Hans Meyer (Richter)

Hans (Johannes) G. Meyer (* 7. April 1897 in Erfurt; † 20. März 1963 in West-Berlin) war ein deutscher Richter.

Leben

Meyer besuchte die Volksschule und anschließend das Humanistische Gymnasium in Erfurt. Gleich nach dem Abitur im August 1914 zog Meyer als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg. 1918 kehrte er, mittlerweile als Leutnant, aus dem Feld zurück. Von 1919 bis 1921 studierte er an der Philipps-Universität Marburg und der Universität Jena Rechtswissenschaft. Nachdem er 1921 das Erste Examen (Referendarsexamen) bestanden hatte, war er Referendar in Erfurt, Gera und Naumburg (Saale); 1924 bestand er die Assessorprüfung.[1] Während dieser Zeit wurde er 1922 in Jena zum Dr. iur. promoviert.[2] Ab dem 31. Januar 1919 war er im Corps Hasso-Nassovia Marburg aktiv, später blieb er inaktives Mitglied.[3]

Am 16. Oktober 1924 heiratete er Charlotte Jucker (* 1900), mit der er drei Töchter (* 1925 und 1928) hatte. Noch im gleichen Jahr ging er als Hilfsarbeiter zur Bank für Thüringen. 1925 bis 1926 arbeitete er am Amtsgericht Erfurt, 1926 bis 1928 im Justizministerium des Freistaats Preußen. Dann war er von 1928 bis 1934 am Amtsgericht Erfurt, dem Landgericht Erfurt und dem Oberlandesgericht Naumburg tätig. Dabei wurde am 8. Juni 1928 zum Amtsgerichtsrat, am 5. Mai 1931 zum Landgerichtsrat und am 26. September 1934 zum Kammergerichtsrat ernannt. Zum 1. Januar 1935 kam er an das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und wurde dort am 1. November 1938 zum Ministerialrat ernannt. Als Major der Luftwaffe zog er zum 1. September 1939 in den Zweiten Weltkrieg und diente bis zum 25. Mai 1941. Seit November 1933 war er Mitglied im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund, seit April 1934 im Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, seit Januar 1935 in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt und seit dem 1. Mai 1937 in der NSDAP (Mitgliedsnummer unbekannt).[4]

Im Jahr 1945 starb seine Frau Charlotte. 1952 kam er als Ministerialdirigent zum Bundesministerium der Finanzen. Er wurde 1955 an das Bundesverwaltungsgericht berufen. Im November desselben Jahres heiratete er Gisela Nehring aus Hannover. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Hans Meyer verstarb 1963.

Literatur

  • Corpstafel der Hasso-Nassovia 1959.
  • Andreas Dornheim: Beamte, Adjutanten, Funktionäre. Personenlexikon zum Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsnährstand. W. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040086-3, S. 251–252.

Einzelnachweise

  1. Zum Werdegang bis 1924: Andreas Dornheim: Beamte, Adjutanten, Funktionäre. Personenlexikon zum Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsnährstand. W. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040086-3, S. 251.
  2. Dissertation: Das Recht der Betriebsräte auf Einsichtsnahme in die Betriebsbilanz und die Betriebsgewinn- und Verlustrechnung.
  3. Kösener Corpslisten 1996, 68/956.
  4. Andreas Dornheim: Beamte, Adjutanten, Funktionäre. Personenlexikon zum Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsnährstand. W. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040086-3, S. 251.