 Menschen (siehe Seite 24 von 26) nach Litzmannstadt (Łódź) deportiert und ein Jahr später – am Samstag, dem 5. September 1942 – dort ermordet.

Frau Wachsmann wurde am Freitag, dem 10. Juli 1942 mit dem Transport Nr. 30 (sie war Nr. 931 von 1000 „alten und siechen Juden,“ wie die Transportliste überschrieben ist (siehe Seite 24 von 27), nach Theresienstadt deportiert und zwei Wochen später – am Samstag, dem 25. Juli 1942 – dort ermordet.

Restaurierung

Im Zeitraum 2002/2003 wurde das Haus „Zum Kaiser von Österreich“ generalsaniert, wofür die Stadterneuerungsgesellschaft (SEG) den Stadterneuerungspreis erhielt. Im Zuge der Restaurierung wurden hofseitig Loggien angebaut.[1]

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5. Kremayr & Scheriau, Wien 1997.
  • Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreich, Wien II. bis IX. und XX. Bezirk. Anton Schroll, Wien 1993.
  • Peter Diem et al.: Die Wiener Bezirke. Franz Deuticke, Wien 2002.
Commons: Haus Zum Kaiser von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Umbau und Revitalisierung des SEG-Gebäudes@1@2Vorlage:Toter Link/www.porr-gmbh.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; abgerufen am 1. Mai 2011

Koordinaten: 48° 13′ 2,7″ N, 16° 21′ 34″ O