Gregorio Barrios
Gregorio Barrios (* 31. Januar 1911 in Bilbao/Provinz Bizkaia, Spanien; † 17. Dezember 1978 in São Paulo/Bundesstaat São Paulo, Brasilien) war ein argentinischer Sänger (Bariton), Schauspieler und Hörfunkmoderator.
Leben
Barrios wuchs als einer von drei Geschwistern in einer Familie mit bescheidenen finanziellen Mitteln auf. Als Barrios zehn Jahre alt war, musste die Familie nach Argentinien auswandern, da sein Vater, ein überzeugter Sozialist, politisch verfolgt wurde. In Argentinien arbeitete er zunächst als Hilfskraft bei einem Straßenbauunternehmen und übernahm dort schließlich eine Führungsposition. Daneben nahm er über fünfzehn Jahre Gesangsunterricht bei Sängern des Teatro Colón. 1938 debütierte er unter dem Pseudonym Alberto Del Barrios bei Rádio Callao als Sänger von Opernausschnitten, Canzonetas und Tangos.
1940 kündigte er seine Stelle bei dem Bauunternehmen und unterzeichnete einen Exklusivvertrag bei Radio El Mundo. Er wurde einer der Stars des Bolero in Argentinien in den 1940er Jahren und hatte eine eigene Radiosendung Hoy canto para ti, in der er direkt per Telefon mit den Zuhörern sang. Er hatte Auftritte in Buenos Aires und ganz Argentinien und unternahm Konzertreisen nach Kuba, Mexiko, Venezuela und Kolumbien. Vielfach war er auch zu Gast in Brasilien, wo er 1941 im Casino von São Vicente und bei Radio Cruzeiro do Sul in São Paulo und 1944 in Rio de Janeiro und Petrópolis in den Casinos Atlânticos und Quitandinha auftrat und ein Album beim Label Continental aufnahm.
In der Anfangszeit der Vinyl-Schallplatten nahm Barrios mehr als 500 Lieder, u. a. mit den Orchestern von Dan Roger und Víctor S. Lister auf. Erfolgreich war er als Interpret der Urfassung von Mario Clavells Bolero Somos und von Liedern des mexikanischen Sängers Roberto Cantoral. Er arbeitete auch mit Musikern wie Raimundo Pastore, Pola Alonso, Domingo Mania, Olga Zubarry, Amelita Vargas, Juan Carlos Thorry, Marcos Zucker, Patricia Castell und Juan Carlos Mareco zusammen. Am Theater trat er u. a. in dem Stück Arráncame la vida auf. Er wirkte an einigen argentinischen Filmproduktionen mit und spielte die Hauptrolle in Kurt Lands ¡Qué hermanita! (1951).
1962 reduzierte er seine Gesangsaktivitäten und gründete in São Paulo eine Schuhfabrik. Nach finanziellem Misserfolg kehrte er 1969 zu seinen Auftritten zurück. In den letzten vier Jahren begleitete ihn die von ihm gegründete Tropical Brazilian Band bei jährlich etwa zweihundert Auftritten. Am 17. Dezember 1978 starb er einen Tag nach einem Auftritt in seinem Haus in São Paulo an einem Herzinfarkt.
Quellen
Weblinks
- Gregorio Barrios bei MusicBrainz (englisch)
- Gregorio Barrios bei AllMusic (englisch)
- Gregorio Barrios bei Discogs
- Gregorio Barrios bei IMDb