Graisbach
Graisbach Gemeinde Marxheim
| |
|---|---|
![]() | |
| Koordinaten: | 48° 45′ N, 10° 54′ O |
| Höhe: | 453 m ü. NHN |
| Einwohner: | 375 (2023)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
| Postleitzahl: | 86688 |
| Vorwahl: | 09097 |
Graisbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Marxheim im Landkreis Donau-Ries (Regierungsbezirk Schwaben, Bayern).[2] Zur Gemarkung gehören das Pfarrdorf Lechsend, das Dorf Graisbach und die Einöde Erlhöfe (auch Edelhöfe).
Geschichte
Graisbach war mit seinen Gemeindeteilen Lechsend und Erlhöfe bis zum 1. Juli 1972 eine Gemeinde im Landkreis Donauwörth und wurde an diesem Tag sowohl dem Landkreis Donau-Ries, der bis zum 1. Mai 1973 die Bezeichnung Landkreis Nördlingen-Donauwörth trug, zugeschlagen als auch in die Gemeinde Marxheim eingegliedert.[3]
Die Burg Graisbach war bis 1523 Sitz des kaiserlichen Landgerichts Graisbach.[4] Dies ging darauf zurück, dass die Grafen von Lechsgemünd-Graisbach durch kaiserliches Privileg von fremder Gerichtsbarkeit befreit waren. Nach dem Aussterben der Grafenfamilie wurde das Gericht durch Kaiser Ludwig den Bayern eingezogen, es fiel nacheinander an verschiedene Linien der Familie der Wittelsbacher als Herzöge von Bayern. Diese setzten die Gerichtshoheit als Mittel der Territorialpolitik gegen benachbarte Fürsten und Landesherrn ein. Es urteilten ein Richter und sieben Schöffen. Der Gerichtssprengel war in 27 oder 28 Schrannen gegliedert. Mit dem Übergang an die Herrschaft Pfalz-Neuburg wurde das Gericht 1525 nach Monheim verlegt.[5]
Bevölkerung
Graisbach und sein Gemeindeteil Lechsend zählen zu den Grenzorten des alemannischen Dialektraums zum Bairischen hin. Der Hauptort Marxheim zählt bereits zum bairischen Dialektgebiet.
Graisbach und die Erlhöfe gehören zur katholischen Pfarrei Sankt Vitus in Lechsend, die Teil der Pfarreiengemeinschaft Marxheim im Dekanat Donauwörth im Bistum Augsburg ist.
Grafengeschlecht
Nach der Zerstörung ihrer Burg Lechsgemünd 1248 wegen eines Zollstreits zogen die Grafen von Lechsgemünd auf die Burg Graisbach.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

- Burgruine Graisbach auf dem Schlossberg, nördlich über dem Ort.
- Sankt Pankratius; romanische Burgkapelle der Burg Graisbach aus dem 12. Jahrhundert.
- Burgstall Lechsend, Burghügel der abgegangenen Burg Lechsgemünd, im Gemeindeteil Lechsend.
Naturdenkmäler
- „14 alte Linden“; Baumgruppe im Feld, am nördlichen Ortsrand.
- „Gerichtslinde Graisbach“; alte Gerichtslinde in Baumgruppe, Innerorts.
Siehe: Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Donau-Ries
Persönlichkeiten
Johann Riederer, Regierungspräsident von Niederbayern vom 1. Juli 1963 bis 30. Juni 1975, wurde am 3. Juni 1910 in Graisbach geboren; gestorben ist er am 15. Januar 1979 in Landshut.[6]
Literatur
- Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Baiern I Ulm 1796 im Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Seite 709–710
- Doris Pfister: Lechsgemünd-Graisbach, Grafen von. In: Historisches Lexikon Bayerns
Weblinks
- Wappen und Geschichte von Graisbach mit Lechsend
- Burgen in Bayern – Burgruine Graisbach
- Graisbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Statistik 2024. In: Mitteilungsblatt. Gemeinde Marxheim, 31. Januar 2024, S. 4 (gemeinde-marxheim.de [PDF; 5,1 MB; abgerufen am 20. November 2024]).
- ↑ Gemeinde Marxheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Juli 2025.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 450.
- ↑ Lechsgemünd-Graisbach, Grafen von im Historischen Lexikon Bayerns.
- ↑ Kaiserliches Landgericht Graisbach im Historischen Lexikon Bayerns.
- ↑ Biographie im RegioWiki ( vom 23. November 2015 im Internet Archive)

