Gymnasium Zwiesel
| Gymnasium Zwiesel | |
|---|---|
| Schulform | Naturwissenschaftlich-technologisches, sprachliches und wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium |
| Schulnummer | 0341 |
| Gründung | 1957 als Oberrealschule, bereits 1952 als Realschule |
| Adresse | Dr.-Schott-Straße 54 |
| Ort | Zwiesel |
| Land | Bayern |
| Staat | Deutschland |
| Koordinaten | 49° 1′ 7″ N, 13° 13′ 39″ O |
| Träger | Landkreis Regen (Sachaufwand) |
| Schüler | 605 (Stand: 2023/24)[1] |
| Lehrkräfte | 51 hauptamtliche (Stand: 2023/24)[1] |
| Leitung | Martin Huber |
| Website | gymnasium-zwiesel.de |
Das Gymnasium Zwiesel ist ein staatliches Gymnasium im niederbayerischen Zwiesel. Neben dem Dominicus-von-Linprun-Gymnasium Viechtach ist es eines von zwei Gymnasien im Landkreis Regen.
Geschichte
Bereits 1939 gab es erste Bestrebungen, eine Oberrealschule in Zwiesel zu errichten. 1949 reichte der Zwieseler Stadtrat dann erstmalig ein Gesuch beim Bayerischen Landtag ein. Nach einstweiliger Ablehnung wurde die Errichtung nach erneutem Antrag doch genehmigt. Mit Wirkung zum 2. September 1952 wurde somit eine staatliche Realschule errichtet. Die vom Elternbeirat geforderte Angliederung einer Oberstufe wurde 1957 beschlossen. Von da an trug die Schule die Bezeichnung Oberrealschule, bis diese 1964 schließlich aufgrund des Hamburger Abkommens der Bezeichnung Gymnasium wich. 1961 wurde der erste Abitur-Jahrgang entlassen.
Seit 1976 finden mit den Edgar-Lüscher-Seminaren jährlich Wochenendseminare für Physiklehrer-Fortbildung in Bayern statt.
1987 wurde der Förderverein Freunde des Gymnasiums Zwiesel gegründet.
2002 genehmigte das Kultusministerium die Einführung einer dritten Fremdsprache. 2011 kam mit dem wirtschaftswissenschaftlichen Zweig eine dritte Ausbildungsrichtung hinzu.
Das Schulgebäude wurde mehrfach erweitert, so etwa Ende der 1960er und in den 1990ern. 1977 wurde erstmals eine zweite Turnhalle errichtet. 2017 wurde mit einer umfangreichen Generalsanierung begonnen. Um den Mangel an Klassenräumen während der Arbeiten aufzufangen, wurde zunächst der südliche Anbau aufgestockt. Anschließend wurde der mittlere und älteste Gebäudeteil saniert und ebenfalls aufgestockt. Stand 2025 ist die Sanierung mit Ausnahme der Erweiterung der Außenanlage abgeschlossen.
Von 2017 bis 2021 fand für zwei Jahrgänge ein bayernweit einmaliges Pilotprojekt statt, das Schülern aus Tschechien ermöglichte, das bayerische Abitur abzulegen. Während die 10. Klasse eine Einführungsklasse mit zusätzlichem Deutschunterricht darstellte, waren die tschechischen Schüler in den Jahrgangstufen 11 und 12 mit den deutschen Mitschülern gemischt. Etwa zwei Dutzend tschechischer Schüler legten so das bayerische Abitur erfolgreich ab.
Schulprofil
Das Gymnasium Zwiesel bietet seit 2011 drei Ausbildungszweige:
- Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium: Ab der achten Jahrgangsstufe bilden Physik und Chemie den Schwerpunkt; Informatik ist in der neunten und zehnten Jahrgangsstufe eigenständiges Pflichtfach.
- Sprachliches Gymnasium: Ab der achten Jahrgangstufe wird eine dritte Fremdsprache erlernt, in diesem Fall Spanisch
- Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium: Ab der achten Jahrgangsstufe zusätzliche Fokussierung auf die wirtschaftswissenschaftlichen Fächer Wirtschaft und Recht (Kernfach) sowie Wirtschaftsinformatik.
Die Fremdsprache Englisch ist ab der fünften Jahrgangsstufe verpflichtend; ab der sechsten Jahrgangsstufe kann zwischen Latein oder Französisch gewählt werden. Bei Wahl des sprachlichen Gymnasiums kommt ab der achten Jahrgangsstufe Spanisch hinzu. Alle Fremdsprachen können bei ausreichender Schülerzahl auch in der Oberstufe belegt werden. Das Ablegen der jeweiligen Abiturprüfung ist dann ebenfalls möglich.
Etablierte Wahlfächer und Arbeitsgruppen sind der Unter- und Oberstufenchor, Theatergruppen wie die Tanz- und Theaterwerkstatt, die Schriftstellerwerkstatt, der Pluskurs Volksmusik, Tschechisch und die Schülerzeitung.
Die Schule bietet eine offene Ganztagsschule und seit September 2017 ein Mentorenprogramm für Hochbegabte an.
Das Gymnasium ist als Mint-freundliche Schule, Fairtrade School und als Inklusionschule zertifiziert. Sie ist zudem Partnerschule des Wintersport, Referenzschule für Medienbildung, Partnerschule des Nationalparks Bayerischer Wald und Waldwasser-Schule. Die Schule wurde 2017 mit dem Brückenbauer-Preis und 2022 mit dem „Digital geht's weiter!“-Preis für Projekte in Coronazeiten ausgezeichnet.
Es besteht seit 2011 eine Partnerschaft mit dem Gymnasium im tschechischen Vodňany. Aufgrund der Grenznähe sind Projekte – wie bspw. Schüleraustausche – mit dem Nachbarland Tschechien fester Bestandteil des Schullebens.
Ehemalige
- Heinz Wölfl (1953–2011), Verwaltungsjurist und Kommunalpolitiker
- Johannes Brantl (* 1968), Theologe
- Michael Emanuel Bauer (* 1974), Komponist
- Alexander Straßner (* 1974), Politikwissenschaftler und Hochschullehrer
- Ronny Raith (* 1976), Politiker und Jurist
- Michael Adam (* 1984), Politiker
- Fabian Bekelaer (* 1990), ehemaliger Biathlet
Bekannte Lehrer
- Siegfried Schriml (1927–2016), Kunstlehrer und Künstler
- Paul Kestel (1931–2023), Politiker
- Nicolae Roșu (* 1943), deutsch-rumänischer Bildhauer
- Bianca Schiller, geb. Eder (* 1981), ehemalige Fußballspielerin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Gymnasium Zwiesel in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 5. September 2025.