Gustav Adolf von der Pfalz

Gustav Adolf von der Pfalz (* 14. Januar 1632 in Den Haag; † 9. Januar 1641 in Den Haag, Grabstätte in der Hof- und Kollegiatskapelle, später französische Klosterkirche, Den Haag, Niederlande) war ein deutscher Prinz aus der Nebenlinie Pfalz-Simmern des Hauses Wittelsbach. Er war der Sohn des Winterkönigs Friedrich V. und seiner Ehefrau Elizabeth Stuart.

Darstellung Gustav Adolf von der Pfalz in dem Gemälde "The Triumph of the Winter Queen" von Gerrit van Honthorst.
Darstellung Gustav Adolf von der Pfalz in dem Gemälde The Triumph of the Winter Queen von Gerrit van Honthorst.

Geschwister

Geschwister von Gustav Adolf von der Pfalz
1. Heinrich Friedrich (* 11. Januar 1614 in Heidelberg; † 17. Januar 1629 in der Nähe von Haarlem ertrunken, Grabstätte im St. Vinzent Kloster oder in der Prinzenkirche in ’s-Gravenhage, Niederlande), Kurprinz von der Pfalz
2. Karl Ludwig (* 22. Dezember 1617 in Heidelberg; † 28. August 1680 bei Edingen), Kurprinz und nachmaliger Kurfürst von der Pfalz
3. Elisabeth (* 26. Dezember 1618 in Heidelberg; † 8. Februar 1680 im Stift Herford, Grabstätte im Herforder Münster, seit dem 30. April 1667 Äbtissin zu Herford (Westfalen))
4. Ruprecht (* 27. Dezember 1619 in Prag; † 29. November 1682 in London, Grabstätte in der Westminster-Abtei, London), seit 1643 Duke of Cumberland, britischer Admiral, Gouverneur von Windsormorganatisch mit Lady Bellamont und später mit Margarete Hewes
5. Moritz (* 6. Januar 1621 in Küstrin; † September 1652, verschollen, wahrscheinlich bei einem Schiffbruch auf hoher See oder als Gefangener in Algier gestorben)
6. Louise Maria „Luise-Hollandine“ (* 18. April 1622 in Den Haag; † 11. Februar 1709 im Kloster Maubuisson, Grabstätte im Zisterzienserinnenkloster Maubuisson in Saint-Ouen-l’Aumône, Département Val-d’Oise, Frankreich), seit 1664 Äbtissin zu Maubuisson
7. Ludwig (* 31. August 1623 in Den Haag; † 24. Dezember 1623 ebd., Grabstätte im St. Vinzent-Kloster oder in der Prinzenkirche in ’s-Gravenhage, Niederlande)
8. Eduard (* 5. Oktober 1625 in Den Haag; † 13. März 1663 in Paris, Grabstätte in der Klosterkirche Val de Grace, Paris) ⚭ seit 1645 mit Anna Gonzaga (* 1616; † 6. Juli 1684), Prinzessin von Nevers, Mantua und Monferrat
9. Henriette Marie (* 17. Juli 1626 in Den Haag; † 18. September 1651 in Sárospatak, Grabstätte in der St. Michaels-Kirche, Karlsburg, heute Alba Iulia, Rumänien) ⚭ seit dem 16. Mai 1651 in Patak mit Sigismund II. Rákóczi (* 14. Juli 1622; † 4. Februar 1652 in Făgăraș, Grabstätte in der St. Michaels-Kirche, Karlsburg, heute Alba Iulia, Rumänien), Graf von Mongatsch
10. Philipp (* 16. September 1627 in Den Haag; 16. Dezember 1650 in der Schlacht bei Rethel gefallen, Grabstätte in der Pfarrkirche Saint Charles, Sedan), lothringischer Reiterobers
11. Charlotte (* 19. Dezember 1628 in Den Haag; † 24. Januar 1631 in Den Haag, Grabstätte in der Hof- und Kollegiatskapelle, später französische Klosterkirche, Den Haag, Niederlande)
12. Sophie (* 14. Oktober 1630 in Den Haag; † 8. Juni 1714 in Herrenhausen, Grabstätte im Welfenmausoleum im Berggarten Herrenhausen in Hannover); ⚭ seit dem 17. Oktober 1658 in Heidelberg mit Ernst August, Kurfürst von Hannover
13. Gustav Adolf (* 14. Januar 1632 in Den Haag; † 9. Januar 1641, Grabstätte in der Hof- und Kollegiatskapelle, später französische Klosterkirche, Den Haag, Niederlande)

Leben

Gustav Adolf von der Pfalz wurde 1632 als das jüngste von dreizehn Kindern des pfälzischen Kurfürsten und abgesetzten böhmischen Königs Friedrich V. und dessen Ehefrau, der englischen Prinzessin Elizabeth Stuart in Den Haag geboren, wo seine Eltern nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg im Exil lebten. Er wurde benannt nach dem großen Schwedenkönig Gustav II. Adolf, mit dem seine Eltern in enger Freundschaft standen. Durch seine Mutter war der junge Prinz mit dem Haus Stuart und durch seinen Vater mit den Häusern Wittelsbach und Oranien verwandt. Sein Vater starb am 29. November 1632, bevor Gustav Adolf sein erstes Lebensjahr vollendete. Gustav Adolf, der bereits in Kindertagen an Epilepsie litt, starb nach einem plötzlichen Anfall im Alter von acht Jahren.

Literatur

  • Karl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. 4. Abteilung, Geschichte Der Höfe Der Häuser Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, Band 24, Heidelberg 1853, Seite 101.