Haftanstalt Halden

Zellentrakt

Die Haftanstalt Halden ist das zweitgrößte Gefängnis Norwegens in Halden. Das Hochsicherheitsgefängnis ist seit dem 1. März 2010 in Betrieb. Insgesamt hat es 252 Plätze. Es wurde vom Architekten Erik Møller entworfen. Im Mai 2010 wurde das Gefängnis in der amerikanischen Zeitschrift Time als „das humanste Gefängnis der Welt“ bezeichnet.[1][2][3] Die Wärter in Halden tragen keine Schusswaffen. Die Anlage ist als Dorf konzipiert.[4]

Ausstattung

Eine typische Gefängniszelle in der Haftanstalt verfügt über einen Flachbildfernseher, eine eigene Toilette und Dusche, einen Kühlschrank und Schränke. Die Fenster sind nicht vergittert. Die Ausstattung wird daher öfter mit der eines Hotelzimmers verglichen.[5] Das Gefängnis verfügt darüber hinaus noch über gesonderte Sicherheitszellen und eine Abteilung zur Behandlung von Drogensucht.

„Normalitätsprinzip“

Das Leben im Gefängnis soll nach Angaben des Direktors Are Høidal „so weit wie [für ein Gefängnis] möglich dem Alltag außerhalb der Mauer ähneln [...].“ Halden verfügt über eine Werkstatt und eine Schule. Dort verdienen die Insassen etwas Geld. Zudem hat die Anlage einen Sportplatz. Ihre alltägliche Beschäftigung können sich die Insassen zum Großteil selbst aussuchen. Allerdings werden sie zwischen 20:30 Uhr und 7:30 Uhr in ihren Zellen eingeschlossen. Zudem gibt es für sie keinen Zugang zu Internet und Mobiltelefonen.[6]

Einzelnachweise

  1. Halden Prison, Development in Norway, Europe. e-architect, abgerufen am 21. Dezember 2010.
  2. Norway Builds the World's Most Humane Prison. 10. Mai 2010, abgerufen am 27. Juli 2011.
  3. World's poshest prison? Cells with en-suite bathrooms and no window bars (plus £1m Banksy-style art). In: dailymail.co.uk. 12. Mai 2010, abgerufen am 8. Januar 2017.
  4. Silvia Aeschbach: Mehr Ferienanlage als Gefängnis. In: tagesanzeiger.ch. 27. Juli 2011, abgerufen am 8. Januar 2017.
  5. Amelia Gentleman: Inside Halden, the most humane prison in the world. In: The Guardian. 18. Mai 2012, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 28. Juli 2025]).
  6. Katrin Zeug, Andreas Lebert: Hochsicherheitsgefängnis in Norwegen: "Die Gefangenen waren erst einmal schockiert". In: Die Zeit. 16. April 2022, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 28. Juli 2025]).

Koordinaten: 59° 8′ 25,7″ N, 11° 17′ 11,6″ O