Haidt (Hof)

Haidt
Kreisfreie Stadt Hof (Saale)
Koordinaten: 50° 20′ N, 11° 57′ O
Höhe: 508 m ü. NHN
Einwohner: 200 (3. Jan. 2007)[Ohne Beleg]Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/NoEinwQuelle
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95028
Vorwahl: 09281
Ortskern mit Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr und Teich
Ortskern mit Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr und Teich
Alter Wegweiser

Haidt ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Hof in Oberfranken.[1] Die Gemarkung Haidt liegt teils auf dem Gemeindegebiet von Gattendorf (Gemarkungsteil 0), teils auf dem Gemeindegebiet von Hof (Gemarkungsteil 1). Sie hat eine Fläche von 11,394 km² und ist in 1130 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 10083,51 m² haben.[2] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gattendorfer Gemeindeteile Gumpertsreuth, Neuenreuth, Oberhartmannsreuth, Oberhöll und Unterhöll (zum Teil).[3]

Geografie

Das Dorf liegt am Krebsbach, einem rechten Zufluss der Sächsischen Saale. Im Westen befindet sich der Gewerbepark Hochfranken und ein Golfplatz. Die Bundesstraße 173 führt nach Hof (2,8 km südwestlich) bzw. zur Anschlussstelle 2 der Bundesautobahn 93 (2,3 km nordöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Leimitz (1,8 km südlich) und zum Luitpoldhain (1,5 km südwestlich).[4]

Geschichte

1348 stiftete Gertrude von Uttenhofen dem Kloster Hof den sogenannten Rödelshof (=Haus Nr. 4 von Haidt nach der Bayerischen Uraufnahme). 1390 waren neben dem Kloster Hans von Feilitzsch und Hermann von Dobeneck. 1502 bestand Haidt aus 13 Anwesen.[5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Haidt aus neun Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bayreuthische Stadtvogteiamt Hof. Grundherren waren das Klosteramt Hof (1 Anwesen) und das Kastenamt Hof (8 Anwesen).[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand Haidt dem Justiz- und Kammeramt Hof. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Haidt dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Trogen zugewiesen.[7] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Haidt mit den Orten Gumpertsreuth, Knollenhaus, Oberhartmannsreuth, Oberhöll und Unterhöll. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Hof zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Hof (1919 in Finanzamt Hof umbenannt). Ab 1862 gehörte Haidt zum Bezirksamt Hof (1939 in Landkreis Hof umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Hof (1879 in Amtsgericht Hof umgewandelt). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gemeindegebiet Neuenreuth gegründet. 1964 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 11,369 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Haidt am 30. April 1978 aufgelöst: die Gemeindeteile Gumpertsreuth, Neuenreuth, Oberhartmannsreuth, Oberhöll und Unterhöll kamen zur Gemeinde Gattendorf,[9] das Dorf Haidt wurde in die Stadt Hof eingegliedert.[10][11][12]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Haidt

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 307 357 413 411 480 523 491 512 474 439 442 415 432 469 519 444 442 432 369 531 530 534 495 423
Häuser[13] 62 63 62 64 63 64 78
Quelle [7] [14] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [24] [14] [14] [14] [25] [14] [8] [26]

Ort Haidt

Jahr 1799 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2007
Einwohner 79 74 106 124 91 108 149 178 170 166 205 200
Häuser[13] 9 13 13 16 17 22 56
Quelle [6] [7] [15] [17] [20] [22] [24] [25] [8] [26] [27]

Religion

Haidt ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Michaelis (Hof) gepfarrt.[8]

Kultur und Öffentliche Einrichtungen

Die Bedeutung von Pferden lässt sich in Haidt ganz klar ablesen

Haidt hat größere Bedeutung im Pferdesport. So gibt es einen Reiterhof und Reitsportanlagen. Es finden regelmäßig Reitturniere statt.[28]

In Haidt hat die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Hof ein Feuerwehrhaus, die Wache 7 Leimitz-Haidt. Aufgrund von Personalmangel wurde die Wache im Jahr 2013 aufgelöst, die aktiven Feuerwehrleute gliederten sich der Wache Leimitz an.[29]

Verkehr

Bis 2019 wurde Haidt von der Linie 21 (Hof nach Plauen) an die Stadt angebunden.[30] Seitdem fährt die Linie 7 von Leimitz und Haidt über das Stadtzentrum nach Krötenhof.[31]

Literatur

Commons: Haidt (Hof) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Stadt Hof, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Februar 2022.
  2. Gemarkung Haidt (091886). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 15. Mai 2025.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Mai 2025.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. D. Herrmann, H. Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 250.
  6. a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 469.
  7. a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 44 (Digitalisat). Für die Gemeinde Haidt zuzüglich Gumpertsreuth (S. 41) und Hartmannsreuth (S. 46).
  8. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 684 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 93, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 5).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 87, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 4).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 670 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  12. Hof > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Mai 2025.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 881–882, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 137 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1054, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 152 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 998–999 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 152 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1047–1048 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 152 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1081 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 929–930 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 287 (Digitalisat).
  28. https://www.fnverlag.de/fn-erfolgsdaten/veranstaltung/25550/-Hof-HaidtOfr
  29. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ffwhof.de
  30. Unbekannte Überschrift. In: freiepresse.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Februar 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.freiepresse.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  31. https://www.stadtwerke-hof.de/bus/linien