Han Fei

Han Fei (chinesisch 韓非 / 韩非, Pinyin Hán Fēi; * um 280 v. Chr. im Staat Han heute in der Region Xinzheng; † 233 v. Chr. im Staat Qin) war ein Philosoph aus dem Staat Han der chinesischen Zeit der Streitenden Reiche, der mit seinen Schriften als einer der letzten Hauptautoren der Lehre des Legalismus gilt.

In seinem Buch, nach ihm Hán Fēizǐ (韓非子 / 韩非子) oder kurz Hánzǐ (韓子 / 韩子 – „Meister Han“) benannt, werden die Grundlehren des Legalismus in 55 Abschnitten dargelegt. Han Fei soll ein Schüler des Xunzi gewesen sein. Nachdem er vergeblich versucht hatte, seine politischen Ideen in seinem Heimatstaat durchzusetzen, reiste er nach Qin, wo er vom Fürsten zunächst freundlich empfangen wurde. Kurz darauf fiel er jedoch einer Intrige des Li Si, eines weiteren Xunzi-Schülers, zum Opfer und wurde gezwungen, sein Leben durch Gift zu beenden.

Han Fei wurde neben Xunzi auch durch das Daodejing beeinflusst, das er als politischen Leitfaden auffasste und zu dem er den ersten Kommentar schrieb.

Die Angelpunkte seiner Lehre bilden das Gesetz (, ), die Methoden politischen Handelns ( / , shù) und die Macht ( / , shì). Hintergrund ist eine negative Anthropologie, in der die Menschen als von Natur aus schlecht angesehen werden. Eine geordnete Gesellschaft erfordert daher strenge staatliche Kontrolle und belegt Fehlverhalten mit schwersten Strafen. Die zugrunde liegenden Gesetze werden vom Herrscher festgelegt und gelten ausnahmslos für alle Untertanen. Sie müssen streng sein und mit unfehlbarer mechanischer Sicherheit eingreifen wie Naturgewalten.[1]

Han Fei veranschaulichte seine Lehre mittels Anekdoten und kurzen Geschichten.

Literatur

  • Die Kunst der Staatsführung : die Schriften des Meisters Han Fei, aus dem Altchinesischen übersetzt von Wilmar Mögling, Leipzig : Kiepenheuer, 1994
Wikisource: Han Feizi – Quellen und Volltexte (chinesisch)

Einzelnachweise

  1. Richard Wilhelm: in: Laotse Tao te king, chinesische Philosophie, erste Auflage 1999, ISBN 3-404-70141-0, Seite: 189.