Hans-Jürgen Vorsatz

Hans-Jürgen Vorsatz (* 1945 in Düsseldorf) ist ein deutscher Bildhauer.

Leben

Hans-Jürgen Vorsatz wurde im Jahr 1945 im damals noch preußischen Düsseldorf geboren. Zwischen 1960 und 1970 absolvierte er eine Ausbildung zum Bildhauer. Ab 1975 nahm er an verschiedenen Bildhauersymposien teil, so im westfälischen Anröchte und in Oberlethe bei Oldenburg. Er bezog 1976 für kurze Zeit ein Atelier in Mettmann. 1979 zog Vorsatz nach Duisburg um, wo er seine wichtigsten Arbeiten schuf. Er erhielt ein Atelier im Künstler- und Atelierhaus der Stadt Duisburg in der Goldstraße 15.[1]

1981 war er Teilnehmer eines Bildhauersymposiums, das vom Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg ausgerichtet wurde. 1982 wurde er zum Sprecher der freien, nicht gruppengebundenen Künstler Duisburgs ernannt. Das Amt übte er bis 1985 aus. 1985 gestaltete er einen Teil des Skulpturenwegs „Lapidea“ in Mayen. In den Jahren 1983 und 1987 nahm der Künstler am Austausch zwischen der Stadt Duisburg und dem Künstlerverband der UdSSR teil, einmal wurde er hier mit einem Preis für seine Arbeit ausgezeichnet.

Im Jahr 1993 erwarb das Lehmbruck Museum eine erste Skulptur des Künstlers, die er aus Anlass des Mauerfalls unter dem Namen „9. November 1989“ veröffentlicht hatte. Zwischen 2001 und 2004 war er der Organisator der Kulturnacht für bildende Kunst in Duisburg. Im Jahr 2007 war Vorsatz der Gestalter des Skulpturenpreises der DMSG, der von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft vergeben wird.

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

Hans-Jürgen Vorsatz arbeitet vor allem als Bildhauer. Dabei stehen die monumentalen Formen des Gesteins im Vordergrund. Besondere Bedeutung für das Werk des Künstlers hat dabei die Basaltlava der Eifel. Häufig ergänzt er seine Arbeiten um Eisenelemente, Pigmente und Bleimassen. Im Vordergrund stehen Dauerhaftigkeit und Beständigkeit, wenn auch alle Materialien im Laufe der Zeit Veränderungen ausgesetzt sind.[2] Im Jahr 2025 widmete das Lehmbruck-Museum Duisburg dem Künstler eine Werkschau.

Einzelausstellungen

  • 1978: Kunstkammer Manebrügge, Antwerpen
  • 1980: Galerie Christa Schübbe, Mettmann
  • 1980: Galerie de Eik, Antwerpen
  • 1981: Deutsche Bank, Duisburg
  • 1983: Lehmbruck Museum, Duisburg
  • 1990: Von der Heydt-Museum, Wuppertal
  • 1998: Versandhalle Grevenbroich, Grevenbroich
  • 2008–2009: Mercatorhalle, Duisburg
  • 2021: Salvatorkirche, Duisburg
„Partnerschaftsskulptur“ in Dülmen

Kunst im öffentlichen Raum

  • 1984: Ohne Titel (Seifenschale), vor dem Rathaus Hamborn, Duisburg-Hamborn
  • 1986: Skulptur, Gebag Duisburg, Duisburg-Dellviertel
  • 1987/1988: Technik-Natur, Duisburg–Dellviertel, mit Gerhard Losemann[3]
  • 1988, Skulptur „Partnerschaft“, Dülmen
  • 1991/1992: Skulpturale begehbare Brunnenanlage, Stadtwerke Duisburg, Duisburg-Dellviertel
  • 1993: Mahnmal Jüdische Richter und Anwälte, Duisburg-Mitte
  • 1999/2000: Platzgestaltung Widerstandsmahnmal, Moers
  • 2007: Skulptur „Kraftwerk II“, Stadtwerke Duisburg
  • 2025: Mahn- und Gedenkstätte für die Moorsoldaten, Moers-Meerbeck

Literatur

  • Christoph Brockhaus (Hg.): Seit Lehmbruck. Duisburger Künstlerportraits (= Duisburger Forschungen 54. Bd.). Mercator-Verlag, Duisburg 2008, ISBN 978-3-87463-407-6.
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Einzelnachweise

  1. Christoph Brockhaus (Hg.): Seit Lehmbruck. Duisburger Künstlerportraits (= Duisburger Forschungen 54. Bd.). Mercator-Verlag, Duisburg 2008, ISBN 978-3-87463-407-6. S. 376.
  2. Christoph Brockhaus (Hg.): Seit Lehmbruck. Duisburger Künstlerportraits (= Duisburger Forschungen 54. Bd.). Mercator-Verlag, Duisburg 2008, ISBN 978-3-87463-407-6. S. 292.
  3. Stadt Duisburg: Skulptur-Natur-Technik, abgerufen am 6. August 2025.