Gerald von Ostia

Gerald von Ostia OSB (* vor 1040 in Regensburg; † 7. Dezember 1077 in Rom) war Bischof von Ostia, Kardinal und ist ein Heiliger der katholischen Kirche.

Gerald unterrichtete an der Domschule zu Regensburg und trat 1061, zusammen mit seinem Freund Ulrich (1029–1093, Heiliger), in das Benediktinerkloster Cluny ein und wurde schon nach kurzer Verweildauer zum Prior auserkoren. 1067 wurde er von Papst Alexander II. (1061–1073) nach Rom berufen und zum Kardinalbischof kreiert (vergleich Kreierung eines Kardinals) sowie zum Bischof geweiht. Danach wurde er Nachfolger des 1072 verstorbenen Petrus Damiani OSB als Bischof von Ostia.

Er wurde vom Heiligen Stuhl als päpstlicher Legat ausgesandt und verweilte in Frankreich und Spanien sowie in Deutschland.^[1] Im Investiturstreit fungierte er als Vermittler zwischen Papst Gregor VII. (1073–1085) und König Heinrich IV.^[2] Im Februar 1067 geriet Gerald in der Lombardei in die Gefangenschaft von Anhängern des Königs. Er verstarb am 7. Dezember 1077. Ein Teil seiner Reliquien wird in der Kathedrale von Velletri aufbewahrt. Sein – nicht gebotener – Gedenktag ist ebenfalls der 7. Dezember.^[3]

• Kurt Reindel: Gerald. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 247 f. (Digitalisat).
• Ekkart Sauser: Gerald von Ostia. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 449.

• Gerald von Ostia. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
• Santi Beati: San Geraldo di Ostia Vescovo (italienisch)

1. ↑ Heinrich Fichtenau: Ketzer und Professoren. Häresie und Vernunftglaube im Hochmittelalter. Verlag C.H. Beck, München 1992, ISBN 978-3-406-36458-7, S. 263 (archive.org [abgerufen am 9. Mai 2025]). 
2. ↑ Die oberitalienischen Reformversuche Gregor VII. im Februar 1077 und ihr Scheitern am Widerstand der lombardischen Bischöfe, in: Jürgen Vogel: Gregor VII. und Heinrich IV. nach Canossa. Schriftenreihe des Instituts für Frühmittelalterforschung der Universität Münster, Herausgeber Karl Hauck, 9. Band, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1983, ISBN 3-11-008959-9 (Google Buch, aufgerufen am 24. Juni 2015).
3. ↑ Jakob Torsy: Der grosse Namenstagskalender: 3720 Namen und 1560 Lebensbeschreibungen unserer Heiligen. Herder, 1985, ISBN 978-3-451-20333-6, S. 346 (google.at [abgerufen am 9. Mai 2025]).