Gisbert Kley
Conrad Max Gisbert Kley (* 3. August 1904 in Meseritz; † 23. März 2001 in München) war ein deutscher Jurist, Manager und Politiker (CSU). Er war von 1969 bis 1972 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben
Kley wurde als Sohn eines Oberverwaltungsgerichtsrats geboren. Nach dem Abitur 1922 am Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Berlin-Charlottenburg studierte er Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. 1923 wurde er Mitglied des Corps Vandalia Heidelberg.[1] Im Juli 1926 legte er das Erste juristische Staatsexamen ab und arbeitete als Referendar in Berlin. Am 8. Juni 1928 wurde er an der Universität Heidelberg mit der Dissertation Die Freiheit der Meinungsäußerung im Beamtenrecht zum Dr. jur. promoviert. Nach Ablegung des Zweiten juristischen Staatsexamens im April 1930 trat er in den Staatsdienst. Er war zunächst als Gerichtsassessor tätig, dann von 1932 bis 1933 Hilfsarbeiter im Reichswirtschaftsministerium und anschließend Regierungsassessor an den Landratsämtern des Kreises Lyck und des Kreises Breslau. Im Oktober 1934 trat er in das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein. Zum 1. August 1935 wurde er Regierungsrat zunächst in der preußischen Verwaltung, zum 1. November 1936 dann in der Reichsverwaltung. Zum 1. Mai 1939 erfolgte die Ernennung zum Oberregierungsrat beim Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft, am 1. Dezember 1941 zum Ministerialrat im Reichsernährungsministerium. Zum 1. März 1940 trat Kley der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 7.547.449). Bereits seit August 1936 war er Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, seit November 1936 des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbunds.[2]
Von 1943 bis 1945 nahm Kley als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach 1945 konnte er seine Laufbahn als leitender Beamter fortsetzen und stand bis 1950 im Dienst des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, zuletzt als Ministerialrat.
Ab 1950 war er in leitender Funktion für die Siemens & Halske AG und die Siemens-Schuckertwerke AG tätig, zuletzt als Mitglied des Vorstandes (Arbeitsdirektor) der Siemens AG. Daneben war er Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Mitglied des Präsidiums des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Mitglied der 1967 von der Bundesregierung eingesetzten Sachverständigenkommission zur Frage der Mitbestimmung in Unternehmen.
Kley war zunächst Mitglied der CDU und trat 1968 in die CSU ein. Bei der Bundestagswahl 1969 zog er über die Landesliste der CSU in den Deutschen Bundestag ein, dem er bis 1972 angehörte. Im Parlament war er Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung.
Gisbert Kley heiratete 1935 in Berlin Edelgarde von Witzleben (* 1915), die Tochter des Siemens-Vorstandsmitgliedes Wolf-Dietrich von Witzleben. Das Ehepaar hatte eine Tochter und fünf Söhne, unter anderem Karl-Ludwig Kley und Max Dietrich Kley.[3]
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1973: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1976: Bayerischer Verdienstorden
- 1981: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Andreas Dornheim: Beamte, Adjutanten, Funktionäre. Personenlexikon zum Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsnährstand. W. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040086-3, S. 229.
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Band 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 428.
Weblinks
- Literatur von und über Gisbert Kley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 68, 891.
- ↑ Zum Werdegang bis 1943 siehe Andreas Dornheim: Beamte, Adjutanten, Funktionäre. Personenlexikon zum Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsnährstand. W. Kohlhammer, Stuttgart 2021, ISBN 978-3-17-040086-3, S. 229.
- ↑ Kley, Gisbert. In: Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 39. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 2000, S. 728.