Gregor Steger (Politiker)

Gregor Steger (1965)

Gregor Steger (* 9. Dezember 1921 in Balzers; † 18. Februar 1990 in Vaduz) war ein liechtensteinischer Jurist und Politiker der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP), der unter anderem von 1965 bis 1970 als Regierungsrat Mitglied der Regierung des Fürstentums Liechtenstein war.

Leben

Gregor Steger war der Sohn des Maurers und Landwirts Josef Steger (1879–1963),[1] der Mitglied des Landtages sowie ebenfalls Regierungsrat war, und der Anna Steger, geb. Wille. Nach dem Besuch der Volksschule in Balzers und der Realschule in Vaduz legte er 1942 die Matura am Kollegium Maria Hilf in Schwyz ab. Im Anschluss absolvierte er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Zürich sowie der Universität Freiburg und schloss dort 1950 seine Promotion zum Doktor der Rechte mit der Dissertation „Fürst und Landtag nach liechtensteinischem Recht“ ab.

Nach Gerichtspraktika in Vaduz und Feldkirch war Steger fünf Jahre lang als Rechtsanwalt im Advokaturbüro Ludwig Marxer[2] in Vaduz tätig, ehe er 1955 seine eigene Anwaltskanzlei in Vaduz gründete, welche er ab 1977 bis zu seinem Tod in Partnerschaft mit Hanspeter Jehle (1942–2017) führte. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit war er zwischen 1953 und 1957 Richter sowie im Anschluss von 1957 bis 1965 Präsident der Verwaltungsbeschwerdeinstanz (VBI).

Am 16. Juni 1965 wurde Gregor Steger, der Mitglied der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP) war, als nebenamtlicher Regierungsrat für das Ressort Sozialwesen in das Kabinett Gerard Batliner II berufen und bekleidete dieses Amt vom 12. Juni 1969 bis zum 18. März 1970 auch im Kabinett Gerard Batliner III.[3][4] In seine Amtszeit fielen unter anderem die Gründung des Jugend- und Fürsorgeamts 1966 infolge des Fürsorgegesetzes von 1965, das Arbeitsgesetz von 1966 und die Einführung der Arbeitslosenversicherung 1970. Für seine Verdienste wurde ihm 1967 das Komturkreuz des Fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens verliehen.

Er war zwischen 1974 und 1984 Richter beim Staatsgerichtshof (StGH) sowie Gründungsmitglied und von 1976 bis 1978 Präsident des Liechtensteinischen Rechtsanwaltsverbandes. Daneben war er Ehrenmitglied der Männergesangsvereine Balzers und Vaduz sowie der Harmoniemusik Balzers. Da seine am 23. Oktober 1959 geschlossene Ehe Jana Dlouhy (* 1931/32; † 26. April 1979) kinderlos blieb, gründete er 1980 die Dr. Gregor Steger Stiftung, welche als seine Alleinerbin kulturelle und soziale Institutionen unterstützt.

Veröffentlichungen

Literatur

  • Rechenschafts-Bericht der fürstlichen Regierung an den hohen Landtag für 1965–1970, Herausgeber Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 1966–1971.
  • 100 Jahre FBP. Die Geschichte der Fortschrittlichen Bürgerpartei von 1918 bis 2018, Herausgeber Fortschrittliche Bürgerpartei, Vaduz 2018, S. 89.
Commons: Gregor Steger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Steger, Gregor. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein

    Einzelnachweise

    1. Donat Büchel: Steger, Josef. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
    2. Christoph Maria Merki: Marxer,_Ludwig_(1897–1962). In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
    3. REGIERUNG BATLINER 2 (Memento vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)
    4. REGIERUNG BATLINER 3 (Memento vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)