Georges Delnon

Georges Delnon (2014)

Georges Delnon (* 20. März 1958 in Zürich) ist ein Schweizer Regisseur, Theaterintendant und Hochschullehrer. Von 2006 bis 2015 leitete er das Theater Basel und von 2015 bis 2025 war er Opernintendant der Hamburgischen Staatsoper.

Leben

Delnon, Sohn von Juliette Bise, einer Opernsängerin und Gesangspädagogin, wuchs in Bern auf.[1] Nach dem Studium der Kunstgeschichte und der Musikwissenschaften an den Universitäten Bern und Fribourg sowie der Komposition am Konservatorium Bern entstanden erste Opern- und Schauspiel-Regiearbeiten in Bern, Biel und Luzern. Schwerpunkt seiner Regietätigkeit sind Uraufführungen von Musiktheater wie 22.13 von Mark Andre (Münchener Biennale/Festival d’Automne à Paris/Opéra National de Paris), Hellhörig von Carola Bauckholt (Münchener Biennale/Theater Basel), Der Alte vom Berge von Bernhard Lang (Schwetzinger SWR Festspiele/Theater Basel) oder 3 Frauen von Wolfgang Rihm (Theater Basel).

Als Hochschullehrer begann Delnon mit Lehraufträgen an der Folkwang-Hochschule, später in Frankfurt am Main, Montepulciano und Basel. Ab 2002 erhielt er eine Professur für Szenische Arbeit an der Hochschule für Musik Mainz. 2014 war er als Gastdozent an der Universität Zürich tätig.

Als Intendant begann er seine Karriere am Theater Koblenz (1996 bis 1999); es folgten das Staatstheater Mainz (bis 2006) und das Theater Basel (bis 2015). Das Theater Basel wurde unter seiner Leitung zweimal von der Kritikerumfrage der Opernwelt zum «Opernhaus des Jahres» gewählt (2009 und 2010). Von 2009 bis 2016 war er zudem Künstlerischer Leiter des Musiktheaters der Schwetzinger SWR-Festspiele (2009 und 2016 Uraufführung des Jahres).

Von 2015 bis 2025 war Georges Delnon Intendant der Hamburgischen Staatsoper. Wichtige Produktionen, die in dieser Dekade stattfanden waren u.a. Nabucco in der Inszenierung von Kiril Serebrennikow[2], Lulu von Christoph Marthaler[3]inszeniert, eine Richard Strauss Trilogie mit dem Regisseur Dmitri Tschernjakow,[4] eine Matthäus-Passion mit Romeo Castellucci[5][6]. Mit seinem Generalmusikdirektor Kent Nagano am Pult inszenierte Georges Delnon für das Musikfest Hamburg 2024 Olivier Messiaen’s Saint François d‘Assise in der Elbphilharmonie[7].

Auszeichnungen und Ehrungen

2003 wurde Delnon zum Ehrenprofessor der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ernannt und erhielt den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. 2015 erhielt Georges Delnon den Ehren Pin der Stadt Basel. Seit 2002 ist Delnon Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste.

Inszenierungen (Auswahl)

Filmografie

  • Als Darsteller
    • in Edgar Reitz’ Verfilmung Heimat 3 (2004)
    • im Hunkeler – Krimi Hunkeler und die Augen des Ödipus (SRF 2012).

Schriften

Literatur

Commons: Georges Delnon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Juliette Bise (Soprano) – Short Biography. In: Bach Cantatas Website. Abgerufen am 20. Dezember 2020 (englisch).
  2. deutschlandfunkkultur.de: Kirill Serebrennikow inszeniert "Nabucco" - Premiere trotz Hausarrest. 10. März 2019, abgerufen am 9. September 2025.
  3. Werner Theurich: Lulu von Christoph Marthaler: Kritik zur Hamburger Inszenierung. In: Der Spiegel. 13. Februar 2017, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 9. September 2025]).
  4. Myth in a Family Drama. Abgerufen am 9. September 2025 (englisch).
  5. Die Deutsche Bühne: Kritik: Romeo Castellucci: La Passione | Hamburg. In: Die Deutsche Bühne. Abgerufen am 9. September 2025.
  6. Matthäus-Passion - Castellucci interpretiert Bach - Programm in voller Länge | ARTE Concert. Abgerufen am 9. September 2025.
  7. Press Release: Extraordinary new production of the opera »Saint François d’Assise«. Abgerufen am 9. September 2025 (englisch).