Hălchiu
| Hălchiu Heldsdorf Höltövény | |||||
|---|---|---|---|---|---|
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| Basisdaten | |||||
| Staat: | |||||
| Historische Region: | Siebenbürgen | ||||
| Kreis: | Brașov | ||||
| Koordinaten: | 45° 46′ N, 25° 33′ O | ||||
| Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
| Höhe: | 507 m | ||||
| Fläche: | 56,67 km² | ||||
| Einwohner: | 4.560 (1. Dezember 2021[1]) | ||||
| Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner je km² | ||||
| Postleitzahl: | 507080 | ||||
| Telefonvorwahl: | (+40) 02 68 | ||||
| Kfz-Kennzeichen: | BV | ||||
| Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2]) | |||||
| Gemeindeart: | Gemeinde | ||||
| Gliederung: | Hălchiu, Satu Nou | ||||
| Bürgermeisterin : | Ioana Drugan (PNL) | ||||
| Postanschrift: | Str. Feldioarei, nr. 1 loc. Hălchiu, jud. Brașov, RO–507080 | ||||
| Website: | |||||
Hălchiu (deutsch Heldsdorf, siebenbürgisch-sächsisch Hälzdref, ungarisch Höltövény) ist eine Gemeinde im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Geographische Lage

Der Ort Hălchiu befindet sich im historischen Burzenland am Bach Vulcănița (Neugraben); an der Kreisstraße (Drum județean) DJ112A 16 km von der Kreishauptstadt Brașov (Kronstadt), 11 km von Codlea (Zeiden) und 8 km von Feldioara (Marienburg) entfernt.
Geschichte
Die Ortsgründung erfolgte nach der Verleihung des Burzenlandes an die Deutschordensritter (mehr dazu hier). Heldsdorf wurde erstmals als freie Gemeinde des früheren Burzenländer Distrikts in einem königlichen Privileg aus dem Jahre 1377 erwähnt. Ein Jahr danach ist in den Urkunden ein Flurstreit verzeichnet, der einen Vergleich mit der Nachbargemeinde Marienburg nach sich zog.
Während des großen Türkeneinfalls (1421) wurde das Dorf stark verwüstet, so dass ihm König Sigismund zunächst für ein Jahr und danach für zehn Jahre die Steuern erließ.
In einer Beurkundung (1471) der Grundherrschaft Kronstadts über Neudorf ist der Ortsvorsteher Venceslaus aus Heldsdorf Zeuge.
Die Steuererhebung aus dem Jahre 1510 verzeichnete in Heldsdorf: 100 Hauswirte, vier Witwen, vier arme Leute, fünf Hirten, je einen Müller, Amtsdiener, Schulmeister und Glöckner sowie ein Kirchenhaus und vier wüste Häuser.
In gemeinsamer Anstrengung legten die Heldsdorfer zusammen mit den Bewohnern aus Wolkendorf, Zeiden und Marienburg 1517 den Neugraben an, der die Burzen mit der Homorod verbindet.
Weitere türkische Einfälle erfolgten 1432 bzw. 1438 und bewogen die Einwohner, ihre Kirchenburg zu errichten.
Im Unterschied zu den meist kreisförmigen Ringmauern der Kirchenburgen im Burzenland entstand hier ein rechteckiger, doppelter Mauergürtel mit Wehrtürmen an den Ecken, umgeben von einem Wassergraben. Die gesamte Wehranlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum Neubau der Schule und des Rathauses abgetragen.
Von den kriegerischen Ereignissen im 16. und 17. Jahrhundert wurden auch die Heldsdorfer nicht verschont. 1599 fiel die Kirchenburg in die Hände der Truppen Michaels des Tapferen, des Fürsten der Walachei. 1658 waren es Türken und Tataren, die 1683 auch das gesamte Vieh des Dorfes raubten. 1705 plünderten kaiserliche Soldaten und 1708 die Kuruzen den Ort.
In den Jahren 1718 bis 1719 erlagen 567 Heldsdorfer der Pest – davon 133 rumänische Bewohner und 19 Ortsfremde.
Am 14. Januar 1945 wurden insgesamt 306 Bewohner Heldsdorfs in die Sowjetunion deportiert. 47 Menschen überlebten die Deportation nicht.[3]


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Demografie
Die Bevölkerung von Hălchiu entwickelte sich wie folgt:
| Volkszählung | Ethnie | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | Rumänen | Ungarn | Deutsche | Andere | |||
| 1850 | 1.961 | 372 | - | 1.480 | 109 | |||
| 1920 | 2.786 | 458 | 188 | 2.139 | 1 | |||
| 1941 | 2.775 | 502 | 127 | 2.145 | 1 | |||
| 1966 | 3.440 | 1.753 | 57 | 1.629 | 1 | |||
| 1977 | 3.742 | 2.044 | 125 | 1.573 | - | |||
| 1992 | 2.752 | 2.362 | 117 | 273 | - | |||
| 2002 | 2.989 | 2.683 | 169 | 112 | 25 Roma | |||
| 2021[4] | 3.350 | ? | ? | ? | ? | |||
Seit der offiziellen Erhebung von 1850 wurde in Hălchiu die höchste Einwohnerzahl 1977 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen wurde der Magyaren wurde 2002, der Deutschen 2.166 1930 registriert.[5]
Im Jahre 2009 wurden noch 126 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde gezählt (Siebenbürger Sachsen).[6]
Sehenswürdigkeiten
- Die orthodoxe Kirche Sf. Arhangheli Mihail și Gavril[7] 1791 und die Kirchenmauer im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
- Die evangelische Kirche[9] wurde 1807 nach dem Einsturz des Mittelschiffs in Folge eines Erdbebens von 1802 neu errichtet und steht unter Denkmalschutz.[8] Die Mauern der Kirchenburg wurden 1895 abgetragen womit die neue Schule und der große Saal errichtet wurden. Der Flügelaltar ist mit seiner Höhe von 4,78 Meter und einer Breite von 7,70 Meter einer der größten Flügelaltäre Siebenbürgens.[3] Die erste Orgel gab es zwischen 1709 und 1785, diese wurde mit einer neuen ersetzt, welche 1802 anlässlich des großen Erdbebens zerstört wurde, 1808 wurde eine neue Orgel eingebaut. Der alte Blasebalg der Orgel wurde 1939 durch ein elektrisches Gebläse ersetzt. Die heutigen Glocken werden seit 1982 elektrisch betrieben und klingen in einem DES-Dur-Geläute.[10]
- Das Rathaus 1848 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8]
- Die Anwesen der Fam. Roth (Haus Nr. 569) 1781 errichtet, der Fam. Colțea (571) 1773 errichtet und das der Fam. Depner (124) im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
Persönlichkeiten
- Sabine Wagner (* 1966), deutsche Handballspielerin
Literatur
- Martin Rill: Das Burzenland. Städte, Dörfer, Kirchenburgen. Edition Wort und Welt, München 1999, ISBN 3-932413-03-2.
Weblinks
- Heldsdorf bei siebenbuerger.de
- Webpräsenz der HG Heldsdorf („Heimatgemeinschaft Heldsdorf“)
- Hălchiu bei ghidulprimariilor.ro
Quellen
- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 27. September 2024 (rumänisch).
- ↑ a b Heldsdorfer Chronik in der Webdarstellung der Heimatgemeinschaft Heldsdorf
- ↑ Die Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden im Kreis Brașov, ohne Angaben zu Ethnien bei citypopulation.de.
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 513 kB; ungarisch).
- ↑ Dieter Drotleff: Pfarrer, Kuratoren, Seelenzahlen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung. Beilage: Karpatenrundschau, 4. März 2010, S. 3.
- ↑ Die orthodoxe Kirche in Hălchiu bei biserici.org abgerufen am 14. September 2025 (rumänisch).
- ↑ a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB).
- ↑ Die evangelische Kirche in Hălchiu bei biserici.org abgerufen am 14. September 2025 (rumänisch).
- ↑ Drei Glocken aus dem Kirchturm bei heldsdorf.de

