Hans Kurd von Reiswitz

Alfred Ernst Hans Kurd (Johannes-Kurt) Freiherr von Reiswitz, auch Alfred Ernst Hans Kurd (Johann-Kurt) Freiherr von Reiswitz und Kaderžin (* 9. Januar 1878; † 22. November 1949 in London) war ein deutscher Diplomat und Offizier.
Leben
Hans Kurd von Reiswitz war ein Sohn des Regierungspräsidenten Kurt von Reiswitz, teils auch Freiherr Kurd von Reiswitz (1847–1918), und dessen Ehefrau Klara (Clara)[1] Mathilde Freiin von Lorenz (1845–1921). Die Eltern heirateten im Herbst 1876.[2] Hans Kurd, zumeist Johannes-Kurt oder Johann-Kurt geschrieben, hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Seine Tante Eva war mit dem Grafen Heinrich Bethusy-Huc, zuletzt Oberst, verheiratet. Innerhalb seiner Adelsfamilie galt er als juristischer Ratschlaggeber.[3] Daneben war er Mitglied[4] im Deutschen Herrenklub.
Reiswitz amtierte unter anderem von 1932 bis 1935 als deutscher Botschafter in Santiago de Chile. 1934 wurde er in den einstweiligen Ruhestand geschickt und 1937 in den endgültigen Ruhestand versetzt. 1952 wurde er im Wege der Wiedergutmachung postum zum Botschafter ernannt. Johann-Kurt von Reiswitz war Rechtsritter des Johanniterordens.
Bereits 1910 hatte er in Capellen bei Antwerpen die belgische Staatsbürgerin Violet Martens (* 1888) geheiratet. Das Ehepaar hatte keine Nachfahren und lebte Anfang der 1940er Jahre im oberbayrischen Traunsdorf bei Traunstein. Reiswitz hatte zwei Schwestern und einen jüngeren Bruder, der Offizier war.
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1920. Siebzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1919, S. 651 f.
- Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Degeners Wer ist's?. 10. Ausgabe 1935, Selbstverlag, Leipzig / Berlin 1935, S. 1285.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). 1942. 92. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 390.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, u. a.: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser. A (Uradel). 1969. Band VII, Band 44 der Gesamtreihe GHdA. Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Limburg (Lahn) 1969. Auch als Sonderdruck, Auszug der Gen. d. Fam. v. Reiswitz / v. Reißwitz, erschienen.
- Maria Keipert, Peter Grupp, Gerhard Keiper: Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes (1871–1945). Band 3, Schöningh, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-71842-6, S. 612.
- Wolfgang Schuller (Hrsg.), Gerd Giesler (Mitarbeit): Carl Schmitt. Tagebücher. 1930 bis 1934. In: Historische Zeitschrift. Band 295, 2012, (Nr. 1: 249), Akademie-Verlag, Berlin 2010, Online-Ressource 2012, S. 265.
Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1873. Dreiundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1872, S. 415.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1878. Achtundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1877, S. 614 f.
- ↑ Andreas Roth: Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962). Vom unbequemen Südosteuropaexperten zum Kunstschützer. In: Wissenschaftliche Reihe, Ares Verlag, Graz 2020, ISBN 978-3-99081-024-8, S. 80.
- ↑ Claudia Schemmer: Kommunen auf dem Weg nach Europa, In: Wege nach Europa. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, (ZBLG) 2015, Band 78, Heft 1, Hrsg. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, S. 88.