Gustav Henoch
Gustav Henoch (* 17. Mai 1834 in Gleißen in der Neumark; † 4. September 1898 in Gotha[1]; vollständiger Name: Gustav Maria Joseph Wilhelm Ferdinand Henoch) war ein deutscher Ingenieur, der in Deutschland und Österreich in den Bereichen Bergbau und Wasserversorgung tätig war. Er war unter anderem der Erfinder einer 1858 in Österreich privilegierten (≈ patentierten) Sicherheitslampe für Steinkohlen-Bergwerke.[2]
Leben und Wirken
Henoch war jüdischer Abstammung und wuchs als Sohn von Ludwig Henoch im Herzogtum Nassau auf. Später konvertierte er zur evangelischen Konfession. Nach einiger Zeit in der nassauischen Residenzstadt Wiesbaden war er als Oberbergingenieur bei Direktion der unternehmenseigenen Bergwerke der k.k. privilegierten Österreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft in Wien tätig[3], wo er bis 1864 blieb. Danach ging er nach Plauen im Vogtland (Königreich Sachsen), wo er nach dem frühen Tod seiner ersten Frau 1868 eine zweite Ehe schloss. In Plauen war er seit 1865 für die Planung und Ausführung der Wasserversorgung zuständig. Auch die Anlagen der Wasserwerke in Reichenbach, Altenburg, Chemnitz, Schneeberg[4] und Gotha gehen auf ihn zurück. Deshalb erhielt er mehrere Orden und Auszeichnungen und bekam am 6. November 1865 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Plauen verliehen.[5] Das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha zeichnete ihn im November 1872 mit dem Ehrentitel eines Geheimen Baurats aus, zu dieser Zeit war er noch in Altenburg ansässig und trug bereits den Titel Baurat.[6]
Schriften
- Sicherheitslampe für Steinkohlengruben. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-Vereines, 10. Jahrgang 1858, S. 9–11.
- Über die von der französischen Regierung in der Sahara unternommenen artesischen Bohrungen. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-Vereines, 10. Jahrgang 1858, S. 109 f.
- Quellenbildung mit Bezug auf die Quellen im Milmesthale. In: Vogtländischer Anzeiger vom 17./18. Mai 1865.
Weblinks
- Familiengeschichte Henoch auf familienbuch-euregio.de
Einzelnachweise
- ↑ Lichtenstein-Callnberger Tageblatt vom 10. September 1898
- ↑ Verzeichniss der im Jahre 1858 vom k. k. Privilegien-Archive einregistrierten neu verliehenen und verlängerten Priviilegien. S. 3 (Sonderbeilage der Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-Vereines, 10. Jahrgang 1858).
- ↑ Autorenangaben zu den 1858 in der Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-Vereines veröffentlichten Artikeln (vergleiche Schriften)
- ↑ Erzgebirgischer Volksfreund vom 10. Oktober 1866.
- ↑ Stadt Plauen (Hrsg.) Plauen 900. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Sandstein, Dresden 2021, ISBN 978-3-95498-626-2, S. 210.
- ↑ Regierungs-Blatt für das Herzogthum Coburg vom 30. November 1872, Spalte 633/634.