Gröningen (Satteldorf)
Gröningen Gemeinde Satteldorf
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| Koordinaten: | 49° 11′ N, 10° 4′ O |
| Höhe: | 422 m ü. NHN |
| Einwohner: | 941 (30. Sep. 2017)[1] |
| Postleitzahl: | 74589 |
| Vorwahl: | 07955 |
Gröningen ist seit dem 1. Januar 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Satteldorf im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.[2]
Zu Gröningen gehören die Ortsteile Bölgental, Bronnholzheim, Helmshofen, Schleehardshof, Triftshausen, Hammerschmiede und Kernmühle.[3] Urkundlich erscheint Gröningen erstmals im 8. Jahrhundert; es ist damit wohl der älteste der Ortsteile der Gesamtgemeinde Satteldorf. Vermutlich wurde es bereits von den Alemannen gegründet. Die St.-Kilian-Kirche in Gröningen ist eine der ältesten Kirchen der Gegend.
An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert beschrieb Johann Kaspar Bundschuh den Ort durch folgenden Eintrag in sein Geographisches statistisch-topographisches Lexikon von Franken: „Gröningen, evangelisch Lutherisches Pfarrdorf des Ritterorts Altmühl mit einem Schlosse des Freyherrn von Seckendorf. Neun Unterthanen sind daselbst Ansbachisch, und gehören in das Oberamt Creilsheim, die übrigen 46 sind Seckendorfisch.“[4]
Schloss
Das Gröninger Schloss, ein vierstöckiger Renaissancebau, wurde in den Jahren 1611 bis 1627 von Hans Philipp von Crailsheim und seiner Frau Margarethe von Berlichingen erbaut, blieb aber zumeist unbewohnt, bis es gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Erbschaft an die Herren von Seckendorff überging. Diese Adelsgeschlechter waren Mitglied im Fränkischen Ritterkreis. Unter diesen bestand in Gröningen eine Hofhaltung mit Kutscher, Kammerdiener, Kammerjungfer, Gärtner und Jäger. 1865 wurde das Schloss an einen Kaufmann und Wirt verkauft, der 1866 darin einen Krämerladen mit Gastwirtschaft einrichtete. Trotz mehrfacher Besitzwechsel blieb es bis heute grundsätzlich bei dieser Nutzung, und noch heute befinden sich im Schloss eine Gaststätte mit Biergarten und Geschäftsräume. Das Schloss selbst kann nicht besichtigt werden, da es teilweise bewohnt ist.
Hammerschmiede
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Die Hammerschmiede im Gronachtal ist ein Beispiel für den Übergang von der handwerklichen zur industriellen Fertigung von Schmiedeprodukten. Sie wurde im Jahr 1804 erbaut und danach verschiedentlich erweitert.[5] Im Lager- und Verkaufsraum der Hammerschmiede hat sich eine Vielzahl geschmiedeter Werkzeuge und Geräte erhalten.[6] Nach gründlicher Restaurierung wurde sie 1982 der Öffentlichkeit als technisches Kulturdenkmal zugänglich gemacht.[7] Seitdem wurde auf dem Gelände zusätzlich eine Ölmühle mit Dampfmaschinenbetrieb errichtet.[8] 1985 wurde dem Schwäbischen Heimatbund für den Erhalt der Hammerschmiede der Europa-Nostra-Preis verliehen.
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Hauptbau der Hammerschmiede -
Inschrift am Hauptbau -
Inschrift am Hauptbau -
Turbinenhaus
Weitere Sehenswürdigkeiten
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die ungefähr 20 m hohe und 10 m lange Anhäuser Mauer, einziges Überbleibsel des ehemaligen Klosters Anhausen, das alte Brauereigebäude mit Brauereigasthof im Ortskern von Gröningen und die Mühlenwüstung Heinzenmühle. Im Ortsteil Ellrichshausen besteht ein privat betriebenes Oldtimermuseum mit Personenwagen, Motorrädern und Rollern aus den 1950er Jahren.
Einzelnachweise
- ↑ Öffentliche Gemeinderatsitzung am 10.09.2018 TOP 4 – Überprüfung der Hauptsatzung - Beratungsunterlage ( des vom 15. Januar 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 447 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Eduard Paulus und Julius Hartmann: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. Kohlhammer, Stuttgart 1884, S. 270. Online
- ↑ J. C. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Stettinische Buchhandlung, Ulm 1800, Sp. 395. Online (abgerufen am 16. September 2025)
- ↑ Frieder Schmidt: Zur Geschichte der Gröninger Hammerschmiede, in: Schwäbische Heimat 34 (1983), S. 211–222. Online (abgerufen am 15. September 2025)
- ↑ Karin Hebel: Zwischenbericht von der Hammerschmiede in Gröningen, in: Schwäbische Heimat 31 (1980), Heft 4, S. 274–277. Online (abgerufen am 16. September 2025)
- ↑ Albert Rothmund: Die Hammerschmiede Gröningen ist fertiggestellt, in: Schwäbische Heimat 34 (1983), Heft 1, S. 10–12. Online (abgerufen am 15. September 2025)
- ↑ Albert Rothmund: Hammerschmiede Gröningen um Ölmühle erweitert, in: Schwäbische Heimat 37 (1986), Heft 3, S. 183—185. Online (abgerufen am 15. September 2025)
