Gine Elsner

Gine Elsner (* 1943 in Hamburg) ist eine deutsche Arbeitsmedizinerin, Soziologin und Autorin. Sie war bis 2009 Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Werdegang

Gine Elsner (1970: Regine) studierte von 1963 bis 1968 Medizin an der Universität Hamburg. 1970 erhielt sie ihre Approbation als Ärztin und wurde mit der Arbeit Autofahren als ätiologischer Faktor des lumbalen Bandscheibenvorfalls zur Dr. med. promoviert.[1] Von 1971 bis 1973 studierte sie Soziologie an der Freien Universität Berlin und schloss das Studium als Diplom-Soziologin ab. Anschließend arbeitete sie bis 1974 als Referentin in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln.

Von Dezember 1974 bis Januar 1995 war Gine Elsner Professorin für Arbeitsmedizin an der Universität Bremen. 1990 erhielt sie die Anerkennung als Fachärztin für Arbeitsmedizin. Von Februar 1995 bis zum Eintritt in den Ruhestand im März 2009 war sie Professorin für Arbeitsmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main. Ihre Arbeitsschwerpunkte betrafen in der Zeit als Hochschullehrerin in Frankfurt die epidemiologische Forschung zu Berufskrankheiten, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates und die Arbeitsmedizin im Nationalsozialismus.[2]

Autorin

Gine Elsner hat sich insbesondere auch nach ihrer Emeritierung einen Namen als Forscherin und Autorin zur Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus, speziell der Arbeitsmedizin, gemacht.[3][4][5][6]

Ehrungen (Auswahl)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Vom Abseits in die Mitte: die Gesundheitsämter Kreisärzte, Medizinalräte, Amtsärzte. Geschichte und Aktualität einer Institution. Verlag VSA, Hamburg 2022, ISBN 978-3-964-88106-9 (333 S.).
  • Verfolgt, vertrieben und vergessen. Drei jüdische Sozialhygieniker aus Frankfurt am Main: Ludwig Ascher (1865–1942), Wilhelm Hanauer (1866–1940), Ernst Simonson (1898–1974). Verlag VSA, Hamburg 2017, ISBN 978-3-899-65740-1 (334 S.).
  • Als Betriebsarzt bei Adler, Opel oder Hoechst. Arbeitsmediziner während der NS-Zeit in Hessen. Verlag VSA, Hamburg 2016, ISBN 978-3-899-65655-8 (420 S.).
  • Heilkräuter, „Volksernährung“, Menschenversuche. Ernst Günther Schenck (1904–1998). Eine deutsche Arztkarriere. Verlag VSA, Hamburg 2010, ISBN 978-3-899-65419-6 (142 S.).
  • siehe auch Weblinks

Einzelnachweise

  1. Regine Elsner: Autofahren als ätiologischer Faktor des lumbalen Bandscheibenvorfalls. 1969, DNB 482073969 (Hamburg, Fachbereich Medizin, Dissertation vom 22. April 1970).
  2. Elsner, Gine. Goethe-Universität – Medizin Fachbereich 16, abgerufen am 22. März 2025.
  3. Norbert Jachertz: Gine Elsner: Als „68erin“ nach wie vor aktiv. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 110, Nr. 1–2, Juli 2013, S. A-24 (aerzteblatt.de [abgerufen am 22. März 2025]).
  4. Norbert Jachertz: Arbeitsmedizin: Zwischen den Stühlen. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 113, Nr. 18, Mai 2016, S. A-880 (aerzteblatt.de [abgerufen am 22. März 2025]).
  5. Geschichte der Arbeitsmedizin — aus der Vergangenheit für die Zukunft. In: Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (Hrsg.): ASU Arbeitsmedizin | Sozialmedizin | Umweltmedizin. Nr. 12, 28. November 2016, ISSN 0944-6052, S. 889 (asu-arbeitsmedizin.com [abgerufen am 22. März 2025] Artikelanfang frei abrufbar).
  6. a b Statt Blumen eine Buchbesprechung zum 81sten Geburtstag von Prof. Dr. Gine Elsner. In: Das Gesundheitswesen. Band 86, Nr. 12, Dezember 2024, S. 752–753, doi:10.1055/a-2436-0281.