Giovanni Battista Ricca

Schloss in Gyöngyös, Komitat Heves
Kathedrale St. Maria Himmelfahrt in Großwardein/Oradea 1752
Ehem. Bischofspalast in Oradea, nach Riccas Plänen

Giovanni Battista Ricca, auch Giambattista Ricca (* 1691 in Pambio bei Lugano, Schweiz; † 1757 ebenda), war ein schweizerisch-österreichischer kaiserlicher Hof-Architekt in Wien, der in den (heutigen) Ländern Italien, Österreich, Tschechien, Ungarn und Rumänien wirkte.

Die Architektenfamilie Ricca aus Oneglia, Genua. Der Architekt Giovanni Battista Ricca aus dieser Familie arbeitete in der Region Genua und starb 1730.[1]

Leben und beruflicher Werdegang

Giovanni Battista Ricca war ein Sohn des Baumeisters Giovanni Antonio Ricca. Er studierte in Rom an der Akademie der schönen Künste Architektur, und weiter in Mailand. Ricca arbeitete 1742 in Turin und lernte dort den österreichischen Diplomaten Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg kennen.[2]

Berufung an den Wiener Hof und kaiserlicher Architekt von Maria Theresia

Ricca folgte der Einladung des Kaiserlichen Hofes in Wien, war viele Jahre der Architekt des Staatsmannes und Beraters der Kaiserin Fürst Kaunitz, und wurde zum kaiserlichen Architekten ernannt.

„Er war dann Architekt der Kaiserin Maria Theresia. In Wien, in Mähren und insbesondere in Ungarn war der Ruf unseres Ricca bei den dortigen Fürsten und Magnaten so groß, dass sie kein Gebäude ohne den Entwurf und die Leitung des Architekten Ricca errichten wollten. Daher sind es seine Werke.“

Odelli 1807 (Google-Übersetzung)

1743 schloss Ricca mit Stuckateur Giacomo Berra und Architekt Carlo Poncini einen 8-jährigen Vertrag für Arbeiten in Ungarn ab. Auftraggeber war Graf Wenzel Anton Kaunitz.[3]

Werke (Auswahl)

Michelangelo Garovis letztes Werk war die neue Universität Turin, die er im Auftrag des Herzogs von Savoyen und Königs von Sizilien, Vittorio Amedeo II., 1712–1713 entwarf. Sie wurde von Filippo Juvarra und Giovanni Battista Ricca vollendet.[4]

Erbeut durch General Samuel Haller von Hallenstein um 1740 con Domenico und Giovanni Battista Ricca.[5]

Ricca restaurierte 1743 das Schloss Austerlitz, das er wesentlich umbaute.[6]

„Der prächtige und entzückende Casiello d'Austerlitz, ein Ort, der sich gut für die Jamosa dal-taglia von 1805 eignet. Die Kaiserin wollte in Begleitung von Ricca dieses großartige Gebäude einzeln besichtigen und untersuchen, wovon sie die größte Zufriedenheit zeigte, insbesondere die schöne Verteilung der Wohnungen und der Pracht des Treppenhauses.“

Odelli 1807 (Google-Übersetzung)

In den 1740er Jahren ist der Architekt und Stuckateur Giovanni Battista Ricca dokumentiert.[7][8]

  • Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt in Oradea, Rumänien

Die Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt (Oradea), eine Barockkirche wurde 1752 nach Plänen des Architekten Giovanni Battista Ricca errichtet, die Bauarbeiten waren 1756 auf der Höhe des Hauptgesimses angelangt. Sein Nachfolger war Domenico Lucchini, 1779 vollendete Franz Anton Hillebrandt den Bau.[9][10]

Kardinal Nikolaus Csáky erteilte 1752 Ricca den Auftrag, in Esztergom den Burghügel zu vermessen und Baupläne für eine zu erbauende Basilika zu verfertigen.[11][12]

  • Schloss Schönbrunn, Wien

Giovanni Battista Ricca baute mit Ingenieur Giuseppe Bianchi aus Osteno am Schloss Schönbrunn und zeichnete die Pläne für den Park.

„La Villegiatura di Schönbrunn non molto lontana dalla Citta di Vienna in cui sono molto stimate dagli Intendenti d´ Architettura la grandioso sue Volte inventate dal nostro Ricca. / Die Sommerresidenz Schönbrunn liegt nicht weit von der Stadt Wien entfernt, wo die grandiosen Gewölbe unseres Architekten Ricca von Architekturexperten hoch geschätzt werden.“

Odelli 1807 (Google-Übersetzung)
  • Ehem. Bischofspalast in Oradea, Rumänien

Mit den Plänen für den Bischofspalast wurde der Architekt Giovanni Battista Ricca beauftragt, erst 1762 übernahm die Baustelle der österreichische Architekt Franz Anton Hillebrandt. Er veränderte auch die Pläne.

Graf Franz Károlyi beauftragte Giovanni Battista Ricca, den Architekten der Kathedrale von Oradea, Pläne für den Neubau auszuarbeiten. Erhalten sind die Umbauanweisungen von 1752, darin wurden die Baukosten auf 10.000 Silberforint geschätzt.[13]

Literatur

  • Gian Alfonso Oldelli: Giovanni Battista Ricca. In: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del Canton Ticino. Band 1. S. 152 f (PDF Digitalisat), Francesco Veladini, Lugano 1807.
  • Carl Brun: Gian. Battista Ricca. In Schweizer Künstler Lexikon. 1905.[8]

Einzelnachweise

  1. Trezzani Enciclopedia [1]
  2. Eliana Perotti: Giovanni Battista Ricca. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. Oktober 2010.
  3. Ursula Stevens: Giacomo Berra. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Tessiner Künstler in Europa;.
  4. Ursula Stevens: Michelangelo Garove. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Tessiner Künstler in Europa;.
  5. Schloss in Heves[2]
  6. Pál Voit, Der Barock in Ungarn. S. 61 f .
  7. Schloss Austerlitz[3]
  8. Jiří Kroupa, Denkmalpflege in Mähren.seminář dějin umění FF. MUNI 2004. S. 12. MU[4]
  9. Ursula Stevens: Domenico Lucchini. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Tessiner Künstler in Europa;.
  10. Gergely Domonkos Nagy, Zentrale Raumbildung in der ungarischen barocken Sakralarchitektur. Dissertation, Technische Universität Budapest 2014. (ungarische Sprache) S. 19. Giovanni Battista Ricca.[5]
  11. Pál Voit, Der Barock in Ungarn. S. 61 f.
  12. József Mindszenty, Esztergom Stadt der Primaten. S. 16. Architekten der Stadt und der Basilika in 18. + 19. Jahrhundert.[6]
  13. Rumänisch-ungarisches Lexikon. Giovanni Battista Ricca.[7]