Georges Hanna Sabbagh

Georges Hanna Sabbagh (* 10. August 1887 in Alexandria, Ägypten; † 9. Dezember 1951 in Paris) war ein ägyptisch-französischer Maler.[1]
Leben
Georges Hanna Sabbagh wurde als Sohn einer wohlhabenden, koptischen Familie libanesischer Herkunft in Alexandria geboren. Er erhielt eine französische Ausbildung an der École des Jésuites und begann 1905 ein Jurastudium in Frankreich, welches er jedoch zugunsten einer Karriere als Künstler in Paris aufgab. Zunächst besuchte er das Atelier von Lucien Lévy-Dhurmer, ab 1910 dann die Académie Ranson, wo er bei Maurice Denis, Félix Vallotton und Paul Sérusier ausgebildet wurde. Er war in den Pariser Künstlerkreisen des Montparnasse aktiv und stellte im Salon d’Automne, im Salon des Indépendants sowie im Salon des Tuileries aus. Während des Ersten Weltkriegs hielt er sich von 1914 bis 1917 in England auf und arbeitete in Derby bei Rolls-Royce. 1920 kehrte er nach Ägypten zurück, wo er sich nach dem Tod seiner Mutter regelmäßig aufhielt. 1933 organisierte er im Auftrag der ägyptischen Behörden eine Ausstellung französischer Kunstwerke und wurde im selben Jahr Vorsitzender der Abteilung Malerei des Salon d’Automne in Paris. Ab den 1930er Jahren intensivierte Sabbagh seine Tätigkeit in Ägypten. Nach seiner Scheidung im Jahr 1934 lebte er für längere Zeit im Kairoer Stadtteil Zamalek, organisierte Ausstellungen französischer Kunst in Kairo und Alexandria und unterrichtete ab 1939 an der École des Beaux-Arts in Kairo. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich endgültig in Paris nieder. Sabbagh erhielt 1930 die französische Staatsbürgerschaft und wurde mit der Légion d’Honneur ausgezeichnet. Er war Teil der Pariser Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts und wurde der École de Paris zugerechnet, einem Kreis internationaler Künstler, Dichter und Musiker. Zeitgenossen bezeichneten ihn unter anderem als Erben der Nabis, als Peintre de la Bretagne et de la mer sowie als Peintre du nu. Georges Sabbagh starb 1951 in Paris.[1]
Werk
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Georges Sabbagh schuf mehr als eintausend Werke, darunter zahlreiche Ölgemälde, Aquarelle und Grafiken. Wichtige Motive seiner Arbeit waren Landschaften, insbesondere aus der Bretagne, wo er ab 1916 regelmäßig weilte und ein Haus in Ploumanac’h errichtete. Weitere wichtige Motive waren Akte. Zu seinen bekannten Werken zählen Les Joueurs de cartes (1918), eine Hommage à Paul Cézanne, Rock of Mulet in Ploumanac’h (1933) und Le Nu au peignoir blanc (1926). Sabbagh verband in seinen Arbeiten klassische Traditionen mit modernen Ausdrucksformen und entwickelte einen eigenständigen Stil, der Elemente der französischen Avantgarde mit einer ägyptischen Bildwelt verband. Viele seiner Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen, darunter im Museum of Egyptian Modern Art in Kairo, im Musée National d’Art Moderne – Centre Pompidou in Paris und im Mathaf: Arab Museum of Modern Art in Doha.[1]
Literatur
- Georges Sabbagh et ses amis peintres de la Bretagne, Perros-Guirec, 1988.
- Philippe Amiraux: Histoire des Orientaux de France au XXe siècle, Ellipses, Paris, 2003.
- Emmanuel Bénézit: Dictionary of artists. Band 12: Rouco – Sommer. Paris, 2006.
- Le Corps découvert, Katalog zur Ausstellung, Institut du Monde Arabe, Paris, 2012.
- Modernités plurielles, Katalog zur Ausstellung, Centre Pompidou, Paris, 2013.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c GEORGES HANNA SABBAGH - Artists. Abgerufen am 28. August 2025 (britisches Englisch).