Halauxifen-methyl

Strukturformel
Strukturformel von Halauxifen-methyl
Allgemeines
Name Halauxifen-methyl
Andere Namen
  • Methyl-4-amino-3-chlor-6-(4-chlor-2-fluor-3-methoxyphenyl)pyridin-2-carboxylat (IUPAC)
  • Arylex
Summenformel C14H11Cl2FN2O3
Kurzbeschreibung

weißer, pulvriger Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 943831-98-9
EG-Nummer (Listennummer) 695-056-1
ECHA-InfoCard 100.223.417
PubChem 16656802
ChemSpider 17590083
Wikidata Q27269251
Eigenschaften
Molare Masse 345,16 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

145,5 °C[1]

Siedepunkt

zersetzt sich vor dem Sieden bei 222 °C[1]

Dampfdruck

5.9·10−9 Pa (20 °C)[1]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser (1,83 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 373​‐​410
P: 260​‐​273​‐​314​‐​391​‐​501[2]
Toxikologische Daten
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Halauxifen-methyl ist ein synthetisches Herbizid aus der Gruppe der Picolinsäure-Herbizide, welches von Dow AgroSciences entwickelt und 2014 auf den Markt gebracht wurde.[1]

Eigenschaften

Halauxifen-methyl ist ein weißer, pulvriger Feststoff. Es löst sich nur sehr schwer in Wasser und organischen Lösungsmitteln. Mit einer Halbwertszeit von bis zu 43 Tagen in Feldstudien ist es moderat persistent. In wässrigem Medium photolysiert es sehr schnell innerhalb weniger Minuten.[1]

Darstellung

Halauxifen kann in einer mehrstufigen Reaktion hergestellt werden. Wesentliche Reaktion ist die Suzuki-Kupplung von 4-Acetamido-3,6-dichlorpyridin-2-carbonsäuremethylester mit 2-(4-Chlor-2-fluor-3-methoxyphenyl)-1,3,2-dioxaborinan. Anschließend wird die Aminogruppe entschützt, wodurch das Halauxifen-methyl entsteht.[3]

Verwendung und Wirkungsweise

Halauxifen-methyl wird als Herbizid im Anbau von Getreide, wie Weizen und Gerste verwendet. Dabei wirkt es gegen breitblättrige Unkräuter. Der Wirkstoff ist ein synthetisches Auxin. Dabei stört er das Wachstumshormon-System und greift in die Biosynthese von Ethen sowie Abscisinsäure ein. Dadurch wird in der Pflanze eine Überproduktion dieser beiden Stoffe verursacht. Dies führt zur beschleunigten Alterung (Seneszenz) und zuletzt zum Absterben der Pflanze.[1][4]

Zulassung

Halauxifen-methyl ist als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union und in der Schweiz zugelassen. In vielen EU-Mitgliedstaaten, darunter auch in Österreich und Deutschland, sowie in der Schweiz sind Pflanzenschutzformulierungen erhältlich, die Halauxifen-methyl enthalten. Meist wird es als Kombipräparat mit anderen Herbizid-Wirkstoffen wie Picloram, Florasulam, Fluroxypyr, Cloquintocet und weitere verwendet.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Halauxifen-methyl in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 17. April 2025.
  2. a b Sicherheitsdatenblatt. (PDF; 138 kB) LGC GmbH, 15. Februar 2023, abgerufen am 17. April 2025.
  3. Peter Jeschke: Manufacturing Approaches of New Halogenated Agrochemicals. In: European Journal of Organic Chemistry. Band 2022, Nr. 12, 29. März 2022, doi:10.1002/ejoc.202101513.
  4. Jiaqi Xu, Xudong Liu, Richard Napier, Liyao Dong, Jun Li: Mode of Action of a Novel Synthetic Auxin Herbicide Halauxifen-Methyl. In: Agronomy. Band 12, Nr. 7, 12. Juli 2022, S. 1659, doi:10.3390/agronomy12071659.
  5. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Halauxifen-methyl in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Halauxifen-methyl“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 13. Mai 2025.