Georg Kretzschmar

Georg Kretzschmar (* 14. Februar 1889 in Leipzig; † 28. Mai 1970 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Kretzschmar war der Sohn des Maschinenmeisters Karl Edmund Georg Kretzschmar. Von 1903 bis 1907 absolvierte er eine Lithografenlehre, und er war anschließend bis 1914 selbstständig in diesem Beruf tätig. Als Maler war er Autodidakt. Am 1. Juli 1910 trat er in die SPD ein.

Zwischen 1914 und 1918 leistete Kretzschmar seinen Militärdienst als Soldat im Ersten Weltkrieg. In der Weimarer Republik arbeitete er bis 1933 als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen der Arbeiterbewegung, wie der Leipziger Volkszeitung und der Chemnitzer Volkszeitung.

Während des Nationalsozialismus erhielt Georg Kretzschmar nach eigenen Angaben Berufsverbot und wurde auf die Schwarze Liste gesetzt. Das ist allerdings zu bezweifeln. So ist seine Teilnahme an der 5. Wurzener Kunstausstellung 1939 und an der Großen Leipziger Kunstausstellung 1940 sicher belegt, und das Leipziger Adressbuch verzeichnete ihn ohne Ausnahme bis 1943 als Kunstmaler in der Lintacher Straße 9.

Ab 1943 nahm Kretzschmar als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. 1944 geriet er in US-amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1946 nach Leipzig zurückkehrte. Seitdem war er dort als Maler und Grafiker freischaffend tätig. Er trat im gleichen Jahr in die SED ein. Zwischen 1946 und 1951 war er zudem als Dozent an der Volkshochschule Leipzig tätig, und er leitete einen Mal- und Zeichenzirkel bei der SAG Maschinenfabrik Unruh & Liebig, dem späteren VEB Schwermaschinenbau S.M. Kirow Leipzig.

Kretzschmar malte im Stil des Sozialistischen Realismus vor allem Ölgemälde. Außerdem fertigte er 1956 ein Sgraffito für den VEB Achsen-, Federn- und Schmiedewerke „Hermann Matern“ in Roßwein, und er schuf Illustrationen für Presse, Schul- und Kinderbücher.

Georg Kretzschmar war ab 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands. 1966 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Leipzig geehrt.

Beispiele für Tafelbilder

Teilnahme am Gruppenausstellungen

  • 1950: Leipzig, Museum der bildenden Künste („Leipziger Kunstausstellung“)
  • 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1953: Dresden, 3. Deutsche Kunstausstellung
  • 1953, 1956, 1959 und 1965: Leipzig, Bezirkskunstausstellungen
  • 1959: Moskau, Internationale Kunstausstellung der sozialistischen Länder
  • 1965: Leipzig, Museum der Bildenden Künste („500 Jahre Kunst in Leipzig“)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Volkslehrerin. SKD | Online Collection, abgerufen am 16. Februar 2022.
  2. Lernende Kinder. SKD | Online Collection, abgerufen am 16. Februar 2022.
  3. Bild: Frauenkirche Grimma :: Kreismuseum Grimma :: museum-digital:sachsen