Glane (Bad Iburg)
Glane Stadt Bad Iburg
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| Koordinaten: | 52° 9′ N, 8° 4′ O | |
| Höhe: | 96 m ü. NHN | |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
| Postleitzahl: | 49186 | |
| Vorwahl: | 05403 | |
Lage von Glane in Niedersachsen
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Glane ist ein Ortsteil der Stadt Bad Iburg im niedersächsischen Landkreis Osnabrück. Der Ort liegt südlich der Städte Osnabrück und Georgsmarienhütte im Grenzgebiet zum Münsterland bzw. der Gemeinde Lienen.
Geografische Lage

Glane liegt am Südrand des Teutoburger Waldes im Übergangsbereich zur Westfälischen Tieflandsbucht. Der Ort ist von Hügeln umgeben, die hier „Brinke“ genannt werden:
- Bödefüer
- Brink am Nageldamm
- Siebenbrink
- Gehrenbrink
- Kreuzbrink
Geschichte
Gegründet wurde Glane am Schnittpunkt zweier alter Handelsrouten: an der West-Ost-Verbindung, die südlich entlang des Teutoburger Waldes von Rheine, Lienen, Glane nach Borgholzhausen führt, und an der Nord-Süd-Verbindung, die Osnabrück über Iburg und Glane mit Warendorf verbindet.
Die Siedlungsgeschichte von Glane lässt sich im Gemeindegebiet anhand archäologischer Spuren bis in die Jungsteinzeit verfolgen.
Für das historische Kirchspiel Glane wird erstmals im Jahr 1108 eine Kirche urkundlich erwähnt.[1] Diese erste Glaner Kirche stand an der Grenze zwischen den damals bereits bestehenden Kirchspielen Lienen und Laer westlich des heutigen Dorfkerns in der Ostenfelder Mark, heute Bahnhofstrasse (Lauwerth).
Glane existierte als Gemeinde vom 1. Januar 1970 bis zum 30. Juni 1972. Sie wurde durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Glane-Visbeck, Ostenfelde und Sentrup neu gebildet und hatte bei ihrer Gründung etwa 3200 Einwohner. Bereits am 1. Juli 1972 wurde die junge Gemeinde wieder aufgelöst und in die Nachbargemeinde Bad Iburg eingegliedert.[2]
Die Gemeinde Glane hatte am 27. Mai 1970, dem Tag der Volkszählung, 3237 Einwohner. Am 6. Juni 1961 lebten auf dem späteren Gemeindegebiet 2822 Einwohner.[2]
Verkehr
Durch Glane verläuft die Landesstraße L 97 in West-Ost-Richtung von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen bei Lienen nach Hilter am Teutoburger Wald und zur Autobahnauffahrt 12 der A 33. Die L 98 zweigt in Glane ab und führt nach Bad Laer.
Die Strecke der Teutoburger Wald-Eisenbahn führte ab 1901 über das Glaner Gemeindegebiet.
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
Ein markantes Gebäude im Ort ist die neugotische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. Zwischen Kirche und Friedhof steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, umrahmt von Gedenktafeln für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs.
Für Glane bzw. Glane-Visbeck sind noch die ehemaligen Wasserburgen Scheventorf und Schleppenburg zu erwähnen.
In Glane gibt es fünf ehemalige Meyerhöfe, Obermeyer, Niedermeyer (Eilers), Averbeck, Wiemann und Töniges.
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Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere -
Obermeyers Hof -
Niedermeyers Hof (Eilers) -
Averbecks Hof -
Hof Töniges -
Mühlmeyers Hof -
Wiemanns Hof -
Pohlmanns Hof
Wassermühlen
In Glane gab es vormals vier Wassermühlen: die obere Klostermühle (jetzt Mühlmeyer), die untere Klostermühle (Höpken Mühle), Brockmeyers Mühle und schließlich noch die Mühle beim Hof Heringhaus. Die obere Klostermühle ist bereits urkundlich belegt seit dem Jahre 1538 (lt. Annalen Kloster Iburg), dürfte abe noch älter sein. Ihr Standort liegt kurz nach dem Zusammenfluß des Kolbaches mit dem Freedenbach an der Grenze zwischen Iburg und Glane beim Hofe Mühlmeyer. Sie ist in einem guten Zustand: das Mühlrad ist noch funktionstüchtig; auch ist der Mühlenteich noch vorhanden. Die Hökken Mühle wurde im Jahre 1979 abgebrochen und ihr Mühlenteich zugeschüttet. Man kann aber noch im Gelände, am Glaner Bach und am heutigen Gebäude Spuren der Nutzung erkennen. Die dritte Glaner Mühle stand zunächst am Glaner Bach unterhalb der Burg Scheventorf, wurde im Jahre 1853 auf Abbruch verkauft und südlich des Hofes Brockmeyer in Glane-Visbeck komplett wieder aufgebaut. Lange Jahre gab es hier einen regen Betrieb. Doch nach dem 2. Weltkrieg wurde sie schließlich wegen Unrentabilität im Jahre 1957 abgebrochen. Die Mühle bei Hof Heringhaus hingegen ist noch mitsamt Mühlenteich vorhanden. Sie hat früher nur für den eigenen Bedarf gearbeitet. Diese Wassermühle liegt am Siebenbach.
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Obere Klostermühle -
Höpken Mühle, 1996 -
Brockmeyers Mühle vor dem Abriß 1957 -
Mühle beim Hof Heringhaus
Heiligenhäuschen
Auf dem Gemeindegebiet finden sich - typisch für die katholisch geprägte Region des Südkreises Osnabrück so wie auch im umliegenden Münsterland - viele Heiligenhäuschen (auch Feldkapellen genannt).
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Feldkapelle bei Uthmann -
Feldkapelle bei Kassen -
Feldkapelle bei Pohlmann
Wegkreuze
Ergänzt werden die Heiligenhäuschen von einer Reihe von Wegkreuzen.
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Wegkreuz Bielefelder Straße 33 -
Wegkreuz Averbeck -
Wegkreuz Bahnunterführung zum Kreuzbrink -
Wegkreuz Schulstrasse -
Wegkreuz Röckener -
Wegkreuz Gehrenbrink -
Wegkreuz-Kreuzbrink
Tradition und Brauchtum

Jährlich finden Jahresfeste statt, so z. B. Osterfeuer, Schützenfest, Glaner Markt. Ferner die Prozession zu Fronleichnam und die Jakobusprozession.
In Glane war die volkstümliche Bauerntracht im 19. Jahrhundert eine Fest- und Kirchgangskleidung der Bäuerinnen. Das charakteristische Schmuckstück war die Goldhaube mit dem geklöppelten weißen Strich. Zur Tracht gehörten weiter das dreieckige Umschlagtuch aus besticktem Tüll, das silberne Halsgeschirr und ein langer schwarzer Rock mit Halbschürze. Für die Männer galt: "Gehrock und Zylinder", damit nahmen z. B. die Mitglieder des Kirchenvorstands an den Prozessionen teil.
Das Glaner Platt ähnelt sowohl dem Münsterländer als auch dem Osnabrücker Platt. Dabei gilt folgende Besonderheit: Während sonst im niedersächsischen Platt der Laut ch aus Bequemlichkeitsgründen gern vermieden wird, spricht man ihn in Glane im Anlaut statt g, z. B. "In Chlane choet se chärn in'n Choarn" - "in Glane gehen sie gerne in den Garten".
Vereinsleben
In Glane sind u. a. ein Heimatverein, Schützenverein, Sportverein, Männergesangverein und die Katholische Landjugend-Bewegung tätig. Ferner gibt es die Ortsfeuerwehr Glane.
Natur
Nordöstlich von Glane auf dem ehemaligen Gemeindegebiet liegt das 220 ha große Naturschutzgebiet „Freeden“.[3]
Siehe auch
Literatur
- Matthias Brinkmann: Glaner Heimatbuch, Schnell-Druck Warendorf, 1950.
- Georg Pohlmann: Glaner Heimatbuch Band 2, Verlag Ernst Knoth GmbH Melle, 1989.
- 900 Jahre Glane – eine Chronik in Bildern und Worten, hrsg. v.d. Katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus d. Ä. Glane, Grote Verlag GmbH Bad Iburg, 1988.
Weblinks
- Gestaltungshandbuch. Dorferneuerung Glane (PDF) auf badiburg.de
Einzelnachweise
- ↑ Margret Zumstrull: Das Kirchspiel Glane - Kontinuität im Wandel, in: Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2023, S. 101.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 259.
- ↑ Naturschutzgebiet „Freeden“ beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

