Gumieniec
| Gumieniec | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytów | ||
| Gmina: | Trzebielino | ||
| Geographische Lage: | 54° 15′ N, 17° 3′ O | ||
| Einwohner: | |||
Gumieniec (deutsch Gumenz) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gmina Trzebielino (Treblin) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis).
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 29 Kilometer nordnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.), 23 Kilometer südlich von Słupsk (Stolp) und sieben Kilometer nordnordwestlich des Dorfs Trzebielino (Treblin).
Durch die Ortschaft fließt der Bach Biesternitz, der in die Wipper mündet.
Geschichte

Das Gut Gumenz, das im 17. Jahrhundert ein Boninsches Lehen gewesen war, wurde nach Besitzerwechseln am 17. Oktober 1710 erblich an Carz Henning von Kameke verkauft.[1] Das Lehen-Rittergut blieb bis 1854 im Besitz dieser Familie und kam dann an den Berliner Kaufmann Moreau Valette, dessen Erben in den Verzeichnissen der Pommerschen Ritterschaft von 1862 als Besitzer angegeben sind.[2][3] Im Jahr 1884 wird Carl Otto Becker als Besitzer des Ritterguts Gumenz mit Spiritusbrennerei, Ziegelei, Mühle und Fischbrutanstalt angegeben,[4] der es auch noch 1892 besaß.[5] Seit 1912 war Robert Becker der Besitzer.
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 140 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Gumenz 17 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 1544 Hektar umfassenden Gutsbezirk Gumenz 63 viehhaltende Haushaltungen.[6]
Am 1. April 1927 hatte das Rittergut Gumenz eine Flächengröße von 1544 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte dieser Gutsbezirk 371 Einwohner.[7] Im Jahr 1927 ging das Rittergut in den Besitz der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Kreises Rummelsburg über, die den Waldbesitz zum größten Teil dem Preußischen Staat (Forstverwaltung) überließ, während das Restgut von Viktor Neumann-Silkow erworben wurde.[8]
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Gumenz in die Landgemeinde Gumenz eingegliedert.[9]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Gumenz eine Flächengröße von 17,1 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 48 bewohnte Wohnhäuser an sieben verschiedenen Wohnstätten:[10]
- Bahnhof Gumenz
- Forsthaus Beckerswald
- Gumenz
- Karlshof
- Marienhütte
- Rothkaten
- Wilhelmshof
Um 1935 hatte Gumenz u. a. eine Bäckerei, eine Gärtnerei, zwei Gemischtwarenläden, eine Schmiede, eine Stellmacherei und eine Tischlerei.[11] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 486 Einwohner.[12]
Die Landgemeinde Gumenz gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war Sitz des Amtsbezirks Gumenz. Das Standesamt befand sich in Gumenz.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Gumenz Anfang März 1945 von der Roten Armee eingenommen. Anschließend wurde Gumenz zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach allmählich die Zuwanderung von Polen. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der polnischen Administration vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Gumieniec“ polonisiert.
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum Kirchspiel Treblin.
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Persönlichkeiten
- Karz Henning von Kameke (1683–1740), seit 1710 Erbherr auf Gumenz, starb hier[13]
- Jürgen Ewald von Kameke (1724–1785), Königl. Preußischer Lieutenant a. D., seit 1741 Erbherr auf dem väterlichen Gut Gumenz, starb hier[13][14]
- Karl Wilhelm Henning von Kameke (1763–1842), preußischer Generalleutnant und Kommandeur der 8. Landwehr-Brigade, 1804 Besitzer von Gumenz, wurde hier geboren[13][14]
Literatur
- Gumenz, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gumenz (meyersgaz.org)
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 792–793, Nr. 23 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provini Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–65 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
Weblinks
- Amtsbezirk Gumenz (Territorial.de)
- Die Gemeinde Gumenz im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Gumenz (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 792–793, Nr. 23 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 637, Ziffer 30 (Google Books).
- ↑ K. Fr. Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vetretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 143, Ziffer 19 (Google Books).
- ↑ P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–66 (Google Books).
- ↑ Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 112–113, Ziffer 18 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 81 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 18 (Google Books).
- ↑ Gumenz (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
- ↑ Amtsbezirk Gumenz (Territorial.de)
- ↑ Die Gemeinde Gumenz im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1034 (Google Books).
- ↑ Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Jahrbuch des deutschen Adels, Band 2, Bruer, Berlin 1898, S. 187–188 (Google Books).
- ↑ a b Rolf Straubel: Grundbesitz und Militärdienst – Kurzbiographien pommerscher Offiziere (1715 bis 1806), Böhlau, Köln 2021, S. 290 (Google Books, Vorschau).

