Hansjörg Stalder
Hansjörg Stalder (* 26. Februar 1951 in Magden; † 22. Mai 2012 in Apulien[1]) war ein Schweizer Organist, Pianist, Pädagoge und Komponist.
Leben und Wirken
Hansjörg Stalder hatte neben der Ausbildung zum Typographen ersten privaten Klavierunterricht mit 20 Jahren bei Vera Bernhard-Kotleijenka in Zürich. Anschliessend absolvierte er seine Musikstudien am Konservatorium und an der Musikakademie Zürich, Klavier bei Klaus Wolters und Orgel bei Hans Gutmann.[2] Beide Fächer schloss er mit dem musikpädagogischen Diplom ab. Von 1978 bis 1982 studierte er Orgel und Klavier an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien – Orgel bei Hans Haselböck, Klavier bei Maria-Regina Seidlhofer-Luponi, Komposition bei Erich Romanovsky – und schloss mit dem Konzertdiplom für Orgel ab. Weiterbildungen bei Jean Langlais, Guy Bovet, Michael Radulescu und Harald Vogel folgten.
Von 1982 bis zu seinem Tod 2012 war er als Organist an der evang.-ref. Kirche St. Moritz tätig. Als Organist gab er im In- und Ausland Solokonzerte,[3] unter anderem in der «Notre-Dame de Paris»,[4] in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin sowie in Wien, Stockholm, Ragusa, Ulm, Ansbach und anderen Städten. Als Kammermusiker trat er mit verschiedenen Ensembles auf.
Er wirkte als Instrumental- und Theorielehrer an der Musikschule Oberengadin und war von 1987 bis 2002 deren Leiter.[5] Er betreute die Organistenausbildung im Kanton Graubünden, war Präsident des VOGRA und Initiant einer einheitlichen, überkonfessionellen Ausbildung für die Organisten im Kanton Graubünden.
Zu seinen weiteren Aktivitäten gehörten Kompositionen für Orgel, Radio- und CD-Aufnahmen sowie eine rege Vortrags- und Kurstätigkeit.[6][7]
Zudem fungierte er als Berater für die Orgel der reformierten Kirche Chamues-ch.[8]
Werke (Kompositionen)
- Drei Bagatellen für Orgel, Cembalo und Klavier; g-moll – G-Dur – c-moll. 1999.[9][10]
- Drei Tänze für Alphorn und Orgel; Polonaise – Polka – Tanztoccata. 2000.
Veröffentlichungen
- VOGRA (Hrsg.): Orgelmusik von Bündner Komponisten = Musica d’orgel da cumponists grischuns = Organistica di compositori grigionesi. Werke von Jörg Perron, Hansjörg Stalder, Patrick Heinz, Stephan Thomas. 2002.
Diskographie
- 1999: Schweizerische Orgelmusik im Bündnerischen Münstertal. Hansjörg Stalder spielt auf den historischen Instrumenten von Sta. Maria, Tschierv, Valchava und des Klosters St. Johann in Müstair. Herausgeber: Pravenda evangelica Sta. Maria. Radiotelevisiun Svizra Rumantscha.
- Hansjörg Stalder: Drei Tänze für Alphorn und Orgel. In: Jozsef Molnar, Vincent Thevenaz. Cor Des Alpes – Alphorn. Disques Office, 2001.[11]
Weblinks
- Nachlass im Kulturarchiv Oberengadin
- Jutta Kneule: Orgeln im Engadin - Geschichte und Gegenwart. Hochschule für Kirchenmusik Tübingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, 2001. (PDF)
- Auszug aus einem Orgelkonzert in der Kirche Zernez auf Youtube
Einzelnachweise
- ↑ Das Engadin trauert um Hansjörg Stalder. suedostschweiz.ch, 2. Juni 2012, abgerufen am 3. Februar 2025.
- ↑ Jahresbericht 1978/79. Konservatorium und Musikhochschule Zürich, 1979, S. 25 (PDF-S. 27), abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Il mas-chalch da Sent. Cumün da Sent / Gemeinde Sent, 14. Juli 2005, S. 3, abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Liste des concerts des organistes français à Paris établie par Alain CARTAYRADE. In: france-orgue.fr. Abgerufen am 12. Februar 2025.
- ↑ Mengia Demarmels: Jahresbericht Rapport annuel 2012. Musikschule Oberengadin / Scoula da musica Engiadin’Ota, 2012, S. 9, abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Kammermusik-Kurs. In: Dissonanz : die neue schweizerische Musikzeitschrift = Dissonanz : la nouvelle revue musicale suisse. Schweizerischer Tonkünstlerverein, 1988, S. 76 (Heft 16), abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Randolins Orgelkurs (Fortgeschrittene L/B). In: Animato. Verband Musikschulen Schweiz, 1997, S. 13 (Bd. 21, Heft 1), abgerufen am 1. März 2025.
- ↑ Jutta Kneule: Orgeln im Engadin - Geschichte und Gegenwart. In: www.baselgias-engiadinaisas. Walter Isler, 2020, abgerufen am 5. Juli 2022.
- ↑ Orgel-Barbecue, Samstag 7. Juli 2018, Reformierte Kirche Wetzikon. 7. Juli 2018, abgerufen am 1. März 2025 (Beispiel für Rezeption des Werkes).
- ↑ Domleschger Sommerkonzerte 2023. Abgerufen am 1. März 2025 (Beispiel für Rezeption des Werkes).
- ↑ Eintrag bei Discogs