Gerard Van der Gucht

Gerard Van der Gucht, auch Vandergucht (* 1696[1] in Bloomsbury; † 18. März 1776 ebenda),[2][3] war ein englischer Graveur und Kunsthändler.[4]
Leben und Wirken
Vandergucht wurde in London als älterer Sohn[3] des flämischen Kupferstechers Michael Vandergucht geboren. Er wurde von seinem Vater im Stechen unterrichtet,[4] ebenso wie sein jüngerer Bruder Jan Vandergucht (oder John) (ca. 1699-c.1730).[3] Gerard erhielt auch bei Louis Chéron an der St. Martin’s Lane Academy Zeichenunterricht[5] und studierte an der Great Queen Street Academy von Godfrey Kneller.[4] Er übertraf den von seinem Vater bevorzugten zurückhaltenden Stil der Gravur und wurde zu einem der führenden Graveure in London, indem er die französische Methode der Kombination von präziser Gravur mit geätzten Tönen übernahm.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1725 übernahm er dessen Geschäft,[4] das Golden Head in der Queen Street in Bloomsbury. Am 24. August 1725 heiratete er Mary Liney. Sie hatten über 30 Kinder,[3][5] darunter den Maler und Bilderhändler Benjamin Vandergucht.[6]
Vandergucht wurde ein führender Verleger von Kupferstichen und Buchillustrationen und unterrichtete Robert White[7] und Francis Patton[8]. William Cheselden beauftragte Vandergucht beispielsweise mit der Mitarbeit an der Osteographia or the Anatomy of Bones (1733).
Im Jahr 1735 spielte er eine führende Rolle bei den Forderungen der Künstler nach einem Urheberrechtsschutz, der zu einer Erweiterung der von William Hogarth im Engraving Copyright Act festgelegten Bestimmungen führte. Das Gesetz von 1735 schützte nur Originalentwürfe. Vandergucht und seine Unterstützer setzten sich erfolgreich dafür ein, den Urheberrechtsschutz auf alle Drucke auszuweiten.
Ein Teil seiner Bilder wurden im Werk Description de la Chine et de la Tartarie chinoise in den englischen Ausgaben The General History of China. Containing A Geographical, Historical, Chronolocical, Political and Physical Description of the Empire of China, Chinese-Tartary, Corea and Thibet. Including an extract and particular account of their Customers, Manners, Ceremonies, Relgion, Arts and Sciences. The whole adorn't with curious maps, and variety of copper-plates. Done from the french P. du Halde von 1736 und 1739 veröffentlicht.
In den letzten 16 Jahren seines Lebens konzentrierte sich Vandergucht auf den Kunsthandel und verkaufte Drucke, Zeichnungen, Gemälde und Statuen.
Er war Mitglied der Society for the Encouragement of Arts, Manufactures, and Commerce. 1758 zog er in Vandyke's Head in der Great Brook Street ein, wo er 1776 starb. Er wurde auf dem St. Giles-in-the-Fields Churchyard in London[2] beerdigt.
Galerie
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The General History of China., Band 1 Seite 9, 1736, Pflanzen (Gerard Van der Gucht) -
The General History of China., Band 2 Seite 277, 1736, Kleidung der Chinesen (Gerard Van der Gucht Sculp.)
Weblinks
- Gerard van der Gucht auf der Website der Royal Academy of Arts (englisch)
- Gerard van der Gucht auf der Website des British Museum (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Sir Leslie Stephen, Sir Sidney Lee: Dictionary of National Biography. Smith, Elder & Company, 1899 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
- ↑ a b Gerard Vandergucht in der Datenbank Find a Grave
- ↑ a b c d Neil Jeffares: Vander Gucht, Gerard. (PDF) In: Dictionary of pastellists before 1800. Abgerufen am 27. August 2025 (englisch).
- ↑ a b c d Gerard Vandergucht. In: National Portrait Gallery. Abgerufen am 27. August 2025 (englisch).
- ↑ a b Stephen Bury: Benezit Dictionary of British Graphic Artists and Illustrators. OUP USA, 2012, ISBN 978-0-19-992305-2, S. 497 (google.de [abgerufen am 27. August 2025]).
- ↑ Gerard van der Gucht auf der Website der Royal Academy of Arts (englisch)
- ↑ https://www.npg.org.uk/collections/search/person/mp07727/robert-white
- ↑ https://www.nga.gov/artists/11877-francis-patton