Guy Mintus

Guy Mintos im April 2024

Guy Mintus (hebräisch גיא מינטוס; * 24. August 1991 in Israel) ist ein israelischer Jazz- und Weltmusiker (Piano, auch Gesang, Komposition), der genreübergreifend tätig ist.

Leben und Wirken

Mintus, der in Hod haScharon aufwuchs und erst mit zehn Jahren mit den Klavierstunden begann, entdeckte mit 13 Jahren über Thelonious Monk den Jazz; zunächst wurde er von Amit Golan unterrichtet, der sein Mentor wurde. Bis zur Ableistung des Wehrdienstes absolvierte er eine Ausbildung als Konzertpianist am Israelischen Konservatorium. Mit 21 Jahren zog er in die USA,[1] wo er zunächst am Berklee College of Music in Boston studierte und dann in New York City an der Manhattan School of Music seinen Abschluss machte.[2]

Seit 2014 gibt Mintus Solokonzerte. Sein eigenes Trio besteht seit 2016, zunächst mit Tamir Shmerling am Bass und Philippe Lemm am Schlagzeug; sein selbstproduziertes Debütalbum A Home in Between (2017) wurde vom Down Beat als Editor’s Pick ausgewählt und führte zur Einladung, mit der Band im Jazz at Lincoln Center in New York aufzutreten.[2] 2019 folgte sein nächstes Trio-Album mit dem Titel Connecting the Dots beim französischen Label Jazz Family. Mit seinem dritten Album A Gershwin Playground, das Ende 2020 im Trio mit Oren Hardy am Bass und Yonatan Rosen am Schlagzeug bei Enja erschien,[3] ist ihm nach Ansicht des Deutschlandfunks „eine große Hommage an George Gershwin gelungen;“[4] vom Down Beat wurde das Album mit viereinhalb (von fünf) Sternen bewertet.[5] Weiterhin arbeitete er mit Jon Hendricks, Trilok Gurtu, Pastora Galván, Maalem Hassan BenJaafar, Arturo O’Farrill & dem Afro Latin Jazz Orchestra sowie der Ska-Punk-Band Streetlight Manifesto[2] und Meistermusikern aus der Türkei, Griechenland, Iran, Marokko, Aserbaidschan, Kuba, Indien und Mali.

Bereits 2018 führte Mintus mit dem Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie unter Leitung von Mark Mast in Landshut die Rhapsody in Blue auf,[4][6] sowie ein eigenes Werk, das von der Reise der Juden arabischer Herkunft inspiriert ist, die in der Frühzeit Israels in das Land einwanderten.[2] In weiteren Konzerten trat er als Solist mit den Wiener Symphonikern, dem Kyiv Fantastic Orchestra, dem Israel Chamber Orchestra oder dem Jerusalem Symphony Orchestra, aber auch mit Bigbands auf.

Als Komponist erhielt Mintus vom American Composers Orchestra, dem Jerusalem Symphony Orchestra, dem Jerusalem East & West Orchestra, dem Imani Chamber Winds Festival, dem Allumer Horn Quartet und der Schwarz Foundation Werkaufträge.[2]

Preise und Auszeichnungen

Mintus errang 2016 den zweiten Platz sowie den Publikumspreis bei der Parmigiani Jazz Solo Piano Competition des Montreux Jazz Festivals. Als Komponist erhielt er 2015 ebenso wie 2016 einen „Herb Alpert Young Jazz Composer Award“ der ASCAP[2] sowie 2018 den ASCAP Foundation Leonard Bernstein Award.

Commons: Guy Mintus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stacey Dresner: Israeli musician Guy Mintus brings to Hartford “a whole lot of Gershwin” – and some surprises too. In: Southern New England Jewish Ledger. 16. November 2021, abgerufen am 24. August 2025 (englisch).
  2. a b c d e f Guy Mintus. In: All About Jazz. Abgerufen am 24. August 2025 (englisch).
  3. Martin Laurentius: Guy Mintus Trio A Gershwin Playground. In: Jazz thing. 25. Januar 2021, abgerufen am 24. August 2025.
  4. a b Katrin Wilke: „Gershwin ist Teil meiner DNA“. In: Deutschlandfunk. 8. Januar 2021, abgerufen am 24. August 2025.
  5. Bob Doerschuk: Guy Mintus Trio A Gershwin Playground. In: Down Beat. 2021, abgerufen am 24. August 2025 (englisch).
  6. Rhapsody in Blue. In: YouTube. 2019, abgerufen am 24. August 2025.