Gold(I)-cyanid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Gold(I)-cyanid
_ Au+ 0 _ C2+ 0 _ N3−
Kristallsystem

hexagonal

Raumgruppe

P6mm (Nr. 183)Vorlage:Raumgruppe/183

Gitterparameter

a = 340 pm
c = 509 pm[1]

Allgemeines
Name Gold(I)-cyanid
Andere Namen

Goldzyanid

Verhältnisformel AuCN
Kurzbeschreibung

dunkelgelbes Pulver[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 506-65-0
EG-Nummer 208-049-1
ECHA-InfoCard 100.007.318
PubChem 68172
Wikidata Q4505495
Eigenschaften
Molare Masse 222,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

7,14 g·cm−3 (25 °C)[2]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​410
P: 260​‐​264​‐​273​‐​280​‐​284​‐​301+310[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gold(I)-cyanid ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Cyanide.

Gewinnung und Darstellung

Gold(I)-cyanid kann durch Reaktion von Kaliumdicyanidoaurat(I) mit Salzsäure gewonnen werden.[1]

Ebenfalls möglich ist die Gewinnung durch Fällung einer Gold(III)-chlorid-Lösung mit Kaliumcyanid.[1]

Eigenschaften

Gold(I)-cyanid ist ein gelber kristalliner geruch- und geschmackloser Feststoff.[4] Er ist beständig an der Luft, schwer löslich in Wasser und verdünnten Säuren und löslich in Alkalicyanidlösungen, in Kalilauge und wässrigem Ammoniak sowie in Natriumthiosulfat- und Ammoniumsulfid-Lösungen. Er zersetzt sich beim trockenen Erhitzen unter Gold-Abscheidung. In feuchtem Zustand ist er unbeständig in Licht und färbt sich dabei grünlich. Die Verbindung besitzt eine hexagonale Kristallstruktur (a = 3,40 Å, c = 5,09 Å).[1] Dabei liegen parallele lineare Ketten von Au-C-N vor.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1018.
  2. a b c d e Datenblatt Gold(I) cyanide, 99.9% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. April 2013 (PDF).
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag salts of hydrogen cyanide with the exception of complex cyanides such as ferrocyanides, ferricyanides and mercuric oxycyanide and those specified elsewhere in this Annex in der Datenbank ECHA CHEM der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 12. Juni 2025. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Meyers Konversations-Lexikon, 1888: Goldcyanid
  5. G. H. Kelsall: Electrochemistry in mineral and metal processing VI: proceedings of the International Symposium. The Electrochemical Society, 2003, ISBN 1-56677-401-2, S. 196 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).