Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen

Lok 50 2273 im Einsatz vor dem Feurigen Elias

Die Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen Stuttgart e. V. (GES) ist mit Gründungsjahr 1965 einer der ältesten Vereine in Deutschland, der Museumseisenbahnbetrieb mit historischen Zuggarnituren durchführt. Der Sitz der GES befindet sich in Weissach.

Entstehung

Der Verein wurde am 8. Dezember 1965 gegründet und bestand ursprünglich aus einer Gruppe von Straßenbahnfreunden innerhalb des Vereins Verkehrsfreunde Stuttgart e. V., die sich der Erhaltung und Pflege des letzten verbliebenen Triebwagens Nr. 126 der ehemaligen Filderbahn und weiterer historisch wertvoller Straßenbahnfahrzeuge verschrieben hatten. Nachdem die SSB zunächst keinerlei Interesse am Aufbau einer Museumssammlung zeigte und der Filderbahntriebwagen 126 sogar nur durch Auslagerung nach Ludwigsburg erhalten werden konnte, wandte sich die GES ab Ende der 1960er Jahre dem mehr Erfolg versprechenden Thema Eisenbahn zu. Durch dieses Engagement der GES für den Erhalt und der späteren Restaurierung des Filderbahnwagens 126 legte sie allerdings den Grundstein für die heutige Sammlung des Vereins Stuttgarter Historische Straßenbahnen.

Strecken

Heizer der GES bei einer Ausfahrt mit der 52 7409 Stadt Würzburg

Bedingt durch das Dampflokverbot der Deutschen Bundesbahn zwischen 1977 und 1985 verlegte die GES ihre Einsätze zunehmend auf Privatbahnstrecken wie die Strohgäubahn von Korntal-Münchingen nach Weissach oder die Tälesbahn zwischen Nürtingen und Neuffen. Dort sind diese Züge auch heute noch zu Hause. Anfangs wurden auch Sonderfahrten auf der ehemaligen WEG-Strecke Vaihingen/Enz Nord–Enzweihingen und bis 1982 auf der Filderbahn zwischen Stuttgart-Möhringen, Stuttgart-Vaihingen, Leinfelden und Neuhausen auf den Fildern durchgeführt. Ab 1985 wurden auch wieder Sonderfahrten auf anderen Strecken im Raum Stuttgart angeboten.[1]

Die GES befährt heute noch regelmäßig mit historischen Zuggarnituren die Strohgäubahn mit dem Feuriger Elias und die Tälesbahn mit dem Sofazügle.[2]

Hohenzollernzug

Lok 11 der GES in Marbach (Juni 2004)
Lok GES Nr. 16, ehemalige KOE-Nr. 11

Die GES besitzt mit dem Hohenzollernzug ein technisches Kulturdenkmal des Landes Baden-Württemberg. Er besteht aus den Lokomotiven 11 und 16, den zweiachsigen Personenwagen 3, 6, 7, und 9, den vierachsigen Drehgestellwagen 21, 22, 24 und 26 und den Packwagen 73, 74, und 77, die im Einsatz bei der Hohenzollerischen Kleinbahn Gesellschaft [ab 1907 Hohenzollerische Landesbahn (HzL)] waren.[3] Ergänzt wird die Sammlung durch die Lok 6 „Margarethe“, die bei den Fürstlich Hohenzollerischen Hüttenwerken im Betrieb war und an die weitgehend baugleiche Lok 6 der HzL erinnern soll, sowie ähnlichen Personenwagen von anderen Privatbahnen wie der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG).[4]

Einige betriebsbereite Exemplare dieser Zuggarnitur werden im Museumsbahnbetrieb beim Feurigen Elias und dem Sofazügle eingesetzt.

Fahrzeuge (Lokomotiven)

Fahrzeugnummer Bauart Hersteller/Baujahr Zustand Anmerkungen
Lok 6 B n2t Smoschewer & Co. / 1920 abgestellt
Lok 11 D h2t MF Esslingen / 1911 abgestellt
Lok 16
(Kreis Oldenburger Eisenbahn Nr. 11, DR 92 442)  
D h2t AEG / 1928 in Aufarbeitung
Köf 6524 B dh Gmeinder/Mosbach / 1960 betriebsbereit
Köf 6169 B dh Gmeinder/Mosbach / 1954 in Aufarbeitung

Fahrzeuge (Wagen)

Im Restaurationswagen
Fahrzeugnummer Bauart/Wagenklasse Hersteller/Baujahr Zustand Anmerkungen
C 3 Ci / 3. Klasse Beuchelt & Co. / 1900 in Aufarbeitung
C 6 Ci / 3. Klasse Beuchelt & Co. / 1900 abgestellt
AC 7 ACi / 1./3. Klasse Beuchelt & Co. / 1900 abgestellt
C 9 Ci / 3. Klasse Beuchelt & Co. / 1900 abgestellt
Ci 12 Ci / 3. Klasse Thilemann&Eggena / 1901 abgestellt
Ci 15 Ci / 3. Klasse Busch / 1904 betriebsbereit im Einsatz bei der Schwäbischen Alb-Bahn (SAB)
WRi 16 Speisewagen Beuchelt / 1904 abgestellt
CC 21 C4i / 3. Klasse Waggonfabrik Rastatt / abgestellt
CC 22 C4i / 3. Klasse Waggonfabrik Rastatt / 1908 betriebsbereit
WR 24 Speisewagen Waggonfabrik Rastatt / 1908 abgestellt
CC 26 C4i / 3. Klasse Waggonfabrik Rastatt / 1908 abgestellt
Pw 73 Pwi / Packwagen Beuchelt & Co. / 1900 abgestellt
Pw 74 Pwi / Packwagen Beuchelt & Co. / 1901 abgestellt
Pw 77 Pwi / Packwagen Beuchelt & Co. / 1901 abgestellt
Gh 154 G 02 MAN / 1905 in Aufarbeitung
235 610 Gmhs 30 nicht bekannt betriebsbereit
39 079 Stg Bi / 2. Klasse ÖBB St. Pölten / 1958 betriebsbereit Spantenwagen
39 425 Stg Bi / 2. Klasse ÖBB St. Pölten / 1956 betriebsbereit Spantenwagen
39 433 Stg Bi / 2. Klasse ÖBB St. Pölten / 1956 betriebsbereit Spantenwagen
39 439 Stg Ci / 3. Klasse ÖBB St. Pölten / 1956 betriebsbereit Spantenwagen
39 692 Stg WRi (Restauration) ÖBB St. Pölten / 1952 betriebsbereit Spantenwagen
114 535 Stg Pwi (Packwagen) SGP / 1960 betriebsbereit Spantenwagen
125 770 Pwghs 54 Aw München-Freimann / 1957 Lager
125 845 G 10 nicht bekannt Lager
190 114 Gl 11 nicht bekannt Lager
195 674 Glt 23 nicht bekannt Lager mit einseitigen Stirnwandtüren
201 739 Glmhs 50 nicht bekannt Lager
203 157 Glmhs 50 Talbot / 1955 Lager
255 498 Gmhs 54 Aw Fulda / 1955 abgestellt
255 824 Gms 54 Aw Fulda / 1955 Lager
268 444 Gms 54 Aw Fulda / 1959 Lager
268 775 Gms 54 Aw Fulda / 1960 Lager
432 260 Rmms 33 nicht bekannt abgestellt
922 186 SSlmas 53 MAN 1961 Lager
923 497 SSlmas 53 MAN 1962 Lager
971 037 SSkm 49 n. b. abgestellt
Stuttgart 193 Dienstgüterwagen nicht bekannt abgestellt
Xhl 101 Dienstgüterwagen Aw Limburg / 1957 abgestellt
Commons: Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Gründung der GES. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  2. www.ges-ev.de/museumsverkehr/kalender
  3. Der Hohenzollernzug. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  4. Sammlung 1900 - Ergänzungen. Abgerufen am 4. Mai 2025.