Hans Merensky

Hans Merensky (Pietermaritzburg, 1917)

Hans Merensky (* 16. März 1871 in Botshabelo, Transvaal; † 21. Oktober 1952 in Duiwelskloof, Transvaal) war ein deutschstämmiger südafrikanischer Geologe, Prospektor und Philanthrop. Er entdeckte einige der weltweit bedeutendsten Rohstofflagerstätten von Diamanten, Gold, Platin, Chrom, Kupfer und Phosphat in Südafrika.

Leben

Hans Merensky wurde als Sohn von Alexander Merensky in der Missionsstation Botshabelo der Berliner Missionsgesellschaft, nahe Middelburg in Transvaal geboren. Schon früh entwickelte er ein Interesse an Mineralen, was später zu seiner Leidenschaft wurde. Im Jahre 1882, als er 11 Jahre alt war, zogen seine Eltern mit ihm nach Berlin, wo er die Schule beendete. Nach seinem Militärdienst arbeitete er ein Jahr im oberschlesischen Kohlebergbau. Danach begann Merensky sein Studium der Bergwissenschaften und Geologie an der Technischen Hochschule Breslau. Nach einem weiteren Praktikumsaufenthalt im Saar-Kohlebergbau setzte er seine Studienzeit an der Bergakademie Berlin mit dem Ziel fort, später als Bergreferendar zu arbeiten. Er legte jedoch die Prüfung zum Bergassessor ab.[1][2] Seinen Doktortitel machte er an der Bergakademie Berlin. Danach begann er, für die preußische Bergbaubehörde im Oberbergamt Breslau zu arbeiten.

1904 ging er nach Südafrika, um einige geologische Untersuchungen in Transvaal zu leiten. Schon kurze Zeit später entdeckte er Zinn in der Nähe von Pretoria. Diese Entdeckung meldete er der Bergwerksgesellschaft Premier Diamond Mine hinsichtlich möglicher Bergbauaussichten. In der ersten Zeit in Südafrika prospektierte Hans Merensky für mehrere Bergbaugesellschaften, unter anderem bei Friedländer & Co., die ihn nach Madagaskar schickten, um einen angeblichen Goldfund bei Anosivola zu untersuchen, der sich jedoch als falsch herausstellte. Er kündigte seine Arbeitsstelle in Deutschland und zog nach Johannesburg, wo er ein erfolgreicher beratender Geologe wurde.

1909 besuchte er die Diamantenfelder von Deutsch-Südwestafrika und machte die umstrittene Vorhersage, dass man Diamanten an der Westküste und südlich des Oranje finden könne. 1914 verlor Merensky wegen des Krieges sein ganzes Vermögen und wurde im Feldlager von Fort Napier nahe Pietermaritzburg interniert, da er formell deutscher Reserveoffizier war. Während dieser finanziell schwierigen Jahre genoss er die Unterstützung von Sir George Albu.

1924 machte er den ersten Fund von Platin in einer Alluviallagerstätte auf der Farm Maandagshoek im Lydenburg-Distrikt, so dass sich seine finanzielle Situation bessern konnte. Auf der Suche nach der Primärlagerstätte des Platins entdeckte er eine Dunitpipe. Wenig später fand er das nach ihm benannte Merensky Reef.[1][2][3] 1926 fand er Diamanten bei Alexander Bay. Daraufhin verkaufte Merensky seine Schürfanteile für 1.250.000 £ und gründete die Phosphate Development Corporation Ltd. (FOSKOR), um die Gewinnung von Phosphaten bei Phalaborwa zu leiten.

Mit einem Teil des Geldes kaufte er 1930 vom Gutsherrn Henning von Bülow (1868–1942), Enkel des Jaspar Friedrich von Bülow und Sohn des Staatsministers Alexander von Bülow,[4] das Gut Rodenwalde in Mecklenburg, das er von dem bekannten Architekten Werner Cords-Parchim zu einem modernen Groß-Gut ausbauen ließ.[5] Rodenwalde war einst ein Nebengut der größeren Begüterung Goldenbow und vor dem Besitzerwechsel 1.101 ha groß.[6] In seinen letzten Jahren lebte er auf seiner Farm Westfalia, nahe Duiwelskloof in Transvaal, wo er mit großer Gastfreundschaft nationale Berühmtheiten und ausländische Würdenträger empfing.

Er teilte den größeren Teil seines Vermögens dem Hans Merensky Trust zu, um sicherzustellen, dass seine Projekte in Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft auf dem Westfalia-Gut nach seinem Tod fortgesetzt würden. Außerdem gründete er die Hans Merensky Library an der Universität Pretoria.

Entdeckte Lagerstätten

Film

Das Leben von Hans Merensky wurde 2003/2004 als zweiteiliger Fernsehfilm mit Tim Bergmann in der Titelrolle unter dem Titel Der weiße Afrikaner verfilmt.

Literatur

Commons: Hans Merensky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b s2a3: Merensky, Hans. s2a3.org.za (englisch)
  2. a b Merensky, Hans., Hrsg. Deutsche Biographie.
  3. Platinum Metals Review. 1999, 43, (4), S. 146. Seventy-fifth Anniversary of the Discovery of the Platiniferous Merensky Reef (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.platinummetalsreview.com
  4. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel). 1960. Band IV, Band 22 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1960, ISSN 0435-2408, S. 106 ff.
  5. Gutshaus Rodenwalde, Hrsg. Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern. Hrsg. QM3 UG (haftungsbeschränkt) Klein Kordshagen / Lüssow 2025.
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Landwirtschaftliches Adreßbuch für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. In: Niekammer (Hrsg.): Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher (Letzte Ausgabe). 4. Auflage. Band IV. Selbstverlag von Niekammer’s Güter-Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1928, S. 73 (g-h-h.de).