Großdornberg
Großdornberg Stadtbezirk Dornberg
Stadt Bielefeld | |
|---|---|
| Koordinaten: | 52° 3′ N, 8° 28′ O |
| Höhe: | 136 m |
| Fläche: | 4,94 km² |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
| Postleitzahl: | 33619 |
| Vorwahl: | 0521 |
![]() Lage von Großdornberg in Dornberg
Stadt Bielefeld | |
Großdornberg ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Dornberg. Bis zur kommunalen Gebietsreform 1973 war Großdornberg eine Gemeinde im Amt Dornberg des Landkreises Bielefeld.
Geografie
Das Gebiet der früheren Gemeinde Großdornberg ist innerhalb der Stadt Bielefeld nicht mehr verwaltungstechnisch abgegrenzt, wird aber informell als Bielefelder Ortsteil angesehen. Es gehört heute zu den statistischen Bezirken 40 Pappelkrug/Wellensiek und 41 Großdornberg/Kirchdornberg.[1] Der Ortsteil liegt im Westen von Bielefeld an der Nordseite des Teutoburger Waldes und grenzt an den Bielefelder Stadtbezirk Schildesche sowie an die Ortsteile Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf und Babenhausen aus dem Stadtbezirk Dornberg. Im Westen grenzt Großdornberg außerdem an die Stadt Werther aus dem Kreis Gütersloh. Fließgewässer in Großdornberg sind der Johannisbach, der Babenhausener Bach und der Haßbach.
Geschichte
Vom Mittelalter bis zur Franzosenzeit war Großdornberg eine Bauerschaft im Kirchspiel Dornberg in der Grafschaft Ravensberg. Das Kirchspiel Dornberg gehörte im Amt Sparrenberg zunächst zur Vogtei Brackwede und seit 1692 zur Vogtei Werther.[2]
Von 1807 bis 1810 gehörte Großdornberg zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen, das von Jérôme, dem Bruder Napoleons regiert wurde.[3] 1811 änderte sich die Verwaltungsgliederung, da der Norden des Distrikts Bielefeld vom Königreich Westphalen nach Frankreich umgegliedert wurde. Großdornberg verblieb im Königreich Westphalen und gehörte nun zum Kanton Schildesche.[4]
Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Großdornberg seit 1816 zum Kreis Bielefeld. Im Rahmen der Einführung der neuen Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 das Amt Dornberg gegründet und 1845 wurde Großdornberg als eine der fünf Gemeinden des Amtes konstituiert.[5][6]
1930 wurde die Gartenstadt-Siedlung Wellensiek aus dem Osten der Gemeinde in die Stadt Bielefeld umgemeindet.[7]
Durch das Gesetz zur Neugliederung des Raumes Bielefeld wurde die Gemeinde Großdornberg am 1. Januar 1973 in die Stadt Bielefeld eingemeindet und ist seitdem Teil des Stadtbezirks Dornberg.[8] Die Siedlung Wellensiek kam ebenfalls zum Stadtbezirk Dornberg. Seit den 1980er-Jahren entstanden im Osten des Ortsteils die großen Neubaugebiete Lohmannshof und Schürmannshof, die heute den Bevölkerungsschwerpunkt von Großdornberg bilden.
Einwohnerentwicklung
| Jahr | Einwohner | Quelle |
|---|---|---|
| 1799 | 335 | [9] |
| 1822 | 613 | [10] |
| 1843 | 746 | [11] |
| 1864 | 731 | [12] |
| 1885 | 670 | [13] |
| 1910 | 792 | [14] |
| 1939 | 1140 | [15] |
| 1950 | 1661 | [16] |
| 1961 | 2062 | [16] |
| 1966 | 2281 | [17] |
| 1970 | 2216 | [8] |
| 1972 | 2426 | [18] |
| 2000 | 2998 | [19] |
Die Stadt Bielefeld weist für den Ortsteil Großdornberg heute keine eigene Einwohnerzahl mehr aus.[20]
Verkehr
Die wichtigste Verkehrsachse in Großdornberg ist die Wertherstraße, die aus der Bielefelder Innenstadt kommend quer durch den Ortsteil Richtung Werther (Westf.) führt.
Im öffentlichen Nahverkehr wird Großdornberg an der Endhaltestelle Lohmannshof von der Linie 4 der Bielefelder Stadtbahn erreicht. Von dort führen die Buslinien 57 und 58 weiter durch den Ortsteil. Außerdem bieten die Buslinien 61, 62, 63 und 64 eine direkte Busverbindung über die Wertherstraße in die Bielefelder Innenstadt.
Eine weitere wichtige Busverbindung ist die Buslinie 24. Diese führt vom Bezirksamt Dornberg über die Ortsteile Kirchdornberg und Hoberge-Uerentrup, vorbei am Tierpark Olderdissen durch das Johannistal über die Kunsthalle der Stadt Bielefeld direkt in die Bielefelder Innenstadt zur Haltestelle Jahnplatz und dann noch weiter ins Stadtbezirk Stieghorst zur Endstation "Sieker" im Stadtteil Sieker.
Trivia
In Großdornberg ist die Bürgerberatung des Stadtbezirkes Dornberg. 500 m davon entfernt ist ein kleines Gebiet, wo ein Trampolinpark, eine Soccer-Arena und ein Tennisclub Dornberg e. V. vorhanden ist.
Einzelnachweise
- ↑ Statistische Bezirke von Bielefeld
- ↑ Carl Ludwig Storch: Geographischer Büchersaal. Hrsg.: Johann Georg Hager. Vierter Band. Johann David Stößels Erben, Chemnitz 1764, Kurzgefasste Nachrichten von der Grafschaft Ravensberg, S. 274 und 286 (google.de).
- ↑ Eintheilung derjenigen Cantons des Districtes Bielefeld, im Weser-Departement, enthält, in welchen zwei Municipalitäten seyn sollen. 18. Mai 1808, S. 140 f, abgerufen am 23. April 2010 (Digitalisat).
- ↑ Territorial-Eintheilung des Districts Bielefeld. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen Band 2. 20. November 1812, S. 423 ff, abgerufen am 13. April 2010 (Digitalisat).
- ↑ Verordnung Nr. 46. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 10. Januar 1844, S. 21 (Digitalisat online [abgerufen am 22. April 2010]).
- ↑ Gemeinde-Eintheilung des Amts Dornberg. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 8. September 1845, abgerufen am 22. April 2010.
- ↑ Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, abgerufen am 14. April 2010.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 54 (google.de).
- ↑ Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden 1821. In: Digitale Sammlungen ULB Münster. S. 41, abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. 1843, abgerufen am 23. April 2024.
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. 1866, S. 10 (Digitalisat online [abgerufen am 22. April 2010]).
- ↑ Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1966
- ↑ Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Regionales Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys (mit historischen Bevölkerungszahlen)
- ↑ Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
- ↑ Statistische Bezirke Großdornberg, Pappelkrug und Wellensiek. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 26. April 2022.
- ↑ Stadt Bielefeld: Demographie und statistische Gebietsgliederung

